Ein gutes Märchen beginnt fast immer mit einem armen Mädchen, das sich in einen unerreichbaren Prinzen verliebt. Und am Ende bekommen sie sich doch. Das ist auch heute in der Teenagerliteratur nicht anders. Ob es Bella, ein Mensch ist, die sich in einen Vampir oder einen Werwolf verliebt, ist egal, so lange sie sich nach dramatischen Ereignissen dann doch bekommen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Alles wird gut!
Ein Erfolgsrezept für Bücher, besonders in der Jugendliteratur, wenn die große Liebe noch ein großer Mythos ist. So geht es in Belladonna um eine ganz ähnliche Geschichte. Die Waise Signa sehnt sich nach Reichtum, Bällen, schönen Kleidern, endlich in der gehobenen Gesellschaft debütieren zu dürfen und natürlich nach der Liebe. Denn obwohl sie schäbig bei ihren Vormunden lebt, wird sie mit neunzehn ein großes Erbe antreten. Doch ihr Verschleiß an Tanten, Onkels und anderen Pflegefamilien ist groß, früher oder später stirbt jeder einzelne von ihnen. Signa kann nicht nur den Tod als Erscheinung sehen, sie schein auch immun gegen ihn zu sein. Ob es ihr helfen wird, in ihrem neuen Zuhause dem Anwesen Thorn Grove gegen einen Mörder und rachsüchtige Geister zu bestehen, wird sich zeigen
Definitiv ein spannendes Buch für Mädchen und Jungen, deren Herz für die erste Liebe schlägt und romantische veranlagte Teenager. Denn in diesem hübsch gestalteten Buch wird nicht mit den Werwölfen geheult und mit den Vampiren gebissen, hier wird mit dem Tod gestorben!
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Adalyn Grace ist die New-York-Times-Bestsellerautorin von „Belladonna“ und „Fluch der sieben Seelen“. Vor ihrem Leben als Autorin arbeitete sie am Theater, für ein Magazin und bei Nickelodeon. Wenn Adalyn gerade nicht schreibt, guckt sie zu viel Anime, spielt Videospiele und geht mit ihren zwei Hunden in San Diego spazieren.
Ihr Verschleiß an Vormunden ist groß und hat ihr bereits einen schlechten Ruf beschert. Auch ihre herzlose Tante sieht in Signa nur die Hexe, denn das Mädchen ist anders als alle, sie trotzt dem Tod. Anscheinend kann sie nicht sterben und ist in der Lage Geister zu sehen. So experimentiert sie immer wieder mit Belladonna Beeren, von denen nur vier reichen, um eine tödliche Wirkung zu haben. Immer wenn Signa die Beeren isst, gerät sie in eine Zwischenwelt, in der ihr der Tod erscheint. Ein von Nebel und Dunst verschwommene männliche Gestalt, die ihr nichts anhaben kann und zu der sie sich irgendwie hingezogen fühlt. Nach der letzten Begegnung wird sie von ihrer erbosten Tante attackiert. Als sie ihren Vormund wegschubst, stirbt die Frau auf der Stelle. Signa ist untröstlich, weil sie sich selbst die Schuld für diesen Tod gibt. Wieder ist sie alleine und muss zu einem neuen Verwandten, dabei ist es nur noch ein Jahr, bis sie selbst über das große Erbe ihrer Eltern verfügen kann.
Ein junger mysteriöser Mann holt sie in das Herrenhaus Thorn Grove. Er ist ein Angestellter ihres verwitweter Onkel Elijah Hawthorne, der mit seinen zwei Kindern auf dem Anwesen lebt. Endlich scheinen alle von Signas Wünschen in Erfüllung zu gehen. Sie erhält schöne Kleider, bekommt Unterricht von einer Gouvernante und soll bald ihr Debüt in der reichen Gesellschaft haben. Doch nicht alles auf Thorn Grove ist in Ordnung. Das Haus wird vom Geist ihrer Tante heimgesucht, Blythe die Tochter des Hauses hat die gleiche Krankheit, die ihre Mutter dahingerafft hat und Onkel Elijah Trauer zerstört das Verhältnis zu seinem Sohn Percy. Als Signa herausfindet, dass irgendjemand Blythe vergiftet, ist nur Sylas, der mysteriöse Stallbursche, der sie hergebracht hat, ihr Verbündeter. Zusammen versuchen sie, das Rätsel zu lösen und Blythe vor dem Tod zu bewahren. Dabei ist gerade der Tod ihr mächtigster Freund auf der gefährlichen Suche nach dem Mörder. Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Sylas und auch für den Tod, der ihr Herz schneller schlagen lässt, begibt sich Signa in große Gefahr.
Eigentlich eine nette Idee, die nach Bella und Edward, dem Vampir-Menschen-Paar, bestimmt genauso erfolgreich ist. Denn die Liebe ist nun mal ein wichtiges Thema bei Jugendlichen. Als Erwachsener jedoch muss man schon schwer romantisch veranlagt sein, um den Roman zu verschlingen.
Belladonna, Adalyn Grace, ArsEdition, Softcover, Seiten 400, ISBN: 978-3-8458-5691-9, Euro 18,00, Übersetzung Petra Knese, erschienen 05.01.2024.