Film: Hieronymus Bosch, Schöpfer der Teufel, Ein Film von Pieter van Huystee, DVD

Über Hieronymus Bosch, den Maler der Abgründe, einem für sein Jahrhundert so progressiven und außergewöhnlichen Künstler haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Es ist der Maler, der religiöse Motive, vor allem höllische Abgründe detailversessen, mit zu meist Ölfarben auf Holztafeln erschuf. Im Rahmen zu den Vorbereitungen des 500. Todestages 2016 hat das Bosch Research and Conservation Project Gemälde in Venedig, Madrid, Brügge, Berlin und Washington untersucht. Das Ergebnis war, dass 21 Gemälde und 20 Zeichnungen als von Bosch eigenhändig bewertet wurden. Um diesen Prozess, der Bewertung, des Vergleichs mit außergewöhnlichen Techniken, wie Röntgendiagnostik, Infrarot-Fotografie und Spektralanalysen, geht es in dieser Dokumentation. Eine Gruppe von Kunsthistorikern und Technikern versuchen, das Geheimnis von Hieronymus Bosch zu lüften.

Als Kunstliebhaber und vor allem als Bosch Liebhaber ist die Dokumentation ein Schmankerl. Dann nimmt man gerne den deutschen Untertitel in Kauf, denn es wird meist Holländisch oder Englisch gesprochen.

Fotocopyright Szenenfotos: ® mindjazz pictures

Um über Hieronymus Bosch zu sprechen, sollte man sich erst einmal seine Bilder betrachten. Und dafür braucht man lange, denn es gibt bei diesem Maler noch im kleinsten Detail eine Überraschung zu entdecken.

Es ist das Augenmerk, die Diagnose mit der Lupe und auch der modernen Technik, die  auf den Holztafeln die Vorzeichnungen zu den kolorierten Ölgemälden zum Vorschein bringen.

In der Vergangenheit wurden Gemälde einerseits neu Hieronymus Bosch zugeschrieben, andere aufgrund neuerer Erkenntnisse ihm nicht mehr zugeordnet. Dabei sind Einschätzungen oft strittig gewesen. Ob es die Analyse der Holztafeln ist, die von Bäumen stammen sollten, die erst nach Boschs Tod gefällt wurden oder die Frage ob ein Rechts- oder Linkshänder das Bild malte, sollte Aufschluss geben. Doch wie es so schön in dem Film gesagt wird, auch wenn es kein Gemälde von der Hand Hieronymus Boschs ist, so stammte es bestimmt aus der Werkstatt der Familie van Aken. Vier Generationen von Malern der Familie van Aken sind in Den Bosch verzeichnet. Jheronimus van Aken, nannte sich erst später Hieronymus Bosch, nach dem Namen seiner Heimatstadt. In Madrid, wo man im Museo del Prado einige seiner berühmtesten Werke bestaunen kann, wird er El Bosco genannt.

Definitiv ist bei diesem Film der Weg das Ziel, denn für uns Zuschauer ist jede Einstellung auf die Gemälde eine Begegnung mit dem Maler und seinem erstaunlichen Werk.

Und wie sehr die Einwohner von Boschs Heimatstadt ihren berühmten Stadtsohn noch ehren, sieht man bei der inspirierenden Kreuzfahrt des Absurden. Eigenhändige entworfene und gebaute Boote zu Ehren von Hieronymus Boschs Malerei wurden 2021 zu Wasser gelassen.

Fotos 2021 Kreuzfahrt des Absurden in Den Bosch: Copyright ® Peter Melis

 

Regie Pieter van Huystee
Darsteller
FSK 6
Produktionsland NL
Jahr 2016
Verleih mindjazz pictures
Kategorie Dokumentarfilm
Webseite http://mindjazz-pictures.de/pr..
Kinostart 15.09.2016
Länge 89 min
Audioformat
Untertitel deutsch
Bildformat 16:9
Framerate
2D/3D 2D
 

 

 

Originaltitel: JHERONIMUS BOSCH, TOUCHED BY THE DEVIL
Produktionsland/-­‐jahr: NL 2015
Regie: Pieter van Huystee
Produktion: Pieter van Huystee Film
Autor: Pieter van Huystee, Hans Dortmans
Kamera: Hans Fels, Gregor Meerman, Giovanni Andreotta, Erik van Empel u.a.
Ton: Bert van den Dungen, Menno Euwe, Pieter van Huijstee jr., Mark Wessner u.a.
Schnitt: David de Jongh, Chris van Oers, Tim Wijbenga, Michiel Rummens
Musik: Paul M. van Brugge
Produzent: Pieter van Huystee
Sprache: Englisch, Niederländisch & Spanisch

Die Szenenfotos wurden freundlicherweise honorarfrei von mindjazz pictures zur Verfügung gestellt und werden einen Monat nach Erscheinen der Rezension wieder gelöscht.

Der Film ist als DVD und Blu-Ray zu erhalten.