Magda Birkmann eine der Herausgeberinnen nennt das Buch von Katrin Holland in ihrem interessanten Nachwort, ein seltsames Gemisch aus Sachlichkeit und veralteter Romantik. Ich schließe mich dem Gedanken an. Die erzählte Geschichte weckt beim Leser eine Erwartungshaltung, die in Richtung einer romantischen Liebesgeschichte Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts geht. Daher ist das Ende völlig unerwartet und versachlicht die Erzählung mit einem Mal so sehr, dass es sich schon fast kalt anfühlt. Diese Mischung macht den Roman erst richtig interessant und führt den leichtfüßigen fast komödiantischen Anfang der Geschichte am Ende ad absurdum.
Wer sich für die kaum beachteten Frauenromane dieser Zeit interessiert und einmal die mutigen und talentierten Autorinnen lesen möchte, ist mit diesem Buch genau richtig. Es ist bereits das zweite Buch (1.Stella Benson, Zauberhafte Aussichten) von Rowohlts, das ich in der Reihe wieder entdeckter Autorinnen gelesen habe. Es ist einfach großartig zu sehen, was diesen Schriftstellerinnen bereits vor fast hundert Jahren am Herzen lag.