Alle Artikel von Angela Perez

Susanne Layes-Schwarz: Mein bunter Gute-Laune-Koffer

Zugegeben, es ist eine Weile her, dass ich mich mit Kinderbüchern beschäftigt, beziehungsweise aus Kinderbüchern vorgelesen hatte. Als ich allerdings die Autorin Susanne Layes-Schwarz auf der Buchmesse traf, war meine Neugier geweckt. Layes-Schwarz Freude darüber, dass sie auf der Buchmesse war und ihre Begeisterung, mit der sie über ihr Buch sprach, war ansteckend.

„Mein bunter Gute-Laune-Koffer“ ist ein Ergebnis der Pandemie, des Lock-down und des Wunsches, Eltern und Kindern Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten an die Hand zu geben. Weiterlesen

Tessa Bailey: Window Shopping – Eine weihnachtliche Versuchung

Wenn man eine Vorliebe für heiße Schokolade, Helden, Mut und Neuanfänge hat, ist dieses Buch wie für einen geschrieben.

Bemerkenswert wie überraschend ist, dass die Autorin Tessa Bailey ein so ernstes und wichtiges Thema wie „eine zweite Chance für verurteilte Straftäter, die ihre Strafe verbüßt haben“ in den Mittelpunkt ihrer romantischen, charmanten Geschichte stellt. Denn in der Realität läuft es für viele, die im Gefängnis waren, längst nicht so glatt wie für Stella, Baileys Protagonistin, werden gesellschaftliche Vorurteile nicht so einfach überwunden. Und nicht jeder trifft bei der Jobsuche auf den Mr. Right: gutaussehend, Weiterlesen

Anne Tyler: Drei Tage im Juni

Anne Tyler versteht es auf bewundernswerte Weise gewöhnliche, alltägliche Situationen durch ihre intensiven Beobachtungen in etwas Außergewöhnliches und Fantasievolles zu verwandeln. So geschehen in „Drei Tage im Juni“. Und obwohl sie nicht mehr als 240 Seiten dafür benötigt, ihre – beziehungsweise Gails – Geschichte zu erzählen, ist am Ende alles gesagt. Weil sie nicht nur genau hinschaut, sondern auch präzise formuliert. Keine Sorge, es liest sich nicht etwa wie die Klageschrift eines Anwaltes. Ganz im Gegenteil. Die Geschichte von Gail, stellvertretende Direktorin einer Mädchenschule, ist in der Mittelschicht angesiedelt, also bekanntes Terrain für die meisten Leser: innen, und Tyler versteht es, mit ihren wunderbaren Weiterlesen

Katharina von der Leyen: Weiter

Schreiben, sich etwas von der Seele schreiben, ist Therapie und Teil eines Heilungsprozesses. Eine derartige Aufarbeitung erfordert viel Mut und Kraft und vermutlich hilft es von der Leyen nur bedingt, dass sie ihr Handwerk beherrscht und eine erfahrene Schreiberin ist, denn in diesem speziellen Fall geht es um niemanden geringeres, als um sich selbst. Als ich das erste Mal vom Buch aufschaue, stelle ich erstaunt fest, dass ich mich bereits auf Seite 39 befinde. Die geschliffene Sprache, der flotte Schreibstil nehmen mich für Katharina von der Leyen und ihre persönliche Geschichte ein. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich zustimmend nicke. Nicht als Betroffene, derartige Erfahrungen musste ich noch nicht machen, sondern als Begleitung. Es sind haarsträubende Erfahrungen, die die Autorin mit Betroffenen Weiterlesen

Sabine Schmidt: Das kleine Nähcafé am Fluss

Sabine Schmidt ist mit „Das kleine Nähcafé am Fluss“ ein beachtenswertes Debüt gelungen! Die Bloggerin und Modemacherin bewegt sich thematisch auf bekanntem Terrain: Nähen und DIY (do-it-yourself), was besonders dann zum Tragen kommt, wenn es in der Geschichte um Stoffe, Nähmaschinen, Zubehör und das „Nähcafé“ geht. Aber eins nach dem anderen. Protagonistin und Ich-Erzählerin Maura Siebenstern, erfolgreiche Enddreißigerin mit durchgetaktetem Tagesablauf muss nach 20 Jahren in ihr Heimatdorf Rockenbrook in Schleswig-Holstein, um ihre Tante zu beerdigen und den Nachlass zu regeln. Dass das nicht alles ist, nicht sein kann – ist klar. Und so wird die Fahrt von Köln, ihrem gegenwärtigen Wohnsitz, nach Weiterlesen

Karolina Ramqvist: Brot und Milch

Dass schwedische Autorinnen und Autoren mehr können, als spannende Krimis und Thriller zu schreiben, beweist Karolina Ramqvist mit ihrem neuen Roman „Brot und Milch“ auf sehr eindrucksvolle Weise. Sie erzählt die Geschichte der namenlosen Protagonistin, „die Frau, die sich erinnert“, in der Ich-Form. Besser kann man eine Geschichte über das Essen und seine Auswirklungen auf einen Menschen wohl auch kaum schreiben und die Grundlage dafür ist Ramqvists suggestive, einzigartige Sprache.  Für mich fühlt es sich an, als würde ich in einem riesigen Supermarkt herumlaufen, in dem alle Sinne angesprochen werden. Aber je weiter ich gehe, desto furchteinflößender werden die Schatten in den Ecken. Weiterlesen

Prof. Dr. Gregor Hasler: Was uns wirklich nährt

Lieber Herr Professor Dr. Hasler, Ihr wacher, verschmitzter Blick hat mich neugierig auf das Buch und auf das, was Sie zu sagen haben, gemacht. Im Irrgarten der Ernährungsratgeber ist es gar nicht so einfach, etwas Passendes für sich zu finden, insbesondere, wenn man nicht unter einer Intoleranz, Unverträglichkeit oder Allergie leidet, sondern sich einfach nur gut und gesund ernähren möchte. Sozusagen schöner wohnen im eignen Körper. Nicht alles von den „Einblicken in die Ganzheitsmedizin der Ernährung“ ist neu für mich, vieles habe ich an anderer Stelle schon einmal gelesen. Nicht immer selbstverständlich aber vertrauensbildend ist, dass Sie ihre Thesen mit Ergebnissen von wissenschaftlichen Studien untermauern und dabei gerne auf Forschungsergebnisse internationaler Kollegen verweisen. Weiterlesen

Frankfurter Buchesse 2024 – eine Nachlese

Wenn Sie mich fragen: Lohnt sich ein Besuch auf der Buchmesse, kann ich nur sagen: ja, ja und nochmals ja! All diese vielen, wunderbaren Bücher und diese besondere Stimmung sind es wert.

Durchaus positiv zu sehen ist das erweiterte Sicherheitskonzept der Buchmesse. Besucher wie Aussteller müssen sich ggfs. Personen- und/oder Taschenkontrollen unterziehen, nachdem sie die Körperscanner passiert haben. Dafür steht eine Halle zur Verfügung und ausreichend Sicherheitspersonal sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Mehr als 4300 Aussteller aus 131 Ländern bieten ihre Werke wohlfeil und die stoßen sowohl bei den Fachbesucherinnen und Fachbesuchern – vorsichtige Schätzungen gehen von 114.000 Fachbesucher*innen aus – als auch bei Privatbesuchern auf ungebrochenes Interesse. Dennoch hört man kritische Stimmen vom Gastgeberland Italien. Es wird nicht genug gelesen. Das können die Verlage der „New Adult Literatur“ nicht bestätigen. Bei ihnen boomt es. Ihre Klientel ist leicht im Gedränge auszumachen: sie tauchen in größeren Gruppen auf und sind im Stil ihrer Romanheldinnen und Helden gekleidet und feiern ihre Autoren, deren Geschichten und – ein kleines bisschen auch sich selbst. Der Wandel ist nicht zu übersehen. Davon zeugt auch das neue „Game Business Center“ für Computerspiele und das doppelt so große Areal für Hörbücher und Podcasts. Weiterlesen

Thomas Gottschalk: Ungefiltert | Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann

Ich war neugierig und gespannt auf dieses Buch „Ungefiltert“. Neugierig auf die „Bekenntnisse“ und gespannt darauf, ob Thomas Gottschalk, der sich in die Schublade „alter weißer Mann“, sortiert fühlt, nicht nur den Mund nicht halten kann, sondern auch etwas zu sagen hat.

Seine Fans und Zielgruppe werden voll auf ihre Kosten kommen, in Erinnerungen schwelgen, an die vielen schönen Samstagabend- „Wetten, dass…-Sendungen“ mit all den Weltstars, die auf seinem Sofa Platz genommen haben, denken, und nicht glauben wollen, dass dieses dritte Buch, sein letztes sein soll. Nun, Gottschalk wäre nicht der erste Prominente, der von seinem Rücktritt zurücktritt. Schwerer haben es da schon seine Kritiker. Denn: er nimmt ihnen mit seiner pro und kontra-Argumentation schlicht den Wind aus den Segeln. Weiterlesen

Lisa Marie Presley: Von hier ins Ungewisse | Erinnerungen

Lisa Marie Presley – armes reiches Mädchen. Sollte ich jemals Lisa Marie beneidet haben, nach ihren Erinnerungen ganz sicher nicht mehr. Erwartet man, dass „Von hier ins Ungewisse“ traurige Erinnerungen sind, wird man feststellen, dass es noch viel trauriger ist. Ihr Königreich „Graceland“ war ein höchst toxischer Ort, angefüllt mit toxischen Menschen, die dieses kleine Mädchen gewähren ließen – was immer sie auch tat – aus Angst vor dem Mann mit dem einzigartigen Hüftschwung. Und so wurden der kleinen Prinzessin keine Grenzen aufgezeigt. Wild, ungezähmt, frech und auch hinterlistig wuchs sie auf, ständig den Drogen- und Alkoholmissbrauch der Familien- und Bandmitglieder vor Augen, war es ein kurzer Weg in die Weiterlesen