Für die Fans der Cozy Krimis ist Kristina Hortenbach und ihre Protagonistin Rosa Reich, eine frühpensionierte Biologie- und Erdkundelehrerin, eine echte Entdeckung! In der Tradition guter britischer Cozy Crimes überzeugt Hortenbach mit ganz viel Lokalkolorit und dichter Atmosphäre. Ihre Charaktere – die Guten – sind liebenswert, authentisch, mit einer gewissen Schrulligkeit und die Bösen? Die sind das Salz in der Suppe. Apropos Suppe. Als Goodie teilt die Autorin am Ende des Buches die Rezepte der in der Geschichte erwähnten Gerichte mit ihrer Leserschaft. Und schon die Rezeptur des Waldmeister Seccos, den es zum wöchentlichen Scrabble-Spiel mit Karl, dem Kollegen von einst gibt, verdeutlicht, aus welchem Holz Rosa Reich geschnitzt ist! Unerschrocken und mit Nachdruck geht sie die Dinge an. Aber wie sonst hätte sie Generationen von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten durchs Abi gebracht? Weiterlesen
Schlagwort: Cozy Crime
C.L. Miller: Der falsche Vogel
Rechtzeitig vor Urlaubsantritt landete „Der falsche Vogel“ auf meinem Schreibtisch. Schon allein die Flugzeit verhieß ungestörtes Lesevergnügen. Der pfiffige Titel und das smart gestaltete Cover gefielen mir und der Klappentext machte mich neugierig. Ein Debütroman, ein „cozy crime“, der in der Welt der Antiquitäten spielt: interessant, zumal die Mutter von C.L. Miller 120 (!) Bücher über Antiquitäten und Inneneinrichtung veröffentlichte und als Expertin gilt. Auch wenn das die Tochter nicht automatisch zur Fachfrau macht, merkt man, Miller weiß, wovon sie schreibt und kann mit ihrem Wissen glänzen. Allerdings erscheint der Plot streckenweise etwas zu gewollt, manche Charaktere wirken konstruiert und wenig ausgearbeitet. Ich hätte mir besonders für die Protagonistin Freya Lockwood etwas mehr Charme gewünscht und hier zeigt sich, dass Namen und deren Weiterlesen
Tom Hindle: Der Tod reist mit
Ein neuer Stern am Cozy Crime-Autorenhimmel: Tom Hindle. Mit dem ab heute erhältlichen, vorliegenden Kriminalroman ist ihm ein großartiges Debüt gelungen und er beweist damit, dass Detektivgeschichten unblutig und dennoch spannend sein können und die Geschichte hält, was das ansprechende Cover verspricht. Ich habe das Buch – und es ist immerhin 480 Seiten stark – überall mit hingeschleppt und jede Gelegenheit zum Lesen genutzt. Hindle siedelt die Handlung zwar in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts an, bleibt sprachlich aber eher im hier und jetzt. Und das ist ihm sehr gut gelungen. Auf der Überfahrt von Southampton nach New York kommt ein älterer Passagier der 2. Klasse ums Leben. Was für den Schiffsoffizier Timothy Birch wie ein Unfall aussieht, stuft Scotland-Yard-Ermittler James Temple als Mord ein. 2000 Menschen an Bord der Weiterlesen