Schlagwort: Spannung

Val McDermid: Das Mädchen, das den Weihnachtsmann umbrachte

Für Krimifreunde und die, die den britischen Sinn für Humor schätzen, hat der Droemer Verlag mit den Kurzgeschichten von Val McDermid ein richtiges Schmankerl für die Weihnachtszeit und für den Weihnachtswunschzettel. McDermid erweist sich als Meisterin der Kurzgeschichte. Jede Geschichte hat ihren eigenen Charme und Nervenkitzel. Aber die Titel gebende Geschichte Das Mädchen, das den Weihnachtsmann umbrachte ist mein persönlicher Favorit. Die Autorin erzählt abwechslungsreich und spannend. Die Charaktere sind treffend herausgearbeitet und lassen es angesichts der Kürze der Geschichte nicht an der nötigen Tiefe missen. Zugegeben, nicht jede Geschichte hat mit Weihnachten zu tun. Aber wenn der Weihnachtsmann tot ist, gibt es dann noch Weihnachten? Für mich schmälert das nicht die erzählerische Leistung der Autorin, die mich auf ihr Gesamtwerk Weiterlesen

Bernhard Hofer: Tannenfall Der erste Schnee

Bernhard Hofer beweist mit dem ersten Band seiner 4er Reihe Tannenfall, dass nicht nur Stephen King Meister des verwirrenden Kopfkinos ist. Auch er beherrscht es, es dem Leser bei der Unterscheidung zwischen realer Welt, Fiktion und Wahnvorstellungen nicht leicht zu machen. Denn der Autor pendelt mit Leichtigkeit zwischen den Zeiten und Orten, das man Acht geben muss, nicht auf der Strecke zu bleiben. Die Berliner Staatsanwältin Marlene Castor möchte in der Abgeschiedenheit der österreichischen Bergwelt einen beruflichen Rückschlag  aufarbeiten. Ihre Tochter Lya, die sie begleitet, verschwindet bei einem gemeinsamen Ausflug in einem Stollen. Verzweifelt beginnt sie die Suche nach ihrem Kind. Sie stößt auf Ablehnung und Intrigen, weiss nicht, wem sie noch trauen kann. Fragen, die im Raum stehen, werden hoffentlich im Verlauf der gesamten Sagea beantwortet. Trotz des Tempos in der Geschichte, gelingt es Hofer andererseits durch seine Sprache Ruhe auszustrahlen. Überhaupt seine Sprache, sie ist bildlhaft und wortgewaltig. Und wenn die Verwirrung, die diese spannende Geschichte auszulösen vermag, gewollt ist, ist es gelungen! Weiterlesen

Cay Rademacher: Geheimnisvolle Garrigue

Obwohl dies der neunte Fall für Capitaine Roger Blanc und sein Team ist, sind keinerlei Ermüdungserscheinungen erkennbar. Ganz im Gegenteil. Die Geschichte ist spannend und fesselnd  bis zur letzten Seite. Und für diese Geschichte verstärkt der Autor das Ermittlerteam mit dem jungen, engagierten Brigadier Yves-Laurent Sylvain. Wie für Sylvain ist es auch mein erster Fall, den ich mit Blanc und seinen Kollegen löse. Auch ohne die vorherigen Krimis dieser Reihe von Cay Rademacher zu kennen, finde ich mich gut zurecht und kann das Lesevergnügen, wie auch die anschaulichen Landschaftsbeschreibungen der Provence genießen. Allerdings frage ich mich, warum ich nicht schon eher die Bekanntschaft dieses Ermittlerteams gesucht habe! Capitaine Blanc ist ein Ermittler wie man sich ihn wünscht: Polizist mit Leib und Seele, respektvoll im Umgang mit den Kollegen, schätzt nicht nur –  wie könnte es in Frankreich anders sein – gutes Essen und Wein, sondern hat auch ein bewegtes Liebesleben hinter sich. Seine unaufgeregte Art macht ihn sehr sympathisch. Schlüssig bettet der Autor die Geschichte um die zwei verschwundenen jungen Frauen in die Pandemie ein. Verdächtige gibt es so viele, wie Lavendel in der Provence. Sowohl für den aktuellen Fall als auch für einen 23 Jahre alten „Cold case“. Beide Fälle weisen Gemeinsamkeiten auf. Handelt es sich um einen Täter, der wieder aktiv wird oder um einen Trittbrettfahrer? Weiterlesen