Alle Artikel von Angela Perez

arsEdition: Magische Pflanzenkarten

Schon die aufwendige, mit goldenen Buchstaben versehene Kartonbox macht dem Verlag alle Ehre. Die darin enthaltenen Karten mit abgerundeten Ecken liegen angenehm in der Hand. Die Vorderseite ist klar und übersichtlich strukturiert: Name der Pflanze, darunter die botanische Bezeichnung, es folgen Angaben, wofür die Pflanze steht, z.B. der Wiesenklee steht für: Glück und Hellsichtigkeit. Weitere Punkte sind die anderen Namen unter denen die Pflanze bekannt ist, zu welcher Familie die Pflanze gehört, wichtige Inhaltsstoffe, wo man sie finden kann und wogegen sie hilft. Dann der Hinweis, was von der Pflanze in der Küche Weiterlesen

Andreas Breidert: Das letzte Gericht | Interview: Fünf Fragen an den Autor

Andreas Breidert hat sich als Mundart-Autor bereits einen Namen gemacht und wurde 2017 mit dem Darmstädter Künstlerpreis für Maulkunst und Lebensart „Spirwes“ ausgezeichnet. Redde mer net lang rum: Die Komfort-Zone hinter sich zu lassen und sprachlich neue Wege zu gehen war so mutig wie richtig! Mit dem MEDU-Verlag hat der Autor einen Partner an der Seite, der die „literarische Neuausrichtung“ mitträgt. Das Cover macht Appetit, lässt aber auch erahnen, dass hier dunkle Mächte mitkochen. Breiderts Geschichte umspannt die Jahre 1988 bis 2014. Mir gefällt das Layout. Zusammen mit dem Cover bildet es ein einheitliches Bild. Die quer in den Seitenrand gedruckten Jahreszahlen sind eine gute grafische Lösung Weiterlesen

Marco Polo: Il Milione. Die Wunder der Welt

Ein schön gestaltetes Buch mit 16 intensiven Farbtafeln auf Bilderdruckpapier gedruckt und mit schützender Lackschicht versiegelt, schwergewichtig liegt es vor mir. Der Inhalt, Marco Polos Reisebeschreibungen, sind mehr als 700 Jahre erhalten geblieben. In Zeiten, in denen unser Sprachgebrauch um Worte wie „Flugscham“ und „klimaneutral“ erweitert wird, ist ein ideelles „Reisen“ mit Marco Polos Erinnerungen ökologisch korrekt und ohne Gefahr für Leib und Seele. Schon Christopher Kolumbus wurde von den Reiseberichten des venezianischen Kaufmanns und Reisenden, Botschafter des Grosskhan und Gesandter des Papstes inspiriert. Marco Polo verbrachte insgesamt 26 Jahrein der Ferne und so sind es keine flüchtigen Momentaufnahmen, sondern fundierte Weiterlesen

Carolyn Robb: Christmas at the Palace

Man muss nicht Fan der britischen Königsfamilie oder von Downton Abby sein, um Gefallen an diesem liebevoll gestalteten Buch von Carolyn Robb zu finden. Es kommt in rot-grün-gold ganz traditionell daher und weckt mit den Rezepten, Texten zu den einzelnen Residenzen und den tollen Fotos von John Kernick die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Und man stellt für sich fest: Royals sind auch nur Menschen, die es sich an Weihnachten gut gehen lassen und wenn ich der Autorin Glauben schenken kann, Weihnachten auch ein „Truthahn-Würstchen im Schlafrock“ zum Frühstück schätzen. Die Backrezepte sind teils sehr aufwendig und setzen Erfahrung voraus. Und Weiterlesen

Uwe Fleckner: Im Schatten der Blauen Pferde | Interview: Fünf Fragen an den Autor

Nun, wenn ein Professor für Kunstgeschichte, studierter Philosoph und Germanist wie Uwe Fleckner sich in die Höhle des Löwen begibt und sein Romandebüt vorlegt, darf man gespannt sein. Und ich wurde nicht enttäuscht! Liebhaber der deutschen Sprache, der Kunstgeschichte und Geschichtsinteressierte wie auch Kalifornien Fans kommen voll auf ihre Kosten. Dabei ist der Roman spannend wie ein Krimi. Zugegeben, das Lesevergnügen will verdient sein. Fleckners Geschichte fordert volle Konzentration und aufmerksames Lesen. Der Autor lässt seinen Protagonisten, Maximilian, genannt Max, Kisch, Kunsthistoriker, Besessener, beziehungstechnischer Looser, den nur die Suche nach dem „Turm der blauen Pferde“ und anderen im Nationalsozialismus verschwundenen Bildern, einigermaßen auf Spur hält, in der ersten Person erzählen. Fleckner Weiterlesen

Janne Mommsen: Die Weihnachtsliste

Mommsens charmante Weihnachtsgeschichte führt die Leserschaft nach Friedrichstadt. Tatsächlich bin ich vor Jahren – ganz kurz – und ohne um die Besonderheit und die Bedeutung dieses Ortes zu wissen, in Friedrichstadt gewesen. Schade! Vielleicht hätte ich mit etwas Glück den magischen Spielzeugladen von Onkel Hein entdeckt. Aber zur Sache, bzw. zum Buch: Großonkel Hein hinterlässt sein Haus samt Spielzeugladen seinem vagabundierenden Großneffen Ben. Schon auf dem Sprung nach Singapur muss Ben vor der Abreise die Angelegenheiten seines Großonkels regeln. Das Inventar verkaufen, einen Interessenten für das Haus finden und – den traditionellen Weihnachtsbasar zu Gunsten eines afrikanischen Waisenhauses am 4. Advent für die Weiterlesen

Sam Dixon: A Very Vegan Christmas

Sam Dixon ist für mich ein großer Wurf gelungen und schon beim Lesen der Rezepte und dem Betrachten der Fotos läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Und damit die Weihnachtsparty in Schwung kommt, widmet Dixon die ersten beiden Rezepte den Cocktails! Granatapfel Negroni und Coconog. Während der Coconog eher etwas für die weihnachtliche Jahreszeit ist, schmeckt der Granatapfel Negroni auch bei 30° im Schatten. Ob Weihnachten in großem Kreis (Kapitel 1 Für gesellige Runden) gefeiert oder in kleiner Runde zelebriert wird (Kapitel 2 Hauptgerichte und Kapitel 3 Beilagen), Gastgeber: innen finden etwas, womit sie ihre Gäste überraschen und verwöhnen können. Sei es der Weiterlesen

Sabine Kügler: Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind

Sabine Küglers Welterfolg „Das Dschungelbuch“ ist damals an mir vorbeigegangen. Vermutlich weil ich ein Kind im Kindergartenalter hatte und andere Lektüre vorlas. Denn, die Abenteuer, die die Autorin in ihrer frühen Kindheit und Jugend erlebt – überlebt – und bestanden hat, haben so gar nichts mit Pipi Langstrumpf oder „Die drei Fragezeichen“ zu tun. Es sind Abenteuer, die selbst Daniel Defoe Robinson Crusoe und Freitag nicht auferlegte und: sie entsprangen seiner Fantasie. Küglers Alltag in Papua-Neuguinea ist Realität. Es ist kein Videospiel in dem es darum geht, das nächste Level zu erreichen. Es geht darum, den nächsten Tag zu überleben. Ob es richtig oder falsch von den Eltern war, bewusst mit kleinen Kindern im Dschungel zu leben, steht nicht zur Diskussion. Weiterlesen

Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn

Der Debütroman von Olivia Ford ist die herzerwärmende Geschichte der 77-jährigen Jenny Quinn, die unerwartet das Casting übersteht und als Teilnehmerin in der britischen TV Show „Back Duell“ landet. Dort reüssiert sie mit ihren Rezepten, inspiriert die Zuschauer, dass es nie zu spät ist seine Träume zu verwirklichen und avanciert zum Liebling der TV-Nation. Aber das allein reicht nicht für einen großen Roman. Abgesehen von wunderbaren, fein herausgearbeiteten Charakteren, die man gerne in seinem Freundeskreis hätte, erzählt Ford die Liebesgeschichte von Jenny und Bernard, die seit fast sechzig Jahren verheiratet sind aus der Sicht von Jenny. Rückblenden in Jennys Kindheit und Jugend runden das Bild von Jenny ab. Eine weitere Weiterlesen

Frankfurter Buchmesse 2023: Eine Nachlese

Die 75. Frankfurter Buchmesse ist zu Ende gegangen. Ein positives Fazit: Das Interesse an Büchern ist ungebrochen, und zwar bei Jung und Alt. Mein Kollege Stephan Schwammel und ich haben uns wie so viele andere in das Getümmel gestürzt und sind begeistert von der Stimmung und dem Angebot. Während Stephan Schwammel sich bei den renommierten, großen Verlagen umgesehen hat und mit vielen Rezensionsexemplaren zurückkam und wir uns schon jetzt auf die Buchvorstellungen freuen können, habe ich mich bei den „kleinen“, spezialisierten Verlagen und den Indie Verlagen umgesehen. Weiterlesen