Tana French kehrt erneut zurück nach Irland und zu Cal Hooper, dem ehemaligen US-Cop, der sich hier zu Ruhe gesetzt hat. Mittlerweile ist er einigermaßen akzeptiert, doch wird immer ein Fremder bleiben. Doch das ist Cal ganz recht, denn das kleine Dorf mit seinen scheinbar naiven Einwohnern hat eine wesentlich komplexere Struktur und dunkle Geheimnisse. Cal reicht es am Rande zu stehen, solange man nichts gegen seine Verbindung zu Trey hat. Einer Jugendlichen aus zerrütteter Familie, die ihm wie eine Tochter ans Herz gewachsen ist. Da er ebenfalls eine liebevolle Beziehung zu der verwitweten Lena führt, kommt auch niemand auf dumme Gedanken, wenn Trey ihn täglich besucht. Sie lernt bei ihm das Schreinern und eine Art Erziehung, was den Umgang mit Menschen angeht. Soweit wäre alles in bester Ordnung, würde nicht eines Tages Treys Vater Johnny wieder auf der Matte stehen. Der charmante Kleinkriminelle verließ seine Frau mit den vier Kindern vor Jahren und steht plötzlich vor ihrer Tür, mit der größten Geschäftsidee seines Lebens. Leider involviert er damit das ganze Dorf und wie im Rausch scheint ihm jeder auf den Leim zu gehen. Auch Trey lässt sich von Johnny vereinnahmen. In dem Moment kann sich Cal nicht mehr raushalten, was ihm in diesem Dorf nicht gut tun wird.
Auch der zweite Teil um Cal Hooper lebt von den Charakteren der Dorfbewohner, der manchmal gruseligen Dynamik ihres Handelns und den klaren Strukturen, die Fremde nie überschreiten sollten. Als Leser wollte ich zwischendrin Hooper warnen, aufhalten, aber für seine Trey, die ihm wie eine Tochter ans Herz gewachsen ist, würde er fast alles tun. Nur gut das seine Lena den Überblick nicht verliert. Tolle Geschichte, tolles Buch! Weiterlesen