Jamie Oliver, 5 Zutaten – Mediterran, Einfach genial kochen

Ein Fest der mediterranen Aromen und Zutaten. Geniale Quick und Easy Rezepte für jeden Tag. Diese große Ankündigung verspricht Jamie Oliver auf der Rückseite seines neuen Buches „5 Zutaten Mediterran“. Jamie Oliver ist schon von sich aus eine besondere Koch–Persönlichkeit. Mit seiner Art und Leichtigkeit zu Kochen, was er in vielen seiner Kochsendungen auch rüberbringt. Man ist immer fasziniert, wie einfach und schnell Jamie die Gerichte fertig hat. Jamie hat nicht den Nimbus der Sterneköche, sondern hat auch den Mut zu sagen, wenn es etwas sehr Gutes auf dem Markt gibt, dann benutze es doch. Ob es die geschälten Tomaten und weiße Bohnen aus der Dose sind oder der fertige Blätter- oder Filoteig. Sind wir doch mal ehrlich, warum sollen wir diese Produkte nicht nehmen? Der Arbeitsaufwand würde uns vor manchem Gericht abschrecken. Auch sollte man seinen Empfehlungen mit den fertigen Gewürzmischungen und Würzpasten folgen. Jamie fordert uns in seinem Buch gerade dazu auf, das alles zu verwenden: einfach, leicht und schnell! Das Beste ist, die Gerichte schmecken auch noch köstlich.

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Janne Mommsen: Die Weihnachtsliste

Mommsens charmante Weihnachtsgeschichte führt die Leserschaft nach Friedrichstadt. Tatsächlich bin ich vor Jahren – ganz kurz – und ohne um die Besonderheit und die Bedeutung dieses Ortes zu wissen, in Friedrichstadt gewesen. Schade! Vielleicht hätte ich mit etwas Glück den magischen Spielzeugladen von Onkel Hein entdeckt. Aber zur Sache, bzw. zum Buch: Großonkel Hein hinterlässt sein Haus samt Spielzeugladen seinem vagabundierenden Großneffen Ben. Schon auf dem Sprung nach Singapur muss Ben vor der Abreise die Angelegenheiten seines Großonkels regeln. Das Inventar verkaufen, einen Interessenten für das Haus finden und – den traditionellen Weihnachtsbasar zu Gunsten eines afrikanischen Waisenhauses am 4. Advent für die Weiterlesen

Perlenbach, Anna-Maria Caspari

Eine Erzählung aus der Eifel über knapp fünfzig Jahre von 1865 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte dreier Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber dennoch in einer Freundschaft manifestierten, die zerbrach und vor dem Tod wieder aufblühte. Drei Kinder, die mit neun Jahren bereits ihre Träume haben und alle drei wollen ausbrechen. Wilhelm aus der Armut und der anscheinend nie endenden Arbeit als Bauernjunge. Jacob der Sohn des reichen Tuchmachers, ein Schöngeist, dem der Sinn so gar nicht nach der Fabrik und dem Geschäft steht. Und Luise, die Tochter des Arztes in Monschau, deren einziger Wunsch es ist Medizin zu studieren. Etwas das den Frauen in Deutschland noch lange verwehrt wurde. Als Kinder verbindet sie eine tiefe Freundschaft und Liebe. Das Leben ist einfach. Doch als die wahre Liebe in das Leben der Jugendlichen kommt und die gnadenlose Gesellschaftsstruktur, die strikt unterscheidet, wer, wo im Leben hingehört, zerbrechen Träume, Freundschaften und Gefühle.

Ein wunderschöner Roman, der die damalige Zeit mit ihren Zwängen und Standesdünkeln viel zu realistisch einfängt. Man liebt, lebt, hasst und weint mit den Protagonisten und ist am Ende erstaunt, dass alle drei irgendwie ihr Glück gefunden haben. Nur leider ist einer der letzten Sätze: „Doch am 28.Juni werden in Sarajewo der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und sein Frau von einem serbischen Nationalisten ermordet. …“ Und wir Leser wissen natürlich, welch grausame Folgen das hatte.

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Sam Dixon: A Very Vegan Christmas

Sam Dixon ist für mich ein großer Wurf gelungen und schon beim Lesen der Rezepte und dem Betrachten der Fotos läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Und damit die Weihnachtsparty in Schwung kommt, widmet Dixon die ersten beiden Rezepte den Cocktails! Granatapfel Negroni und Coconog. Während der Coconog eher etwas für die weihnachtliche Jahreszeit ist, schmeckt der Granatapfel Negroni auch bei 30° im Schatten. Ob Weihnachten in großem Kreis (Kapitel 1 Für gesellige Runden) gefeiert oder in kleiner Runde zelebriert wird (Kapitel 2 Hauptgerichte und Kapitel 3 Beilagen), Gastgeber: innen finden etwas, womit sie ihre Gäste überraschen und verwöhnen können. Sei es der Weiterlesen

Upps, Das große Haibuch (nicht nur für Kinder), Gerhard, Johanna, Michel & Fridolin

Gerhard und Johanna haben schon etliche wunderschöne Bildbände zum Thema Hai gemacht, genau wie ihre vielen Kinderbücher, die von Michel dem kleinen Hai und Fridolin seinem Freund dem kleine Krebs handeln. Geschichten aus dem Meer für Erwachsene, Naturschützer, begeisterte Taucher und kluge Kinder die mehr vom Meer wissen möchten. Mit seinem neuen großformatigen Buch Upps haben er und Johanna beides zusammengepackt. So entstand ein wirklich tolles informatives großes Haibuch, das, wie der Titel schon sagte, nicht nur für Kinder gedacht ist. Und der Titel hält, was er verspricht. Denn als passionierte Taucherin haben mich nicht nur die vielen Fotos, die unglaublichen Informationen über Haie, sondern auch die spielerische Art und Weise der beiden Cartoon-Figuren Michel und Fridolin, die all die aufregenden Geschichten herüberbringen, völlig begeistert.

Fazit: Ein wunderschönes Nikolaus- oder auch Weihnachtsgeschenk, für jeden, den die Natur, das Meer und die Haie interessieren. Vor allem aber für Kinder, um ihnen den Hai als faszinierendes Geschöpf näher zu bringen und ein für alle Mal mit dem Mythos des menschenfressenden Ungeheuers aufzuräumen. Und weil das Buch natürlich sehr lehrreich ist, gibt es am Ende einen Test, bei dem jeder sein Diplom als junior Hai-Experten erwerben kann. Ein tolles Buch!

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Jennifer B. Wind (Hrsg), Einmal kurz die Welt retten, Krimis

Einmal kurz die Welt retten

Heute ist der 15. September 2023. Seit langem hört man mal wieder etwas von „Friday for future“. Die Pandemie hat Greta Thunberg und ihren weltweiten Aufruf zum Umdenken in der Politik, doch etwas für die Zukunft zu tun und die Klimaerwärmung zu verhindern, jäh gestoppt. Der brutale Angriffskrieg des russischen Diktators Putin hat das übrige getan. Die Politiker hatten erstmal andere Probleme. Dabei ist unsere Zukunft und das Stoppen der Erderwärmung das dringendste Thema. Heute haben in über 250 Städten in Deutschland mit mehr als 250 000 Teilnehmern friedliche Protestmärsche stattgefunden, damit die Politik endlich handelt. Ich bin froh, dass es doch so viel Engagement für die Zukunft unsere Kinder und Enkelkinder gibt. Auch heute habe ich gerade das Buch „Einmal kurz die Welt retten“ von der Herausgeberin Jennifer B. Wind, Gmeiner Verlag durchgelesen. Die 24 Autoren jetzt einzeln vorzustellen, würde die Rezension sprengen und wahrscheinlich vom Thema ablenken. Daher nur namentlich genannt: Dieter Aurass, Raoul Biltgen, Katja Brandis, Veronika A. Grager, Anne Grießner, Petra K. Gungl, Reinhard Kleindl, Regine Kölpin, Bearix, Klamlovsky, Uwe Laub, Mari März, Günter Neuwirth, Regina Schlebeck, Claudia Schmidt, Ursula Schmid-Spreer, Ingrid Schmitz, Alex Thomas, Heidi Troi, Eva Maria Nielsen, Fenna Williams, Barbara Wimmer, Janet Zentel und Jennifer B. Wind.

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Die Toten von Wien, Karl Ritter

Wien im Jahr 1922. Eine Stadt der Gegensätze, Armut, Hunger und Kriegsversehrte auf der einen Seite, Reichtum, Überfluss, Feste und alter Adel auf der anderen Seite. Die Welt ist im Umbruch und jeder hofft auf bessere Zeiten. Nicht so Kommissär Alexander Baran, der eigentlich ein ungarischer Baron ist, doch verarmt durch eine Familientragödie. Sein Schwester Szonja verschwand 1913 kurz nach ihrer Heirat mit Graf von Waldstetten. Eine Verbindung, die ihre Eltern nicht guthießen. Doch als sie spurlos verschwand, nahmen sich ihr Vater und die mittlerweile depressive Mutter das Leben. Das Gut in Ungarn ging in Flammen auf und Alexander Baran ist plötzlich völlig mittellos. Er fängt in Wien bei der Polizei an und wird recht schnell ein angesehener Kommissär, der durch seinen Scharfsinn bekannt ist. Nie gab er sie Suche nach seiner Schwester auf, und als eine junge Frau, mit völlig zertrümmertem Gesicht in der Nähe des Fischmarkts gefunden wird, ist er sofort zur Stelle. Doch es ist nicht Szonja, dieses Mädchen muss eine Tänzerin gewesen sein. Ihre Füße und der Muskeltonus sprechen für sich. Noch bevor Baran dem Täter auch nur näherkommen kann, gibt es eine zweite Frauenleiche, wieder am Fischmarkt.

Ein solider Krimi, der im historischen Wien des Jahres 1922 spielt und perfekt die Szenerie, die politischen Intrigen und das damalig Flair der österreichischen Hauptstadt einfängt. Sehr gute und spannende Unterhaltung, die ich mir im Urlaub gegönnt habe.

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Ingenium, das erste Rätsel, Danielle Trussoni

Es war 2010, als ich meine erste Rezension verfasste, für das Buch Angelus von Danielle Trussoni. Ich war damals angetan von der Fantasie-Autorin. Jetzt 2023 hat Danielle Trussoni wieder einen mystischen Thriller herausgebracht und ich konnte natürlich nicht an diesem Buch vorbeigehen. Ingenium ist definitiv ein schneller, atemloser Thriller, der ungemein gut recherchiert wurde und es mit dem Da Vinci Code aufnehmen kann. Sie baut nicht nur das Savant-Syndrom, eine Inselbegabung, in diesem Fall, die Fähigkeit Muster und Rätsel zu erkennen in ihren Roman ein. Es geht vor allem um den jüdischen Glauben und die Legende von Rabbi Löw, der um 1580 in Prag eine von ihm gefertigte Tonfigur, einen Golem, für kurze Zeit mit Leben erfüllt hat. Die alten Mythen, jede Menge Rätsel, habgierige Milliardäre, die nach ewigen Leben trachten und eine unschuldige junge Frau, die im Gefängnis sitzt für einen Mord, den sie nicht begangen hat, halten den Leser in Atem!

Das ist dann der Stoff, aus dem die Bücher geschrieben sind, die man in einem Rutsch liest, weil man sie einfach nicht aus der Hand legen kann. Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn nächstes Jahr der nächste Teil kommt.

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Sabine Kügler: Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind

Sabine Küglers Welterfolg „Das Dschungelbuch“ ist damals an mir vorbeigegangen. Vermutlich weil ich ein Kind im Kindergartenalter hatte und andere Lektüre vorlas. Denn, die Abenteuer, die die Autorin in ihrer frühen Kindheit und Jugend erlebt – überlebt – und bestanden hat, haben so gar nichts mit Pipi Langstrumpf oder „Die drei Fragezeichen“ zu tun. Es sind Abenteuer, die selbst Daniel Defoe Robinson Crusoe und Freitag nicht auferlegte und: sie entsprangen seiner Fantasie. Küglers Alltag in Papua-Neuguinea ist Realität. Es ist kein Videospiel in dem es darum geht, das nächste Level zu erreichen. Es geht darum, den nächsten Tag zu überleben. Ob es richtig oder falsch von den Eltern war, bewusst mit kleinen Kindern im Dschungel zu leben, steht nicht zur Diskussion. Weiterlesen

Blinde Tunnel, Tove Alsterdal

Tove Alsterdal bekannt durch ihre Trilogie um die Kriminalromane der Ermittlerin Eira Sjödin legt den ersten Standalone in Deutschland nach. Der Roman aus dem Jahr 2019 ist sehr wahrscheinlich vor ihrem Durchbruch mit der Trilogie entstanden. Es nennt sich zwar ein Kriminalroman, doch ist eher eine Erzählung, die sich im Heute abspielt und auf Verbrechen der Vergangenheit zurückblickt. Verbrechen, die begangen wurden von den Nazis an den damaligen Sudetendeutschen jüdischer Abstammung. Wer von den Opfern nach Kriegsende die Deportation überlebte und nicht schnell genug aussiedeln konnte, wurde anschließend wieder zum Opfer, weil er als Deutscher angesehen wurde und dieses Mal als Kriegsverbrecher bestraft wurde. Im Grunde genommen ist es die Erzählung einer Ungerechtigkeit, die einem die Haare zu Berge stehen lässt, die jedoch erst einmal ganz harmlos anfängt: Mit dem Kauf eines Weingutes in Tschechien.

Tove Alsterdal ist eine brillante Erzählerin, das merkt man schon an diesem Buch und sie hat sich in ihrer Trilogie um Eira Sjödin noch gesteigert. Ihr starkes Auge für zwischenmenschliche Beziehungen tragen ihre Kriminalfälle.

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