Schlagwort: Fantasy

Foxglove, Teil zwei der Trilogie, Adalyn Grace

Romantik, Teenagerliebe, etwas Sex und jede Menge Soireen. Wie ich schon beim ersten Teil ›Belladonna‹ berichtete, ist die Trilogie eine Art Märchen. Eine junge Frau liebt, ja wen eigentlich? Den Tod, der in den Büchern aber ein Schattenwesen ist und sich nur hin und wieder zu einem attraktiven jungen Mann materialisiert. Unsere Protagonistin, Signa, hat die Gabe nicht zu sterben, daher kann der Tod ihr nahekommen, ohne dass zu viel passiert. Was jedoch passiert, ist die große Liebe und jede Menge Gefummel. Eigentlich hätte es hier mit, ›und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben … (sind sie noch heute tot?)‹ enden können. Doch das Schicksal, ebenfalls in Form eines gut aussehenden jungen Mannes betritt die Bühne. Das Schicksal ist zufällig der Bruder des Todes und nicht gut auf ihn zu sprechen. Er sieht in Signa die Inkarnation seiner lange verlorenen Braut, die der Tod irgendwann einmal holte, weil sie sterben musste. Das hat das Schicksal seinem Bruder nie verziehen und stellt jetzt jede Boshaftigkeit an, um ihm die Freundin auszuspannen.

Sie sehen, so ganz ernst nehme ich die Geschichte nicht. Es ist definitiv ein Teenagerroman, eine Trilogie wie die Twilight-Saga mit viel Romantik, mit weniger Bissen und Kämpfen, dafür mehr Bälle, Geister und Abendkleider. Aber es ist ganz bestimmt gute Unterhaltung für Fünfzehnjährige. Als Jugendbuch nicht schlecht. Für Erwachsene weibliche Romantikerinnen nur geeignet, wenn Sie ›Dirty Dancing‹ mehr als zweimal gesehen haben.

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Der Märtyrer – Teil II vom Paria, Anthony Ryan, Hobbit Press Klett Cotta

Endlich kam der zweite Band der Saga um Alwyn Scribe heraus. Eigentlich ist es seine Lebensgeschichte, die er selbst als alter Mann erzählt. Und dieser Teil erinnerte mich an den ›Herr der Ringe‹. Denn er handelt wie der zweite Band, von Tolkiens Meisterwerk, ›Die zweit Türme‹ fast nur von Schlachten. Doch gut erzählt sind selbst solche Erzählungen interessant und mitreißen. Man denke nur an die Erfolge von Game of Thrones. Ritter, Schlachten, Ehre, Mystik und Liebe dürfen nicht fehlen, bei solch einem Epos. Hinterhältige Könige, sehr unheilige Kleriker und verblendete Gläubige machen das Leben von Alwyn schwer. Auch wenn er in den Rang eines Hauptmanns und später sogar ein Sir befördert wird, hadert er mit dem Adel, dem Glauben und vor allem dem ganzen Brimborium, der auf Ehrgefühl basiert. Er ist und bleibt ein einfacher Mann des Volkes, bis er in das Land der Caerither kommt und Magie, Wahrheit und Ehrlichkeit am eigenen Leibe verspürt.

Ein Stoff wie Robin Hood, die Arthus Sage, Herr der Ringe, Game of Throns oder auch der Highlander. Ich kann nur hoffen, dass diese Trilogie ebenfalls verfilmt wird. Denn sie hat einen unglaublichen Trumpf, Alwyn Scribe. Ein Antiheld, der immer wieder zum widerwilligen Helden emporsteigt. Dabei ist er clever, gerissen, zynisch und hat ein verdammt gutes Herz! Eine Abenteuer-Trilogie, die Spaß macht!

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Belladonna, Die Berührung des Todes, Adalyn Grace

Ein gutes Märchen beginnt fast immer mit einem armen Mädchen, das sich in einen unerreichbaren Prinzen verliebt. Und am Ende bekommen sie sich doch. Das ist auch heute in der Teenagerliteratur nicht anders. Ob es Bella, ein Mensch ist, die sich in einen Vampir oder einen Werwolf verliebt, ist egal, so lange sie sich nach dramatischen Ereignissen dann doch bekommen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Alles wird gut!

Ein Erfolgsrezept für Bücher, besonders in der Jugendliteratur, wenn die große Liebe noch ein großer Mythos ist. So geht es in Belladonna um eine ganz ähnliche Geschichte. Die Waise Signa sehnt sich nach Reichtum, Bällen, schönen Kleidern, endlich in der gehobenen Gesellschaft debütieren zu dürfen und natürlich nach der Liebe. Denn obwohl sie schäbig bei ihren Vormunden lebt, wird sie mit neunzehn ein großes Erbe antreten. Doch ihr Verschleiß an Tanten, Onkels und anderen Pflegefamilien ist groß, früher oder später stirbt jeder einzelne von ihnen. Signa kann nicht nur den Tod als Erscheinung sehen, sie schein auch immun gegen ihn zu sein. Ob es ihr helfen wird, in ihrem neuen Zuhause dem Anwesen Thorn Grove gegen einen Mörder und rachsüchtige Geister zu bestehen, wird sich zeigen

Definitiv ein spannendes Buch für Mädchen und Jungen, deren Herz für die erste Liebe schlägt und romantische veranlagte Teenager. Denn in diesem hübsch gestalteten Buch wird nicht mit den Werwölfen geheult und mit den Vampiren gebissen, hier wird mit dem Tod gestorben!

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Natasha Pulley: Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Natasha Pulley hat hier etwas wirklich Meisterhaftes geschaffen: Technik und Struktur mit viel schillernder, unbeschreiblicher Intimität auf eine Weise ausbalanciert, die es unmöglich macht, sich dem zu entziehen. Das Ergebnis ist ein komplexer und sehr lebendiger Roman, der viel zu erzählen hat über Krieg und Zivilisation, Traumata und Erinnerung, Liebe und Opfer – und die Menschen, die darin herzzerreißend verstrickt sind. Aber das, was Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit wirklich ausmacht, ist die zentrale Liebesgeschichte. Die Charakterentwicklung in diesem Roman muss erlebt werden; der Autorin gelingt es, dass sich die Protagonisten ganz allmählich in das Unterbewusstsein schleichen und an Präsenz gewinnen. Ehe man es bemerkt, Weiterlesen

Der Paria, Anthony Ryan, Auftakt einer Fantasy-Trilogy

Der Paria ist ein 716 Seiten starkes mitreißendes Abenteuer. Jede Seite habe ich genossen und mir am Ende weitere 700 Seiten gewünscht. Anthony Ryan ist ein Virtuose, wenn es darum geht, seine Leser in den Bann zu schlagen. Er entführt uns in eine Art mittelalterliche Welt mit Gesetzeslosen à la Robin Hood, Herzögen und Rittern wie in der Avalon/Arthus-Erzählung und mystischen Völkern mit übernatürlichen Kräften, wie in der viertausend Seiten Dämonensaga, Das Lied der Dunkelheit von Peter van Brett.

Der Lebensgeschichte von Alwyn zu folgen, der als Kind eines Hurenhauses im Wald ausgesetzt wurde und von dem berühmten Deckin, Anführer der größten Räuberbande gefunden wird, ist nicht eine Sekunde langatmig. Dafür sind die Abenteuer, die das kluge Kind Alwyn erlebt und die ihn zu einem verdammt mutigen jungen Mann machen, zu spannend. Mein erstes aber bestimmt nicht letztes Buch von Anthony Ryan, der ein wahrer Meister des Abenteuer- und Fantasiegenres ist. Die Vorfreude auf Band II dieser Trilogie ist bei mir bereits sehr groß!

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Springstorm, Blühender Verrat, Marie Graßhoff, Jugendbuch ab 14

Es ist eine neue, eine andere und auch gefährlichere Welt in der Cora aufwachsen muss. Vor Jahrzenten öffnete sich in der Nähe des Mondes ein schwarzes Loch und es gelangte außerirdisches Material (Quellfragmente) auf die Erde. Dies hatte bittere Folgen. Viele Menschen starben durch die Strahlung, einige waren immun und es gab die, die durch den Kontakt außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelten. Wie es immer mit der Angst vor fremden Dingen ist, man versucht sie zu bekämpfen, anstatt zu verstehen. Die Großstädte fallen, weil das Militär der Menschen gegen die Cosmics, den immunen, befähigten Wesen kämpft. So verliert auch Cora ihre Eltern bei der Zerstörung von Peking. Als endlich eine Art Frieden geschlossen wird und man versucht miteinander zu leben, hat Cora mit ihren vierzehn bereits sieben Jahre einer brutalen und immer wieder todbringenden Kindheit hinter sich. Obwohl sie eine Immune ist, hat sich bei ihr nie eine Fähigkeit entwickelt, dennoch ist es ihr größter Traum, auf die Universität der Cosmics zu gehen. Dort wo Geist und Körper perfekt vorbereitet werden, um der Erde zu helfen. Eines Tages öffnet die Hochschule ihre Pforte für Menschen. Überlebst du den Test, kannst du Student werden, lautet die Parole und Cora versucht es.

Ein Fantasiejugendbuch, das sich durch eine sehr detaillierte Erschaffung einer völlig neuen Welt hervortut. Einer brandgefährlichen Welt, die mit ihren Quellwäldern aber wunderschön ist. Etwas von Harry Potter, etwas von den Tributen von Panem und hier und da Scholomance. Definitiv ein Konzept das funktioniert und ein perfektes Jugend-Fantasie-Buch abgibt. Ich bin gespannt sehr gespannt auf den nächsten Band dieses Zweiteilers.

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Hans Rath: Jetzt ist Sense | Interview: Fünf Fragen an den Autor

Genau! Zeit für geistreiche, unterhaltsame Lektüre! Und Hans Rath hält mit seiner Geschichte was Titel und Cover – in Anlehnung an Dennis Hoppers kultisches Gemälde Nighthawks – versprechen. Eine spannende Story, in der die Protagonistin, die Psychologin Olivia, Bekanntschaft macht mit einem äußerst attraktiven Griechen namens Zino alias Thanatos, Gott des sanften Todes. Ist es wirklich ein Irrtum, dass er bei ihr klingelt? Aber irren sich Götter? Die engagierte Therapeutin muss erkennen, dass einem Unsterblichen nicht zu helfen ist. Warum sollte er aufhören zu rauchen? Was würde sich für ihn ändern, wenn er keinen Alkohol mehr tränke? Und sein Burnout-Syndrom könnte nur von Hades, dem Gott der Unterwelt, durch eine Generalamnestie behandelt werden. Aber eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist im Weiterlesen