Alle Artikel von Lutz Reigber

John Vaillant, Die Bestie, Wie das Feuer von unserem Planeten Besitz ergreift

Feuer, Feuer, Feuer…. Stürme, Orkane, Hurricane…Überschwemmungen, Überflutungen, Hochwasserwarnungen… Dürre und Trockenheit überall auf der Welt berichten die Nachrichten davon. Schlimmer noch, wenn man selbst betroffen und Leidtragender ist. An die Leugner: „Der Klimawandel ist auch bei uns!“ Ab 1770 erkannte man die ersten Zusammenhänge unserer Atmosphäre. Im laufe der Zeit kam die Erkenntnis, dass wir auf der Erde in einer Blase leben. Zitat aus dem Buch, Seite 312: zu begreifen, dass wir in einem geschlossenen Behälter existieren…und noch schwieriger ist es, zu akzeptieren, dass der Mensch einen Affront heraufbeschwören könnte…die scheinbar unbegrenzten Weiten zu beeinträchtigen. Schon 1907 verfasste Savante Arrhenius eine wissenschaftliche Abhandlung über Möglichkeit einer von Menschen verursachten Erderwärmung durch den Treibhauseffekt, bedingt durch den Verbrauch von fossilen Brennstoffen. In den 50ern, 60ern, und 70ern haben Wissenschaftler unsere Politiker die die Folgen der Erderwärmung in Kenntnis gesetzt und was es bedeutet, wenn die Pole und Gletscher schmelzen. Nur welcher Politiker oder CEO will unliebsame Äußerungen oder gegen die Wirtschaftlichkeit handeln. Nur das Ego des Jetzt zählt. Dazu fällt mir eine für mich sehr gelungene Karikatur ein: Ein Vater sitzt auf einem verbrannten Hügel, beide schauen über die verbrannte Erde bis zum Horizont. Der Vater sagt zu seinem Sohn: Was sollten wir den machen, etwa auf Konsum verzichten? Trotz vielversprechender Ansätze, angeführt durch „Friday for future“ zum gemeinsamen Klimawandel, hat die Welt sich wieder dem unsinnigen Kriegen hingegeben. In der Ukraine, Israel, Syrien, Jemen, Sudan, Äthiopien, Armenien, selbst im Kosovo. Andersrum könnte man vielleicht noch etwas retten. Wie alles begann „Die Bestie“ von John Vaillant

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Tim Mälzer, Vierundzwanzigsieben Kochen

Hier spricht oder schreibt einer aus meinem Herzen. Besser kann man es nicht sagen. Die Globalisierung, unsere Reisefreudigkeit und die Assimilation der Völker hat eine Geschmacksvielfalt hervorgebracht, dass man jeden Tag andere kulinarische Genüsse genießen kann. Und nun zu Tim Mälzer, ich zitiere aus diesem Buch 24/7: Geschmacks-Lumump wohin man blickt. Heute ist die kulinarische Vielfalt riesig. Die großartigen Produkte sind fast immer und überall erhältlich. Doch gefühlt gibt es grade eine Tendenz (das unterschreibe ich!) zur geschmacklichen Vereinheitlichung: Yuzu, Ponzu, Harissa, Tahin, Shizo und Umani (nicht zu vergessen Miso, ist von mir). Davon oft zu viel, zu komplex. Mehr soll mehr sein. Es entsteht ein Sammelsurium aus Aromen, die den echten Geschmack der Zutaten verdecken und das Wesentliche vermissen lassen. Doch genau darauf gilt es sich zurückzubesinnen. Zitat Ende. Recht hat er! Vierundzwanzigsieben kochen ist Tim Mälzers Beitrag „Das Einfache“ zeitgemäß in unseren Alltag zu integrieren. Ohne Stress, den haben wir im Berufsleben genug. Dafür mit viel Freude schnell, schnelle Gerichte für die quengelnden Kinder oder unerwarteten Besuch, ohne großen Einkauf, einfach, was der Kühlschrank oder Keller hergibt, auf den Tisch.

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Ellen Sandberg, Keine Reue

Erinnerungen können gefährlich sein!

Auf der Rückseite des Cover steht: Ellen Sandberg, jeder Roman ein fesselndes Leseerlebnis. Das kann man mehr als unterschreiben. Ellen Sandberg schafft es in ihren Romanen Gegebenheiten, Familienporträts, das Zusammenleben und Fehlverhalten der Gegenwart und Vergangenheit realistisch darzustellen. Die Schrecken der Vergangenheit aufzudecken und wieder ins Gedächtnis zu rufen. Nicht umsonst sind alle ihre Bücher auf der Spiegel Bestsellerliste. Jeder Band ist völlig anders. Autark und abgeschlossen. Keine Serienprotagonisten. Man freut sich schon im Vorfeld auf jedes neue Buch, mit welchem Thema überrascht uns Ellen Sandberg denn dieses Mal. Jeder Band informativ und spannend zusammengestellt. Gut, dass Ellen Sandberg seit 2017 jedes Jahr ein neues Werk herausbringt. Man muss nur noch zugreifen und lesen.

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Tobias Krell, Gregor Eisenbeiß, Kocht mit Checker Tobi -Kinderkochbuch ab 7-

Gerade läuft in den Kinos „Tobi Checkt für dich“ an. Ich habe sein Checker-Kochbuch in der Hand und bin von der Art Wissen zu vermitteln begeistert. Wissen mit einer Leichtigkeit zu Kochen. Oder die Verführung doch erstmal zu probieren und nicht gleich bäh sagen. Tobi spricht hier auch aus den eigenen Erfahrungen. Mit zwei Brüdern aufgewachsen, kennt er das Problem vieler Eltern, jedes Kind hat seine eigenen Vorlieben. Was habe ich nicht alles versucht, meine Kinder das eine oder andere Gericht schmackhaft zu machen. Doch, genau wie Tobi es in diesem Buch beschreibt, haben er und seine Brüder ganz unterschiedliche Geschmäcker oder Vorlieben gehabt. Als Eltern versucht man jedem Kind gerecht zu werden. Erst als meine Söhne selbst angefangen haben zu Kochen, probierten sie plötzlich alles. Es ist so weit gegangen, dass sie mich an exotische Gewürze und Gerichte rangeführt haben.

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Nina Witt, Everyday Vegan Food, 70 einfache Rezepte für jeden Tag

Jetzt wird es kompliziert. Vorab ich bin begeistert von diesem Buch und der Autorin Nina Witt. Ihr Ansatz uns vegane Kost einfach rüberzubringen und ihre Intensionen sind einfach spitze. Allein ihre einleitenden Worte sprechen mir aus der Seele. Einfach vegan kochen mit leicht erhältlichen Zutaten aus der Umgebung und Alltag. Gewürzt mit einer Prise Selbsterfahrung und vor allem Liebe. Liebe im Essen kann man nicht beschreiben oder erklären. Ich sage ihnen, man spürt und schmeckt es. Ohne Liebe gekocht, schmeckt kein Essen. Was ist jetzt kompliziert. Trotz meiner Lobeshymne habe ich leider kleine Kritikpunkte. Ich persönlich mag es nicht, wenn vegane Gerichte mit pseudo Namen-Fleischgerichten bezeichnet werden. Zum Beispiel auf Seite 70 die Hähnchen-Gemüsepfanne. Ebenso veganes Hackfleisch oder Frikadellen. Wohl gesagt, das bin ich persönlich. Auch ich habe noch keine Lösung gefunden. Vielleicht haben Sie die goldene Idee. Das sollte jetzt aber nicht diesem Buch ein Abbruch bedeuten. Denn dafür ist das Buch mit seinen Gerichten zu genial.

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Silke Ziegler, Böse Stimmen, Ein Fall für Sina Engel

Mörderische Rache im beschaulichen Weinheim – Im Fadenkreuz eines skrupellosen Verbrechers

Wie würden Sie entscheiden? Könnten Sie sich entscheiden? Was oder für wen würden Sie sich entscheiden? Was oder wen würden sie opfern? Wie schuldig macht man sich? Wieviel Schuldgefühle kann man überhaupt ertragen? Was ist, wenn man die falsche oder gar keine Entscheidung trifft. Wie schuldig wird man sich fühlen?  Kann man das überhaupt ertragen? Vor all diesen Problemen steht die Protagonistin Hauptkommissarin Sina Engel. In dem neusten Roman von Silke Ziegler, „Böse Stimmen“, wie immer im Grafit Verlag erschienen, wird die Protagonistin Hauptkommissarin Sina Engel mit all diesen Fragen konfrontiert. Das frappierende ist, so geht es mir eigentlich bei allen Büchern von Silke Ziegler, man hat immer das Gefühl sie schreibt autobiografisch. So wunderbar authentisch, situations- und gefühlsbetont dargestellt, dass man von der ersten bis zur letzten Seite mitfühlt. Wer die Weinheimer Autorin Silke Ziegler noch nicht kennt, sollte unbedingt eines ihrer Bücher lesen. Ihr Vermögen mit eindrücklichen Worten und Szenen spinnt sie die Fäden der Handlung immer enger zusammen.

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Yrsa Sigurdardóttir, Nacht

Nur noch eine Nacht muss sie überstehen, dann verlässt sie dieses abgelegene Haus mit den ungewöhnlichen Ereignissen. Die Ahnung, dass hier etwas Böses passieren wird, lies Soldis nicht mehr los. Die Angst ist ihr ständiger Begleiter. Und genau in der Nacht passiert es. Eigentlich mag ich weder Bücher noch Filme, die das Ende vorwegnehmen und dann mit der Zeit Vorher beginnen. Und dann beginnt dieses Buch mit brutalen, blutigen Morden. Ich hatte das Buch schon beiseitegelegt. Nach zwei Tagen doch den Mut aufgebracht, das Buch weiterzulesen. Gut, dass ich das gemacht habe, denn sonst hätte ich dieses spannende und mitreißende Buch von Yrsa Sigurdardóttir verpasst. Man soll doch seine Voreingenommenheit des Öfteren zurücknehmen und einfach weiterlesen. In diesem Fall hat es mehr als gelohnt.

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Jamie Oliver, 5 Zutaten – Mediterran, Einfach genial kochen

Ein Fest der mediterranen Aromen und Zutaten. Geniale Quick und Easy Rezepte für jeden Tag. Diese große Ankündigung verspricht Jamie Oliver auf der Rückseite seines neuen Buches „5 Zutaten Mediterran“. Jamie Oliver ist schon von sich aus eine besondere Koch–Persönlichkeit. Mit seiner Art und Leichtigkeit zu Kochen, was er in vielen seiner Kochsendungen auch rüberbringt. Man ist immer fasziniert, wie einfach und schnell Jamie die Gerichte fertig hat. Jamie hat nicht den Nimbus der Sterneköche, sondern hat auch den Mut zu sagen, wenn es etwas sehr Gutes auf dem Markt gibt, dann benutze es doch. Ob es die geschälten Tomaten und weiße Bohnen aus der Dose sind oder der fertige Blätter- oder Filoteig. Sind wir doch mal ehrlich, warum sollen wir diese Produkte nicht nehmen? Der Arbeitsaufwand würde uns vor manchem Gericht abschrecken. Auch sollte man seinen Empfehlungen mit den fertigen Gewürzmischungen und Würzpasten folgen. Jamie fordert uns in seinem Buch gerade dazu auf, das alles zu verwenden: einfach, leicht und schnell! Das Beste ist, die Gerichte schmecken auch noch köstlich.

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Jennifer B. Wind (Hrsg), Einmal kurz die Welt retten, Krimis

Einmal kurz die Welt retten

Heute ist der 15. September 2023. Seit langem hört man mal wieder etwas von „Friday for future“. Die Pandemie hat Greta Thunberg und ihren weltweiten Aufruf zum Umdenken in der Politik, doch etwas für die Zukunft zu tun und die Klimaerwärmung zu verhindern, jäh gestoppt. Der brutale Angriffskrieg des russischen Diktators Putin hat das übrige getan. Die Politiker hatten erstmal andere Probleme. Dabei ist unsere Zukunft und das Stoppen der Erderwärmung das dringendste Thema. Heute haben in über 250 Städten in Deutschland mit mehr als 250 000 Teilnehmern friedliche Protestmärsche stattgefunden, damit die Politik endlich handelt. Ich bin froh, dass es doch so viel Engagement für die Zukunft unsere Kinder und Enkelkinder gibt. Auch heute habe ich gerade das Buch „Einmal kurz die Welt retten“ von der Herausgeberin Jennifer B. Wind, Gmeiner Verlag durchgelesen. Die 24 Autoren jetzt einzeln vorzustellen, würde die Rezension sprengen und wahrscheinlich vom Thema ablenken. Daher nur namentlich genannt: Dieter Aurass, Raoul Biltgen, Katja Brandis, Veronika A. Grager, Anne Grießner, Petra K. Gungl, Reinhard Kleindl, Regine Kölpin, Bearix, Klamlovsky, Uwe Laub, Mari März, Günter Neuwirth, Regina Schlebeck, Claudia Schmidt, Ursula Schmid-Spreer, Ingrid Schmitz, Alex Thomas, Heidi Troi, Eva Maria Nielsen, Fenna Williams, Barbara Wimmer, Janet Zentel und Jennifer B. Wind.

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Abdel Alaoui, Marokko, 100 einfache Rezepte

Choukran – ist arabisch und heißt Danke. Dieses Buch von Abdel Alaoui ist eine Hommage, ein Dankeschön an seine Mutter, die trotz des Aufenthaltes in Frankreich ihrem   Sohn mit dieser Küche, liebevoll die kulinarische Tradition erhalten hat. Harissa, Datteln, Minze, Ras el – Hanout, selbst eingelegt Salzzitronen (kann man auch fertig kaufen), Sardinen, Grüner Tee, Orangenblüten- und Rosenwasser, wenn sie das zusammen haben, ist Marokkos Küche bei ihnen zu Hause. Keine Angst vor fremden Küchen! Wie steht es auf dem Umschlag in goldenen Lettern. 100 einfache Rezepte. Und um das zu unterstreichen hat Abdel Alaoui zu jedem Gericht den Schwierigkeitsgrad angegeben. Von sehr einfach, einfach und mittelschwer. Schwer kommt erst gar nicht vor. Eine gelungene Einladung sich an Gerichte zu trauen, auch wenn das dazu gehörige Bild etwas anderes suggeriert. Auch muss man sich keinen Tajine zulegen. Diesen markanten typisch marokkanischen Schmortopf mit einer Haube auf der Garschale aus Lehm oder Ton. Ein guter Schmortopf, am besten gusseisern tut es auch.

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