Kategorie: Filmkritiken

Film: Perfect Addiction, für junge Erwachsene und Teenager, DVD und Blu-Ray

Perfect Addiction ist definitiv ein Film für junge Leute, Teenager und altersmäßig etwas darüber. In dem Alter hätte es mir der Film auch angetan, genau wie die Twilight Saga oder Dirty Dancing, um mal einen alten Film dieses Genres zu nennen. Es geht um die erste gefühlt große Liebe, den ersten Betrug, Rache und die Einsicht, dass man immer erst sich selbst verwirklichen sollte, bevor man sich auf einen Partner konzentrieren kann. Diese Dreiecks-Geschichte ist im Milieu der Marshall Art, des Ultimate Fighting Championship aber auch den verbotenen Fight Clubs angesiedelt. Eine harte Sportart, die wenn sie undercover geht, tödlich enden kann. Dort wird meist ohne Limits gekämpft. Erstaunlicherweise spielt Sienna, eine sehr sportliche junge Frau, die Trainerin eines dieser Champions. Ein junger Mann, der durch einen Motorradunfall fast nicht mehr auf die Beine kommt. Sienna gibt ihm sein Selbstbewusstsein zurück und durch Disziplin auch seine Fitness. Mittlerweile sind sie auch ein Liebespaar und leben zusammen. Wieder auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Fight Champion angekommen, dankt er es Sienna, indem er mit ihrer kleinen Schwester Sex hat. Sienna schwört Rache und trainiert ab dem Moment seinen größten Konkurrenten.

Ein netter Film, bei dem mir gefallen hat, dass die Hauptdarstellerin eine gestandene und selbstbewusste junge Frau ist. Sie lässt die beiden harten Kerle ganz schön schwitzen, nicht nur beim Sport, denn auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Ein netter Film und gute Unterhaltung für einen kurzweiligen Abend.

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Film: Alle reden übers Wetter DVD und Blu-Ray

Definitiv sind die Adjektive „unaufgeregt“ und „tief“, wie für diesen Film gemacht. Die Ruhe mit der die zynisch, intellektuellen Hochschul-Kreisen in der Hauptstadt oder der kopfgesteuerte, saloppe Umgang mit Ex-Männern und deren neuer Familie gezeigt wird, macht den Zuschauer regelrecht kribbelig. Solange Clara, die Dozentin, die gerade ihren Doktor macht, in Berlin ist, wirkt auch sie unaufgeräumt. Sie kann sich weder für noch gegen ihre Affäre zu einem Studenten entscheiden. Ihrer Doktormutter Margot die Stirn zu bieten ist ebenfalls nicht drin, doch am schlimmsten ist es, wenn das Gespräch auf ihre ostdeutsche provinzielle Herkunft kommt. Als sie mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter zurück in die Provinz fährt, scheint dort die Zeit stehen geblieben. Zwar wird Clara ruhiger bei den Leuten ihrer Vergangenheit, ist aber mittlerweile keine mehr von ihnen und wird selbst zur Beobachterin. Und im Endeffekt ist es egal, ob als intellektueller Überflieger im Westen oder Landpomeranze im Osten, in beiden Strukturen reden alle nur übers Wetter. Nur so kann man vermeiden, auf den schmerzhaften Kern der Dinge zu kommen.

Ich war durch und durch begeistert. Der Film fängt die Landbevölkerung im Osten genau wie die sogenannte hippe Berliner Society einem Dokumentarfilm gleich ein. Das pralle wahre Leben starrt einem entgegen. Nicht nur hat die Regisseurin Annika Pinske genau hingesehen, wie solche Strukturen funktionieren, sie hat die Menschen auch äußerst realistisch wiedergegeben. Das hat auch viel mit den schauspielerischen Leistungen zu tun. Nicht nur die Hauptprotagonisten, sondern auch alle Nebenrollen treffen den richtigen Ton. So wird der Zuschauer zum Voyeur und fühlt sich manchmal auch so. Sehr sehenswert! Weiterlesen

Film: Freibad, Doris Dörrie, DVD und Blu-ray

Freibad ist ein mittelmäßiger Klamauk, denn sehr viel mehr kann man beim besten Willen nicht in dem Film hineininterpretieren. Bestimmt hatte die Drehbuchautorin und Regisseurin Höheres geplant, doch der Anspruch ging unterwegs etwas verloren. Was eigentlich schade ist, denn das Thema ist super und hätte viel mehr hergeben können. Es hätte eine Satire oder eine zynische Erzählung aus unserer  „Woke-Zeit“ werden können. In der das Wort „Woke“, eigentlich ein Ausdruck, der für das Bewusstsein gegen Rassismus und mangelnder sozialen Gerechtigkeit steht, sich langsam schon zu einem Negativum entwickelt hat. So spult sich ein manchmal witziger Film, der durch seine Schauspieler und nicht unbedingt durch seine Handlung wirkt vor unseren Augen ab. Das einzige Frauenbad Deutschlands wird zur Drehscheibe der Kulturen und vielem mehr. Frauen, die unterschiedlicher  Kultur, Hautfarbe, Geschlechtsidentitäten und vor allem Meinungen sind. Richtig interessant ist es, das sich alle dort im Frauenfreibad über den Nächsten aufregen und manchmal zu Separatitinnen werden. Doch separiert man sie, passt das dann auch nicht.

Dieser Film von Doris Dörrie hat mich nicht überzeugt, aber er ist ein gutes Thema für Diskussionen mit Freunden. Daher sehen Sie ihn sich ruhig an. Er wird bestimmt einen interessanten Diskurs anregen, denn um ihn einfach von der Hand zu weisen, dafür ist er zu brisant. So kam der Film bei den Besprechungen der FAZ und Süddeutschen auch erstaunlich gut davon. Bei beiden Zeitungen hatte ich den Eindruck es war zwar kein Verriss, aber auch ein eher zögerliches Lob, das man zwischen den vielen Zeilen suchen musste.

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Film: Lamborghini, The man behind the legend, DVD und Blu-ray

Lamborghini, Ferrari und Maserati, das sind Namen und Auto, die für Luxus, Eleganz und den Jetset stehen. Doch was sind die Geschichten hinter den Erfolgen? Der Film Lamborghini, Der Mann hinter der Legende, nimmt genau diese Erzählung auf. Denn Ferruccio Lamborghini kam als junger mittelloser Soldat aus dem Krieg zurück auf den Hof seiner Eltern. Doch schon damals wollte er mehr und so tat er sich mit seinem Kriegskameraden zusammen, um erst einmal Traktoren zu bauen. Doch Ferruccio will mehr. In dem Film wird auch die Feindschaft zwischen Enzo Ferrari und Ferruccio Lamborghini aufgegriffen, die bis heute mal als Wahrheit, mal als Legende erzählt wird. Angeblich ärgerte sich Ferruccio Lamborghini über seinen eigenen Ferrari so sehr, dass er selbst einen Sportwagen baute und ihn Ferrari anbot. Der soll daraufhin dem Autogenie die kalte Schulter gezeigt haben und ihn zu seinen Traktoren zurückgeschickt haben. Es wird der wirtschaftliche Aufstieg der Lamborghini Sportwagen aber auch der familiäre Abstieg der Familie gezeigt.

Es ist das Porträt eines Genies, der nicht nur mit Autos erfolgreich war. Seine Erfolge als Hubschrauberkonstrukteur, Unternehmer und Winzer werden kaum angesprochen. Dafür aber der Fokus auf seine Ziele, den viele Genies haben und den fast immer die Familie, die Ehefrau und Kinder zahlen. Es ist ein interessanter und kurzweiliger Film, in dem Frank Grillo einen überaus glaubhaften Ferruccio Lamborghini spielt und Gabriel Byrne Enzo Ferrari gibt.

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Film: Hieronymus Bosch, Schöpfer der Teufel, Ein Film von Pieter van Huystee, DVD

Über Hieronymus Bosch, den Maler der Abgründe, einem für sein Jahrhundert so progressiven und außergewöhnlichen Künstler haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Es ist der Maler, der religiöse Motive, vor allem höllische Abgründe detailversessen, mit zu meist Ölfarben auf Holztafeln erschuf. Im Rahmen zu den Vorbereitungen des 500. Todestages 2016 hat das Bosch Research and Conservation Project Gemälde in Venedig, Madrid, Brügge, Berlin und Washington untersucht. Das Ergebnis war, dass 21 Gemälde und 20 Zeichnungen als von Bosch eigenhändig bewertet wurden. Um diesen Prozess, der Bewertung, des Vergleichs mit außergewöhnlichen Techniken, wie Röntgendiagnostik, Infrarot-Fotografie und Spektralanalysen, geht es in dieser Dokumentation. Eine Gruppe von Kunsthistorikern und Technikern versuchen, das Geheimnis von Hieronymus Bosch zu lüften.

Als Kunstliebhaber und vor allem als Bosch Liebhaber ist die Dokumentation ein Schmankerl. Dann nimmt man gerne den deutschen Untertitel in Kauf, denn es wird meist Holländisch oder Englisch gesprochen.

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Film: Weihnachten im Zaubereulenwald, Familienfilm DVD und Blue-Ray

Dieser mit dem Schlingel Award und dem Prädikat wertvoll ausgezeichnete Weihnachtsfilm führt uns in die Wälder von Estland. Und mit Zauberei hat er nichts zu tun, denn es ist die Geschichte der kleinen Eia, die Weihnachten nicht mit ihrer Familie verbringen kann. Ihre Mutter eine Primaballerina muss für eine verletzte Kollegin einspringen und Papa ist wegen eines Bauprojekts in Singapur. Sie fühlt sich abgeschoben zu Ott, den sie noch nicht einmal kennt. Er lebt auf einem kleinen Hof tief im verschneiten Winterwald von Estland. Doch schon am ersten Tag merkt Eia, wie schön es ist die Zeit im Wald mit den Tieren, Ott und seiner tollen Nachbarsfamilie zu verbringen. Leider ziehen dunkel Wolken auf, denn ein Großgrundbesitzer will den Zaubereulenwald, wie er genannt wird, abholzen und das ohne Rücksicht auf die Tiere. Da hat er aber die Rechnung nicht mit Eia und ihren Freunden gemacht. Noch während sie alle um den Erhalt des Waldes kämpfen, stößt Eia auf ungeöffnete mysteriöse Briefe bei Ott, die vor langer Zeit an ihren Papa adressiert waren.

Ein richtiger Adventsonntagsfilm. Herrliche Landschafts- und Tierbilder. Außerdem erfährt man von den netten Weihnachtssitten in Estland, die mit der Familie groß gefeiert werden. Keine Frage, dies ist ein Weihnachtsfilm, wie man ihn sehen muss.

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Filme: Gebrüder Grimm Märchenperlen Edition II, DVD und Bluray

Jetzt ist er wieder da, der besinnliche Advent und nicht nur für die Kleinen gehören in diese Zeit Geschichten und Märchen. Wie schön, dass die wunderbaren Verfilmungen des ZDF auch auf DVD und Bluray erschienen. Mittlerweile ist die zweite Edition herausgekommen und bringt für alle die Märchen lieben Hänsel und Gretel, Die sechs Schwäne, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren und eine Rumpelstilzchen-Verfilmung die mit der Schauspielerin Katharina Thalbach ihren Meister gefunden hat.

Ich kann von den Märchenperlen nicht genug bekommen und wie es mir scheint auch nicht die hervorragenden Schauspieler. Denn man merkt direkt, wie viel Spaß sie dabei haben, in die Rollen von Heldinnen, Prinzen. Wichten oder der Großmutter des Teufels zu schlüpfen. Liebevoll und aufwendig gemacht, mit Akteuren, die mit ganzem Herzen dabei sind. Eine schöne Box für den Advent und die Weihnachtsfeiertage.  Weiterlesen

Film: Heil dich doch selber, DVD

Jasmin ist kaum dreißig und ist Epileptikerin, ihr Vater erkrankte im Alter an Parkinson. Diagnosen, die plötzlich ein Leben bestimmen, den eigenen Körper außer Kontrolle geraten lassen und den Menschen die Selbstbestimmung nehmen. Bei beiden Krankheiten ist die Schulmedizin immer noch nicht weit fortgeschritten. Die Medikamente haben horrende Nebenwirkungen, die im Extrem genauso schlimm sind wie die Krankheit selbst. Jasmin Rams fragt sich, ob es Alternativen gibt zur Schulmedizin und ob sie sich nicht selbst heilen kann.

Es ist ein berührender Film, dennoch voller Lebenskraft und unmissverständlich, für jeden der selbst krank ist oder einen kranken Menschen in seinem Familien- und Freundeskreis hat. Denn trotz aller Errungenschaften der Schulmedizin wird jeder gute Arzt sagen: Wir wissen leider immer noch so wenig.

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Film: Märchen Zwerg Nase – Märchenperlen-

Zwerg Nase, eigentlich konnte ich mich kaum noch an dieses schöne Märchen erinnern. Verfilmt wurde die Geschichte wieder vom ZDF im Rahmen der Märchenperlen und von justbridge entertainment GmbH mit vielen anderen Studios auf DVD und Blue-Ray gebracht. Sehr zu erwähnen ist Mick Morris Mehnert, der den Zwerg Nase verkörpert und Daniel Zillmann, der einen verrückten vom Essen geradezu besessenen Fürsten spielt. Ich kann von den Märchenperlen nicht genug bekommen und wie es mir scheint auch nicht die hervorragenden Schauspieler. Denn man merkt direkt, wie viel Spaß sie beim Filmen haben.

Eine liebevoll gemachter Märchenfilm, der die ganze Familie begeistern wird, von klein bis groß, von jung bis alt!

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Film: Death of a Ladie’s Man -DVD und Bluray-

Death of a Ladies‘ Man, so hieß auch Leonard Cohens fünftes Studioalbum, ein umstrittenes Werk, sowohl von Cohen selbst als auch von vielen seiner Fans beanstandet. So wird wahrscheinlich auch dieser gleichnamige Nischenfilm gesehen werden. Entweder man ist hellauf begeistert, wie ich es bin oder man schüttelt den Kopf. Denn die Geschichte ist bizarr, melancholisch und was den Tod angeht, von einer fast unheimlichen Leichtigkeit. Grandios umgesetzt durch die enorme schauspielerische Leistungen von Gabriel Byrne, der meines Erachtens im Erscheinungsbild große Ähnlichkeit mit Leonard Cohen hat, aber auch von Jessica Paré, der späten Liebe und Brian Gleeson, der den Vater des trinkfesten College-Professors spielt.

So wird nicht nur die Geschichte des sterbenden Ladies‘ Man Samuel erzählt, sie wird auch besungen, von Cohen selbst, denn die Musik seines gleichnamigen Albums ist wie ein weiteres Mitglied des Filmcast. Großartige, skurrile und in ihrer Gesamtfassung fast geniale Filmkunst.

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