Der zweite Roman um die Wendlandermittlerin Carla Seidel ist für meinen Geschmack besser gelungen, denn er wirkt wesentlich realistischer, als sein Vorgänger. Während einer großen Gesellschaftsjagd wird einer der Gäste mit mehreren Messerstichen brutal ermordet. Die Gastgeber, Familie von Boennings entspricht so ganz dem Klischee von Landadel. Mächtig, reich, anmaßend und anscheinend jede Menge Leichen im Keller. Jedoch lässt sich die Kriminalbeamtin der Polizeistation Dannenberg nicht so schnell einschüchtern. Auch wenn jemand die Frechheit hat, es als Jagdunfall zu bezeichnen, war es definitiv Mord, und zwar eine geplante Tat. Denn der abgebrühte Mörder sah dem Opfer beim langsamen Sterben zu. Als es weitere Tote gibt, stellt sich langsam die Frage, warum man ausgerechnet diese Menschen tötete. Denn die Oper, Gäste von auswärts, sind vor langer Zeit zusammen als Kinder und Jugendliche im Wendland groß geworden.
Guter Regionalkrimi, der spannend und sehr unterhaltend ist, aber genau wie sein Vorgänger einfach hundert Seiten zu lang. In der Kürze liegt die Würze, und wenn erst einmal aus der Serie die Nebenschauplätze raus sind, die die eigentliche Geschichte nicht vorantreiben, dann können diese Regiokrimis auf einem Topniveau ankommen.