Kategorie: Buchbesprechungen

Ginny Yurich: 1000 Stunden draußen

Einen wahren Schatz an Ideen hat der DK Verlag diesem Buch zusammengetragen. Der Herausgeber hat diese tausenden von Ideen aus der Community 1000 hours outside entlehnt und die Fotos aus dem Familienalltag entnommen. Das Buch ist absolut strukturiert aufgebaut. Je nach Jahreszeit sind die Aktivitäten die draußen stattfinden sollen aufgeführt. Das Buch richtet sich an die Familie und fördert die kreative Beschäftigung mit Dingen die meistens in Haushalten zu finden sind. Wenn ich jetzt den Herbst als Jahreszeit aufschlage finde ich eine Idee wie man Blütenfensterbilder fertigen kann. In der Rubrik: was ihr braucht, finde ich die Materialien und die Werkzeuge die für die Herstellung der Blütenfensterbilder benötigt werden. Da die Apfelernte zurzeit läuft gibt es viele Beispiele was man mit Äpfeln so alles an Spielen zaubern kann. Auch eine Anleitung zum Pflücken von Äpfeln aufgeführt. Weiterlesen

Andreas Breidert: Das letzte Gericht | Interview: Fünf Fragen an den Autor

Andreas Breidert hat sich als Mundart-Autor bereits einen Namen gemacht und wurde 2017 mit dem Darmstädter Künstlerpreis für Maulkunst und Lebensart „Spirwes“ ausgezeichnet. Redde mer net lang rum: Die Komfort-Zone hinter sich zu lassen und sprachlich neue Wege zu gehen war so mutig wie richtig! Mit dem MEDU-Verlag hat der Autor einen Partner an der Seite, der die „literarische Neuausrichtung“ mitträgt. Das Cover macht Appetit, lässt aber auch erahnen, dass hier dunkle Mächte mitkochen. Breiderts Geschichte umspannt die Jahre 1988 bis 2014. Mir gefällt das Layout. Zusammen mit dem Cover bildet es ein einheitliches Bild. Die quer in den Seitenrand gedruckten Jahreszahlen sind eine gute grafische Lösung Weiterlesen

Yrsa Sigurdardóttir, Nacht

Nur noch eine Nacht muss sie überstehen, dann verlässt sie dieses abgelegene Haus mit den ungewöhnlichen Ereignissen. Die Ahnung, dass hier etwas Böses passieren wird, lies Soldis nicht mehr los. Die Angst ist ihr ständiger Begleiter. Und genau in der Nacht passiert es. Eigentlich mag ich weder Bücher noch Filme, die das Ende vorwegnehmen und dann mit der Zeit Vorher beginnen. Und dann beginnt dieses Buch mit brutalen, blutigen Morden. Ich hatte das Buch schon beiseitegelegt. Nach zwei Tagen doch den Mut aufgebracht, das Buch weiterzulesen. Gut, dass ich das gemacht habe, denn sonst hätte ich dieses spannende und mitreißende Buch von Yrsa Sigurdardóttir verpasst. Man soll doch seine Voreingenommenheit des Öfteren zurücknehmen und einfach weiterlesen. In diesem Fall hat es mehr als gelohnt.

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Marco Polo: Il Milione. Die Wunder der Welt

Ein schön gestaltetes Buch mit 16 intensiven Farbtafeln auf Bilderdruckpapier gedruckt und mit schützender Lackschicht versiegelt, schwergewichtig liegt es vor mir. Der Inhalt, Marco Polos Reisebeschreibungen, sind mehr als 700 Jahre erhalten geblieben. In Zeiten, in denen unser Sprachgebrauch um Worte wie „Flugscham“ und „klimaneutral“ erweitert wird, ist ein ideelles „Reisen“ mit Marco Polos Erinnerungen ökologisch korrekt und ohne Gefahr für Leib und Seele. Schon Christopher Kolumbus wurde von den Reiseberichten des venezianischen Kaufmanns und Reisenden, Botschafter des Grosskhan und Gesandter des Papstes inspiriert. Marco Polo verbrachte insgesamt 26 Jahrein der Ferne und so sind es keine flüchtigen Momentaufnahmen, sondern fundierte Weiterlesen

Die Oper, eine Zeitreise in opulenten Bildern Alan Riding, Leslie Dunton-Downer

Wer gerne in die Oper geht, der sucht oft erfolglos einen guten Opernführer. Leider sind die meisten Werke furchtbar trocken oder beziehen sich ausschließlich auf die alten, bekannten Meister. Das neue Buch des DK Verlags hat eine andere Strategie gewählt und erfreut den Lesern mit, wie im Titel vermerkt, opulenten Bildern von Opernhäusern, Opernstars, Aufführungen und Bildnissen oder Fotos der Komponisten. Wohl gemerkt nicht nur alte Meister, sondern auch die moderne Komponisten aus dem zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert werden nicht vergessen. Hier und da taucht auch eine Abbildung der Originalplakate auf, die vor zweihundert Jahren eine Uraufführung von Donizetti oder Verdi ankündigte. Natürlich wird die Vita der Komponisten nicht vernachlässigt und auch eine Inhaltsangabe ihrer größten Werke. Mit den Bildern der schönsten Opernsäle werden auch kleine kuriose Geschichten erzählt. Zum Beispiel über das Unglücksstück Macbeth. Unglücksfälle waren bei diesem Stück im Theater bereits bekannt, doch 1988 blieb auch Verdis Oper Macbeth nicht verschont, als ein Mann während der Aufführung in der Met von einem Balkon in den Tod sprang.

Sie sehen, so spannend können Opern sein. Mittlerweile wird hier in der Frankfurter Oper fast immer eine halbe Stunde vor Beginn ein kurzer Vortrag gehalten, der die weniger bekannten Stücke verständlicher macht. Auch wird ein historischer Zusammenhang der Uraufführung geschaffen und Hintergrundwissen zur Entstehung vermittelt. Ich nutze als Opernfreund die Veranstaltung immer wieder. Jetzt jedoch gilt mein erster Blick in das Buch ›Die Oper‹. Also falls Sie noch nach einem ganz tollen Weihnachtsgeschenk suchen für einen Opernliebhaber in Ihrer Familie oder dem Freundeskreis, kann ich den wunderbaren Bild- und Textband uneingeschränkt empfehlen.

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Carolyn Robb: Christmas at the Palace

Man muss nicht Fan der britischen Königsfamilie oder von Downton Abby sein, um Gefallen an diesem liebevoll gestalteten Buch von Carolyn Robb zu finden. Es kommt in rot-grün-gold ganz traditionell daher und weckt mit den Rezepten, Texten zu den einzelnen Residenzen und den tollen Fotos von John Kernick die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Und man stellt für sich fest: Royals sind auch nur Menschen, die es sich an Weihnachten gut gehen lassen und wenn ich der Autorin Glauben schenken kann, Weihnachten auch ein „Truthahn-Würstchen im Schlafrock“ zum Frühstück schätzen. Die Backrezepte sind teils sehr aufwendig und setzen Erfahrung voraus. Und Weiterlesen

Der Verwechsling, ein skandinavisches Weihnachtsmärchen, Kai Lüftner, Emilia Dziubak, Kinderbuch ab 6 Jahre

In einem kleinen Häuschen an den Klippen, im Murmelweg, leben der alte Per, die alte Tove und seit neusten ein kleines Kerlchen, dass die beiden Vilmar genannt haben. Eines Tages vor Weihnachten fanden sie ihn, keine zwei Jahre alt, im Schnee sitzen. So fängt das wunderschöne Märchen an, das von dem Verwechsling erzählt, der Weihnachten zu Per und Tove kam. Leider spricht das kleine Kerlchen nicht, doch scheint die beiden alten Leute sehr lieb zu gewinnen, bis er eines Tages von Hendrik ein Buch erhält, das ihn völlig fasziniert.

Es ist wieder einmal ein so wundervoll illustriertes Kinderbuch von arsEdition, mit solch einer liebevollen Erzählung, dass einem auf manchen Seiten fast die Tränen kommen. Nicht nur ihr kleiner Schatz wird das Kinderbuch lieben, wenn sie sich gegenseitig daraus vorlesen. Ich verspreche, die Geschichte rührt jedes Herz egal wie alt. Mein Tipp für Nikolaus, anstatt Schokolade lieber den kleinen Verwechsling.

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Uwe Fleckner: Im Schatten der Blauen Pferde | Interview: Fünf Fragen an den Autor

Nun, wenn ein Professor für Kunstgeschichte, studierter Philosoph und Germanist wie Uwe Fleckner sich in die Höhle des Löwen begibt und sein Romandebüt vorlegt, darf man gespannt sein. Und ich wurde nicht enttäuscht! Liebhaber der deutschen Sprache, der Kunstgeschichte und Geschichtsinteressierte wie auch Kalifornien Fans kommen voll auf ihre Kosten. Dabei ist der Roman spannend wie ein Krimi. Zugegeben, das Lesevergnügen will verdient sein. Fleckners Geschichte fordert volle Konzentration und aufmerksames Lesen. Der Autor lässt seinen Protagonisten, Maximilian, genannt Max, Kisch, Kunsthistoriker, Besessener, beziehungstechnischer Looser, den nur die Suche nach dem „Turm der blauen Pferde“ und anderen im Nationalsozialismus verschwundenen Bildern, einigermaßen auf Spur hält, in der ersten Person erzählen. Fleckner Weiterlesen

Jamie Oliver, 5 Zutaten – Mediterran, Einfach genial kochen

Ein Fest der mediterranen Aromen und Zutaten. Geniale Quick und Easy Rezepte für jeden Tag. Diese große Ankündigung verspricht Jamie Oliver auf der Rückseite seines neuen Buches „5 Zutaten Mediterran“. Jamie Oliver ist schon von sich aus eine besondere Koch–Persönlichkeit. Mit seiner Art und Leichtigkeit zu Kochen, was er in vielen seiner Kochsendungen auch rüberbringt. Man ist immer fasziniert, wie einfach und schnell Jamie die Gerichte fertig hat. Jamie hat nicht den Nimbus der Sterneköche, sondern hat auch den Mut zu sagen, wenn es etwas sehr Gutes auf dem Markt gibt, dann benutze es doch. Ob es die geschälten Tomaten und weiße Bohnen aus der Dose sind oder der fertige Blätter- oder Filoteig. Sind wir doch mal ehrlich, warum sollen wir diese Produkte nicht nehmen? Der Arbeitsaufwand würde uns vor manchem Gericht abschrecken. Auch sollte man seinen Empfehlungen mit den fertigen Gewürzmischungen und Würzpasten folgen. Jamie fordert uns in seinem Buch gerade dazu auf, das alles zu verwenden: einfach, leicht und schnell! Das Beste ist, die Gerichte schmecken auch noch köstlich.

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Janne Mommsen: Die Weihnachtsliste

Mommsens charmante Weihnachtsgeschichte führt die Leserschaft nach Friedrichstadt. Tatsächlich bin ich vor Jahren – ganz kurz – und ohne um die Besonderheit und die Bedeutung dieses Ortes zu wissen, in Friedrichstadt gewesen. Schade! Vielleicht hätte ich mit etwas Glück den magischen Spielzeugladen von Onkel Hein entdeckt. Aber zur Sache, bzw. zum Buch: Großonkel Hein hinterlässt sein Haus samt Spielzeugladen seinem vagabundierenden Großneffen Ben. Schon auf dem Sprung nach Singapur muss Ben vor der Abreise die Angelegenheiten seines Großonkels regeln. Das Inventar verkaufen, einen Interessenten für das Haus finden und – den traditionellen Weihnachtsbasar zu Gunsten eines afrikanischen Waisenhauses am 4. Advent für die Weiterlesen