Schlagwort: London

Susan Sellers: Feuervogel – Eine Bloomsbury Liebesgeschichte

Ich habe Wikipedia bemüht und „Bloomsbury Group“ gegoogelt: …Absolventen der Cambridge University, die sich vor dem Ersten Weltkrieg bis zum 2. Weltkrieg im Londoner Stadtteil Bloomsbury trafen und bedeutsamen Einfluss auf Englands kulturelle Modernisierung hatte. Bekannte Mitglieder waren u.a. Virginia Woolf, die Malerin Vanessa Bell und der Ökonom John Maynard Keynes. Seine Frau, Lydia Lopokova, eine professionelle, russische Balletttänzerin, wurde von den meisten Mitgliedern als Außenseiterin gesehen und so behandelt.

Und diese beiden – John Maynard Keynes und Lydia Lopokova – sind die Protagonisten in Susan Sellers fiktiver Liebesgeschichte „Feuervogel“. Die Autorin malt sich das Leben der gefeierten russischen Weiterlesen

Sophie Hardach: Unser geteilter Sommer

2019, zum 30. Jahrestag des Mauerfalls, erschien der Roman »Confession with Blue Horses« von Sophie Hardach in Großbritannien. Leider erst 3 Jahre später kam diese Ostdeutsche Familiengeschichte mit autobiografischen Zügen in deutscher Übersetzung auf den Markt. Und vielleicht ist diese gelungene Mischung aus Realität und Fiktion das, was diese Erzählung besonders macht: sie spricht intellektuell und emotional an, bleibt dabei glaubhaft und authentisch. Der Schuss Fiktion ist vielleicht ein bisschen Balsam für die Seele der Leser: innen, denn das Leid, der Schmerz und der Schaden, den totalitäre Staaten ihren Bürgern zufügen, ist für Menschen, die in Freiheit aufgewachsen sind, schwer nachvollziehbar und kaum verständlich. Weiterlesen

Kate Saunders: Die Intrigen am King’s Theatre

Seit Jane Austen die Leser mit ihren bezaubernden Geschichten über mutige, eigenwillige, junge Damen und galante Herren entzückte, hat das viktorianische England nichts von seinem Reiz für Autoren und Leser verloren. Im Gegenteil, in einer Zeit, in der es gesellschaftlich akzeptiert ist, in Jogginghose in ein Restaurant zu gehen, haben Geschichten mit ihren anspruchsvollen Umgangsformen, die im 19. Jahrhundert spielen, Konjunktur. Kate Saunders unterhaltsamer dritter Laetitia-Rodd-Krimi spielt im Jahr 1853. Da die beiden vorangegangenen Fälle in sich abgeschlossen sind, benötigt man keine Vorkenntnisse um „Die Intrigen am King’s Theatre“ zu lesen. Der Autorin gelingt der Spagat zwischen historischer Authentizität und modernen Formulierungen. Durch diesen gekonnten Mittelweg kommt Saunders Geschichte um die vornehme Londoner Weiterlesen

Upper World, ein Hauch von Zukunft, Femi Fadugba

Wenn man als farbiger Teenager im elendsten Teil Londons ohne Vater aufwächst, ist es schwer, die Füße auf dem Boden zu bekommen. Vor allem wenn man an eine Schule geht, die mehr oder weniger von zwei Streetgangs beherrscht wird. Clevere Schüler ducken sich weg und halten Abstand. Esso ist zwar nicht dumm, doch hat den Hang dämliche Dinge zu tun. So gerät er mitten in einen Bandenkrieg, bei dem es bald um mehr als nur Schlägereien geht. Als er auf dem Schulweg einem kleinen Jungen das Leben rettet, indem er sich vor ein Auto schmeißt, passiert etwas Merkwürdiges. Während einer Ohnmacht sieht er plötzlich Szenen aus seiner Zukunft und die sind alles andere als angenehm. Wenn das kein Traum war, dann werden bald eine Menge Freunde sterben, inklusive er selbst.

Richtig gute Jugendliteratur, die sich auf sehr verständliche Weise mit Einsteins Relativitätstheorie und Zeitreisen beschäftigt. Und am Ende hat das Buch eine Überraschung parat. Quod erat demonstrandum.

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Wer auf dich wartet, Gytha Lodge

Gytha Lodge hat mit ihrem Debütroman Bis ihr sie findet, einen enormen Thrillerstart hingelegt und die Messlatte hoch aufgehängt. Dass es nicht so einfach ist, eine solche Erfolgsstory zu wiederholen ist verständlich. So reicht der neue Roman Wer auf dich wartet von der Spannung auch nicht ganz an seinen Vorgänger heran. Aber ihr neues Buch ist ein durch und durch solider, fesselnder Krimi, der erfreulicherweise ohne zu viel Blut auskommt.

Besonders zu erwähnen, ist bei dieser Autorin, dass man im Laufe des Lesevergnügens nie so ganz an den wahren Täter herankommt. Zu viele Spuren, die immer wieder auf eine andere Person hinweisen oder man fragt sich: War es doch ein Selbstmord?

Eine hundertprozentige Leseempfehlung.

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Nathan Winters: Das Geheimnis der Madame Yin, historischer Kriminalroman

cover-das-geheimnis-der-madame-yinActionreich und atmosphärisch dicht ist dieser Kriminalroman, der uns in das Viktorianische Zeitalter in Englands Hauptstadt versetzt. London muss wohl für Auge, Nase und Lunge eine echte Qual gewesen sein. Der Ruß, die Fäkalien und die vielen Menschen auf engstem Raum sind nicht gerade gesundheitsfördernd. Die Armut tut ein Übriges, sodass viele Menschen krank und unterernährt sind. Die Kriminalität ist sehr hoch und so hat Scottland Yard sehr viel zu tun. Der Autor zeigt auch auf was Standesdünkel in Zusammenhang mit Kriminalität anrichten kann.

 

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