Hinterer Seelenkogel ist mit einer Höhe von mehr als dreitausend Meter der zweithöchste Gipfel im Gurgler Kamm der Ötztaler Alpen. Auf seiner Spitze verläuft die Grenze von Italien zu Österreich. 1978 ein gefährlicher Berg für die italienischen Schmuggler, denn vom Schmuggeln lebten die meisten Familien, in der Zeit, als immer mehr Bauern ihre Höfe nicht mehr halten konnten und am Hungertuch nagten. Alkohol, Armut und Brutalität sind auf jedem Hof zu finden. Auch auf dem Hof, von dem der Junge mit dem Halbwolf in die Wälder flieht. Der Junge der sich Hasenohr nennt und seiner Vergangenheit davonläuft. Als es Winter wird und er fast verhungert, landet er im Haus von Pa und lernt dort Luce, sein Tochter kennen. Doch für sein Brot muss man arbeiten und das heißt bei Pa, man muss schmuggeln. Vierzig Jahre später verschwindet auf der österreichischen Seite ein kleiner Junge und der stille, am Berg sehr erfahrene Jan wagt sich auf den Seelenkogel, um ihn zu suchen. Schnell stellt er fest, dass der Junge sich nicht verlaufen hat, er läuft vor etwas davon. Auch wenn sich die Welt verändert, manche Schicksale tun das nie.
Ein überaus berührender Roman über das Leben in den Grenzgebieten Südtirols zu Österreich. Die authentischen Charakteren sind so faszinierend, dass man beim Lesen neben ihnen steht. Eine spannende große Geschichte mit viel Tiefgang und umso mehr Geheimnissen. Das Buch ist eine echte Überraschung von einer Insiderin aus Meran.