In der Realität ist es Hochsommer, seit sehr langer Zeit glüht die Sonne dieses Jahr auf die Erde und hat kein Erbarmen. Die Hitze hat den Boden ausgetrocknet, das Getreide ist zehn Tage früher reif und die wenigen Getreideehren müssen geerntet werden. Endlich kam der ersehnte Regen. Das Wasser war eine Freude für Menschen, Tiere und Pflanzen. Zu dieser aufmunternden Stimmung kam auch das neueste Buch von Elke Nansen „Tödlicher Irrglaube in Ostfriesland“ heraus. Was für eine doppelte Freude. Die Kriminalromane von Elke Nansen sollte man nicht verpassen. Ich verpasse keinen. Ich weiß nicht, wo diese geniale Autorin immer ihre Ideen herhat. Jedes Mal wartet sie mit einem neuen Thema auf. Meine Hochachtung vor Elke Nansen, sie hat auch dieses Mal ein Meisterwerk ihrer mörderischen Literatur in ein Buch verpackt. Nicht nur ist es ein mitreißender, spannender Krimi, sie hat, wie in allen ihren Büchern, viel Wissens- und Lesenswertes in das Thema eingebunden. „Tödlicher Irrglaube in Ostfriesland“ beschäftigt sich mit Sekten. Wie solche vermeintlich, neuen religiösen Bewegungen entstehen, welche Personengruppen aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation anfällig dafür sind und wie sie in ihrem Irrglauben alles dafür aufgeben.
Natürlich zum Leidwesen der Angehörigen, die ihre Kinder oder Partner an eine Gruppe verlieren, gegen die man keine Handhabe hat, weil die meisten Mitglieder freiwillig dabei sind. Auch wenn man von vielen Sachen teilweise etwas gehört oder gelesen hatte, sind die Aufklärungen von Elke Nansen immer eine Bereicherung.
Es ist der Albtraum aller Eltern. Bei einer Massenveranstaltung 1998, der Thanksgiving-Parade in Big Apple, löst sich die dreijährige Kiera von der Hand ihres Vaters. Aaron wird abgedrängt und stürzt, danach kann er seine Tochter nicht mehr finden. Was wie ein Unfall in der Masse beginnt, endet mit dem Verlust eines geliebten Kindes, welches man nie wieder findet. Es kostet die Eltern alles, die schwangere Grace verliert zusätzlich ihren ungeborenen Sohn, beide Eltern verlieren sich, ihre Liebe und auch die Ehe. Nach fünf Jahren erhält Grace plötzlich ein Videoband, auf dem ihre achtjährige Tochter Kiera in einem Kinderzimmer, beim Spielen zu sehen ist. Die Eltern, die Journalistin Miren und auch das FBI sind sich einige, es ist Kiera, doch die wenigen Anhaltspunkte, wie der Raum und das Spielzeug bringen niemanden weiter. Die Zeit vergeht, der Fall wird aufgegeben, selbst die Eltern glauben nicht mehr an Wiedersehen, als eine zweite Aufnahme kommt. Das Mädchen ist fast schon ein Teenager, aber es ist Kiera.


Auf jeden Fall ist Seishi Yokomizo ein japanischer Arthur Conan Doyle oder das asiatische Pendant von Agatha Christie. Genau wie die beide, wohl weltweit berühmtesten Krimigenies, kreierte auch Seishi Yokomizo einen liebenswürdigen, dennoch eigenartigen Ermittler. Er ist weniger frustriert als Sherlock es war und auch weniger exaltiert als Poirot, aber… Kosuke Kindaichi ist ein junger Mann, etwas heruntergekommen und mit einem leichten Stottern, wenn er aufgeregt ist. Aber er ist bereit ein angesehener Privatdetektiv, der die größten Mysterien zu knacken vermag. So auch den Tod eines frisch getrauten Ehepaars. Die beiden wurden mit einem Dolch erstochen, in einem Haus, ohne Fluchtweg, weil alle Türen und Fenster von innen verschlossen waren.
Über Harlan Coben braucht man eigentlich nicht viel sagen. Ein Thriller Genie, Weltbestseller-Autor und Meister seines Faches, der an die vierzig Bücher geschrieben hat. Seine besondere Stärke sind seine Serien mit außergewöhnlichen Protagonisten. In diesem Fall der Privatermittler Wilde. Ein scheuer, introvertierter Mann, den man als Kleinkind alleine im Wald fand. Nie konnte er klären, wer seine Eltern waren und warum man ihn dort aussetzte. Doch jetzt plötzlich ergibt sich ein Treffer in einer der DNA-Datenbanken, eine Ahnenforschungswebsite, denen er seine eigene DNA zukommen ließ. Die prozentuale Übereinstimmung lässt vermuten, dass er seinen Vater gefunden hat. Doch welche Lawine von Verstrickungen und Todesfällen er damit auslöst, wäre ihm in Traum nicht eingefallen.
