Schlagwort: Polizei

Martin Herzog: GSG 9, Ein deutscher Mythos

Die Bundesgrenzschutz Gruppe 9 ist ein Teil der Bundespolizei mit Spezialaufgaben und mit einem mythosähnlichem Ruf. Am 18. Oktober 1977 wurde in der Wüste Somalias ein deutscher Mythos geboren: Auf dem Flughafen von Mogadischu befreite die GSG9 aus einer entführten Lufthansa-Maschine 86 Menschen. Es war der erste große Einsatz der Antiterroreinheit, und er machte sie schlagartig weltbekannt. Der Mythos zerbrach 16 Jahre später auf dem Bahnhof von Bad Kleinen, als die Festnahme von RAF-Mitgliedern mit zwei Toten endete, und eine Staatskrise auslöste. Nunmehr ist es zig Jahre her als die politische Verantwortlichen der Bundesrepublik Deutschland beschlossen eine spezielle Gruppe der Polizei zur Terrorismusabwehr zu gründen. Das vorliegende Buch so Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D: „ist sehr lesenswert, weil nicht nur die Geschichte der GSG 9 erzählt wird, sondern eingebunden in die Zeitumstände. Man lernt eine Menge über die Zeit, in der das alles passiert.“ Weiterlesen

Ralph Knobelsdorf: DES KUMMERS NACHT; Zusätzlich ein Werkstattgespräch mit Autor

Dieser historische Kriminalroman ist eine absolute Leseperle. Es ist ein Roman der eine unglaubliche Vielfalt von historischen Details beinhaltet und diese in spannender Form an seine Leserschaft weitergibt. Der Autor hat hier eine unglaubliche Recherchearbeit geleistet, in der die kulturelle, soziologische, wirtschaftliche und politische Situation Preußens im Jahre 1950 darstellt. Wir, die Leser erfahren was sich im Königshaus tut, welche wirtschaftlichen Nöte die Gutsbesitzer und die kleinen Leute drücken und welche technologischen Gegebenheiten dieser Zeit vorhanden sind. Atmosphärisch dicht vermittelt uns der Roman die Standesdünkel der adligen Gesellschaft und welche Auswirkungen die deutsche Revolution von 1948 für die Zukunft Preußens und der deutschen Nation bereithält. Besonders beachtenswert ist das Zusammentreffen der handelnden Personen mit Otto von Bismarck dem späteren Reichskanzler des Deutschen Reiches, der uns die europäische Stellung Preußens und der angrenzenden Nationen vermittelt. Erleben Sie mit Wilhelm von der Heyden, dem Protagonisten, die Entwicklung der preußischen Kriminalpolizei im Berlin des 19. Jahrhunderts! Weiterlesen

Horst Eckert: Die Stunde der Wut

Es ist dieser tägliche Alltagsrassismus den Menschen erleiden müssen und der in den letzten Jahren immer deutlicher wurde. Das Menschen die für unsere Sicherheit zuständig sind auch nicht gegen diese rassistischen Vorurteile gefeit sind macht dieser Kriminalroman sehr deutlich. Es wird aber auch sehr deutlich, dass diese Vorurteile dazu dienen, Macht und Einfluss auszuweiten oder sicherzustellen. Horst Eckert verarbeitet dies in hoch spannende Art und Weise die auch im täglichen Leben unserer Republik in den Zeitungen nachzulesen ist. Der NSU 2.0 Komplex ist dazu beispielhaft. Wenn diese Verbindung auch in die höheren Kreise des Verfassungsschutzes reichen, wird er einem als Leser die Gefahr in welcher diese unsere Republik steht deutlich sichtbar. Weiterlesen

Thomas Christos: 1965 – Der erste Fall für Thomas Engel

Die 1960er Jahre wurde in der Kriminalliteratur bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dies waren die Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs. Die Jugend war es satt die Regeln des patriarchalischen und Führersystems zu befolgen. Das löste bei der bürgerlichen Mehrheit Deutschlands erhebliche Unruhe aus. Diese war gehorsam gewohnt, bzw. war ihr eingeprügelt worden. Deswegen wurden beispielsweise langhaarige Männer grundlos verprügelt. Die „Negermusik“ schon den Nazis ein Graus, wird versucht zu unterdrücken. Beatles, Rolling Stones sind die Idole der Jugend. Aber die Altnazis sind noch immer an der Macht und setzen diese gnadenlos durch. Der Autor zeichnet hie ein spannendes und genaues Bild dieser Zeit. Weiterlesen

Martin Keune: Knockout

Heuraka möchte man ausrufen! Zufällig habe ich auf der Backlist des Bebra Verlages die Bücher des Autors Keune gefunden. Als ausgewiesener Freund des historischen Kriminalromans sind die Bücher eine Offenbarung. Heune erweist sich als profunder Kenner des alten Berlin und hat ein Händchen für spannende Geschichten. In seinem ersten Roman „Die Blender“ beschreibt er die Okkultische Szene die in den 30er Jahren für Furore sorgte und durch die Nazis gefördert wurde. In „Knock Out“ schildert er die damalige Boxwelt. Die Boxer, die nicht der Rassenlehre der Nazis entsprechen, die gehörlos, farbig oder „Zigeuner“ sind, werden systematisch ausgegrenzt. Man hat das Gefühl man ist mitten im Geschehen. Bei Fahrten oder Spaziergängen durch Berlin weiß man genau wie Moabit oder der Wedding riecht oder tickt. Weiterlesen

Benedikt Gollhardt: Westwall

Hochaktueller Politthriller, der besonders unter Berücksichtigung der erst vor Kurzem veröffentlichten NSU-Untersuchungsausschuss-Berichte der Länder und des Bundes an Brisanz gewinnt. Der Autor bearbeitet in seinem Thriller den rechtsextremen Terrorismus, die unkontrollierten, an Willkür grenzenden Machenschaften des Verfassungsschutzes und der Vernetzung von Polizeibeamten in nationalen, rechten Bündnissen. Und wie er selbst sagt, die großen Themen, wie Liebe, Verrat und Moral.

Sehr spannende Geschichte, die gut erzählt ist und leider von der Realität nicht zu weit entfernt! Man merkt einfach, dass Benedikt Gollhardt Journalist und erfahrener Drehbuchschreiber ist.

 

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Kristina Ohlsson: Sündengräber

Es geht um Schuld und Wiedergutmachung in dem nun vorläufig letzte Band der Thrillerreihe um die Ermittler Frederika Bergman und Alex Recht. Doch Wiedergutmachung muss nicht immer etwas positives sein, es kann auch ins Gegenteil umschlagen und dann heißt es: Auge um Auge, Zahn um Zahn!
Dieser Thriller ist mal wieder typisch für die Autorin, typisch in seiner Schnelligkeit, seiner Raffinesse und den falschen Spuren, die Frau Ohlsson legt. Erstklassige Unterhaltung, die durch viel internes Wissen des schwedischen Polizeiapparats unglaublich real wirkt. Weiterlesen

JEAN-FRANÇOIS PAROT: Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weissmaentel von Jean-Francois Parot

Die erfolgreichste und anspruchsvollste Serie historischer Krimis aus Frankreich erscheint endlich in Deutschland. Dieser Kriminalroman gewährt Einblick in die Alltagskultur des 18. Jahrhunderts, wie sie Parot in seiner Romanserie immer wieder darstellt: Hintergründe zum Straßenleben, zur Hygiene, zur Sexualmoral der Zeit, zur Kochkunst und zur Entwicklung der Gastronomie. Jean-François Parot schreibt über das Paris des 18. Jahrhunderts, als habe er diese Zeit selbst miterlebt. Man geht mit ihm durch die Gassen, speist mit ihm die damaligen Gerichte, hört gelehrten Unterhaltungen ebenso fasziniert zu wie dem Kauderwelsch der halb kriminellen Unterwelt. Man begegnet Romanfiguren, die glaubwürdig und interessant sind, sei es der oberste Polizeichef, die verruchte Bordellbesitzerin oder der Kammerdiener. Diese realistische Darstellung des Alltags der kleinen und großen Leute erklärt – zusammen mit der sympathischen Hauptfigur und den vielen historischen Figuren – wohl auch den Erfolg der Serie. Spannung gibt es zu hauf. Wer wissen will wie es in der Bastille ausgesehen hat oder wie der Henker von Paris sein Handwerk versteht, der ist hier goldrichtig.

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