Schlagwort: Kirche

Stefan von der Lahr: Dämonen im Vatikan

Wenn ein promovierter Altertumsforscher sich mit dem Vatikan beschäftigt und dies in einem Kriminalroman der Leserschaft vorstellt, erfahren wir eine ganze Menge über diesen Kleinstaat im Herzen von Europa, der sich sonst hinter seinen dicken Mauern verschanzt. Die katholische Kirche, eine Institution seit 2000 Jahren existiert, hat in diesem Roman wie auch im richtigen Leben mit dem Problem zu kämpfen, Neuerungen durchzusetzen. Besonders das Verhältnis Kirche und Frauen ist durch konservative Doktrinen kontrovers. Hier setzt der Autor an indem er Petrus als verheirateten Mann schildert dessen Frau bei ihm unter dem Petersdom begraben liegt. Im Vatikan werden dazu Forschungen betrieben die konservative Kräfte verhindern wollen. Gleichzeitig versuchen andere Staaten Einfluss auf die doch recht einflussreiche katholische Kirche in Gestalt des Papstes Einfluss zu nehmen. Eine wirkliche Spannung tut sich hier dem/der LeserIn auf und führt ihn tief in das Gewölbe unter dem Vatikan. Weiterlesen

Fuchsmädchen, Maria Grund

Fuchsmaedchen von Maria Grund

Wieder ein schwedisches Thrillerdebüt. Und warum auch nicht, denn der hohe Norden hat nun einmal die besten Krimis und Thriller. Maria Grund beginnt ihre Serie mit den Kommissarinnen Eir und Sanna, zwei nicht ganz einfache Frauen mit mächtig viel Lebensballast auf den Schultern, und dem Selbstmord eines sechzehnjährigen Mädchens. Für Sanna, die sich auf ihre Intuition verlässt, ist etwas falsch an dem Suizid, und als man bei der Leiche eine Fuchsmaske findet, bestätigt sich ihr Verdacht. Denn kurze Zeit später wird die grausam verstümmelte Leiche einer sehr reichen Frau gefunden. Ausgerechnet in ihrem Haus gibt es ein Gemälde, das ein rothaariges Kind mit Fuchsmaske zeigt. Doch sie ist umgeben von anderen Kindern mit Masken. Wer sind diese Kinder, wo ist der Ehemann der Toten hin verschwunden und wann malte die Künstlerin das Bild, wenn sie doch schon seit Jahren tot ist.

Ein gutes Debüt, das kurze anfängliche Längen hat, doch im zweiten Drittel richtig aufdreht. Komplizierte aber glaubwürdige Ermittlerinnen, eine kalte abgelegene Insel, Teenager, die im Kindesalter Schreckliches durchmachen mussten und ein Schweigen, das kaum zu brechen ist. Beide Daumen hoch für den Start der Reihe und ein ungeduldiges Warten auf den zweiten Teil, Rotwild, der im Januar 2023 erscheinen wird.

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Ken Folett: Kingsbridge

Wer den Begriff Schmöker kennt dem sei gesagt, hier liegt einer vom Großmeister des Historienromans vor. Die 1024 Seiten sind voll von Spannung, historischen Details über eine Zeit in dem das Recht des Stärkeren gnadenlos herrschte. Wie immer bringt Folett den Kampf Gut gegen Böse, List gegen Offenheit in eindrucksvoller Weise zu Papier und weis sein Lesepublikum zu fesseln. Der Autor beleuchtet die Zeit vor seinen Bestsellern, Säulen der Erde und den anderen Büchern die insgesamt 38 millionenfach verkauft wurden. Die Jahrtausendwende war keine lustige Zeit. Wer auf der falschen Seite der Insel geboren wurde war leicht ein Sklavendasein beschieden und wer seine Pacht nicht zahlen konnte fand sich in Lohnsklaverei wieder. Natürlich kommt bei Folett die Liebe nicht zu kurz. Ein rundherum gelungenes Werk. Weiterlesen

Robert Harris: Der zweite Schlaf

Diese Roman ist   wahrlich nicht in irgendeine Schublade zu stecken. Mittelalterroman? Eigentlich nicht, denn was machen Fundstücke die wie Plastik aussehen in einem Mittelalterroman. Nach und nach enthüllt Harris was hinter dem Tod des Pfarrers eines kleinen Weilers in England steckt. Wieder spielt Harris mit dem Begriff Kirche, Herrschaft und Realität. Der Autor wirft auch einen Blick auf die heutigen Zustände und wirft die Frage auf: wie weit haben wir unsere Bodenhaftung verloren oder haben wir noch alles im Griff. Weiterlesen

Petra Morsbach: Gottesdiener

Gottesdiener von Petra Morsbach

Wer die Bücher von Fr. Morsbach kennt, weiß, dass sie sich mit Akribie dem Thema des Buches widmet. Im vorliegenden Werk ist es die katholische Kirche und deren Personal. Sie nimmt stellvertretend für die Priesterschaft den Niederbayrischen Bauernbuben Isidor Rattenhuber. Dessen Lebenslauf, ist typisch für Priester. Schlaue Buben aus armen Familien machen Karriere bei der kath. Kirche. Vom Priesterseminar über die Primiz (erste eigene Messe) bis hin zur philosophischen Auseinandersetzung über den Glauben können wir die Sorgen des Pfarrers und seiner Gemeinde verfolgen. Wer glaubt das gehe ihn nichts an der irrt. Alle Priester, Bischöfe u. Kardinäle werden aus dem allgemeinen Steuertopf, nicht dem der Kirchensteuer, bezahlt. Dazu bekommt die deutsche kath. Kirche noch 200 Millionen als Entschädigung, jährlich. Man spricht über den Besitz des Bischöflichen Stuhls von Limburg der bei über 1 Milliarde liegen soll. Weiterlesen

Richard Harris: Konklave

Konklave von Robert Harris

Konklave von Robert Harris

Ein Blick hinter die Kulissen des Kirchenstaates. Der Vatikan, ein Staat der seine großen Geheimnisse hat. Das Größte ist jedoch die Wahl des Kirchenoberhauptes von über einer Milliarde Menschen. Harris macht daraus einen Thriller der mit vielen Informationen über die katholische Kirche aufwartet. Das Werk ist sehr lesenswert da es äußerst spannend ist und zeigt, dass der Mensch, auch als Kirchenfürst, den weltlichen Anfeindungen nicht widerstehen kann. Damit ist nicht nur der Zölibat gemeint.

 

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