John Ironmonger, Der Wal und das Ende der Welt,

Abenteuerlich, beunruhigend, ergreifend, der Kollaps unserer Zivilisation

Reichen drei nicht erhaltene Mahlzeiten aus, um eine Revolution zu erhalten? Reichen drei nicht erhaltene Mahlzeiten aus, um in die Anarchie zu verfallen? Was passiert, wenn auf der Welt ein kleines Rädchen nicht mehr funktioniert und die Lieferketten zusammenbrechen? Wie schnell beginnt der Kampf ums Überleben, um Lebensmittel, Essen, Öl, Benzin, Wasser? Ist es Überlebensnot oder Egoismus jeder gegen jeden? Keinem kann man mehr vertrauen, denn der könnte dich besiegen, im schlimmsten Fall töten. Oder wirst du selbst zum Anarchisten? In diesem Buch von John Ironmonger „Der Wal und das Ende der Welt“ begibt sich der Autor in ein Szenario, wo so etwas passieren könnte. Hervorragend konzipiert über Thomas Hobbes „Leviathan“ angelehnt an das biblisch-mythologische Seeungeheuer Leviathan, in dem Hobbes, der jedem Menschen den Charakter und den von Natur aus gegebenem Erhaltungstrieb zusagt, um zu überleben. Sozusagen der Selbsterhaltungstrieb ist fähig zum äußersten zu gehen. Zusätzlich klärt John Ironmomger uns auf über den schändlichen Handel der Banken mit Leerverkäufen. Das Setzen der Aktien auf den Niedergang einer Firma in Kauf nehmend die Arbeitsplatzverluste mit ihren Schicksalen, die Insolvenzen, um daraus für sich Gewinne zu generieren. Damit nicht genug, gepaart mit einer Diskussion eines jungen Bänkers und einem sturen Pfarrer, die das ganze Geschehen aus weltlicher und kirchlicher Sicht betrachten. Zusammengeführt in einem wunderbaren Roman, dramatisch, mitfühlend um einen jungen Analysten und einem vergessenen Fischerdorf am Rande der Welt von Cornwall.

Autorenfoto: Copyright ® Simon Joseph fotography

John Ironmonger kennt Cornwall und die ganze Welt. Er wuchs in Nairobi auf und zog im Alter von 17 Jahren mit seinen Eltern in den kleinen englischen Küstenort, aus dem seine Mutter stammte. John promovierte in Zoologie; nach Lehraufträgen wechselte er in die internationale IT-Branche. Schon immer hat er geschrieben; seine Romane wurden in vielen Sprachen übersetzt. Inspiriert zu diesem Roman „Der Wal und das Ende der Welt“ haben ihn unter anderem die biblische Geschichte von Jonas und dem Walfisch und das Werk des Gesellschaftsphilosophen Thomas Hobbes. John Ironmonger lebt in einem kleinen Ort in Cheshire, nicht weit von der Küste.

St. Piran, ein kleiner vergessener Fischerort, an der Küste Cornwalls. Schon das Straßenschild kann man übersehen, erst recht die einzige Straße, die dorthin führt. Jeder kennt jeden und jeder weiß über jeden Bescheid. Dort wird ein nackter Mann am Strand gefunden. Der unbekannte nackte Mann wird von dem alternden Landarzt aufgenommen. Fast gleichzeitig wird ein Wal angespült. Unter der Leitung des Neuankömmlings schaffen es die Bewohner, den Wal wieder ins Wasser zu bringen. Ab da ist in dem Ort mit den 307 Einwohner alles anders.  Es passieren viele sonderbare Dinge. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles zusammenhängt. Eine nachdenklich machende mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und zeigt viele Aspekte des Zusammenlebens und Überlebens auf. Sind wir gewillt zu Teilen, wenn es uns selbst betrifft. Wie wichtig ist uns die Gemeinschaft? Ein kleines Dorf. Eine Epidemie und eine globale Krise. Eine außerordentliche Geschichte über die Menschlichkeit.

Der Wal und das Ende der Welt, John Ironmonger, Fischer Verlag, ISBN: 978-3-596-52304-7, Minibuch mit Hardcover, Seiten 539, € 13,00, erschienen 2022.