Schlagwort: Religion

Dror Mishani: Vertrauen

Der vorliegende Krimi führt uns direkt in das Seelenleben eines israelischen Kriminalbeamten. Unzufrieden mit seiner persönlichen beruflichen Situation beschäftigt er sich mit einem zunächst banal erscheinenden Verschwinden eines Touristen. Sein Bauchgefühl das im krassen Gegensatz zu den Anweisungen seines Vorgesetzten steht ermittelt er weiter. Als Vorgesetzter einer Mitarbeiterin hat der Kontakt zu einem Fall von Kindsmord der sich dann aber mit seinem anderen Fall überschneidet und deren Lösung auch in Paris liegt. Bei den handelnden Personen springt der Ball „Vertrauen“ verschiedentlich hin und her. Es scheint so, dass nur dann Vertrauen aufgebaut wird wenn die Menschen der gleichen gesellschaftlichen Schicht untereinander kommunizieren. Bei Obrigkeiten kann und wird in diesem Kriminalroman kein Vertrauen entwickelt werden. Ein gefühlsdichter Roman. Weiterlesen

Marco Hasenkopf: Eisflut 1784

Wenn wir uns die Bilder der Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal dieses Jahres gegenwärtigen dann haben wir ungefähr eine Vorstellung davon wie es den Menschen im Februar 1784 ergangen ist. Damals hat der Rhein nach einem dreimonatigen strengen Winter eine riesige Eisdecke gebildet. Der der Rhein war fast bis zum Grund froren. Er ist dann in Teilen aufgeplatzt. Die Not der Menschen war groß und diejenigen die nichts hatten verhungerten auf der Straße. Eine Clique von reichen Menschen und Klerikern hat dies nicht gestört. Im Gegenteil, sie machten sich die Not zu Nutze um die Menschen nicht nur materiell sondern auch sexuell auszubeuten. Der Autor hat intensive Forschung betrieben was die Lebensweise in den Städten und unter allen Bevölkerungsschichten ausmachte. Zwei Protagonisten prägen kriminalistische Handlung, ein Amtmann und eine Apothekerswitwe. Zwei Städte zum einen Köln als katholische Hochburg und zum anderen Mülheim am Rhein das protestantisch geprägt war. Es ist fast unbegreiflich, wie widersinnige kirchliche Dogmen klimatische und wissenschaftliche Regeln über die Jahrhunderte geprägt haben. Diese Regeln haben Tausende Menschen in diesem Jahr 1784 das Leben gekostet. Ein spannender Roman der sich intensiv der Klassengesellschaft dieses Jahrhunderts beschäftigt hat. Weiterlesen

Eliot Pattison: Die vier Toten von Tibet, Ein Tibet-Krimi

Tibet steht für uns Mitteleuropäer als Synonym für eine Spirituelle Nation. Da Tibet aber von China annektiert und das spirituelle Oberhaupt der Dalai Lama vertrieben wurde, sind die alten Religionen bedroht. Durch technische Großprojekte, z.B. Staudämme und „Himmelszug“ werden die Lebensräume und die jahrhundertealten Gebetsstätten nach und nach zerstört. Der Autor führt uns deutlich vor Augen, was es heißt, wenn Minderheiten brutal unterdrückt und auf ihre Kultur keine Rücksicht genommen wird. Der Ermittler, ein Tibeter, der durch ein Umerziehungslager gegangen ist, sich aber seiner kulturellen Vergangenheit bewusst ist, versucht die Fesseln aus Korruption und Misswirtschaft zu überwinden. Dieser Kriminalroman ist im besten Sinne ein Roman der die kulturellen Hintergründe und Lebensumstände Tibets äußerst spannend beschreibt. Weiterlesen

Volker Klüpfel, Michael Kobr: Kluftinger

Endlich, darauf haben die LeserInnen des Allgäuer Autorenteams gewartet. Kommissar Kluftinger klettert wieder die Bestsellerlisten hoch und hat ein neues/altes spannendes Abenteuer im Gepäck. Kommissar Kluftinger ist in Lebensgefahr! Wir die Leserschaft wollten ja schon immer wissen wie der manchmal tollpatschige, zurückhaltende Klufti seine Erika für sich gewinnen konnte und wie sich Kluftinger als Opa so macht. Auch die berufliche Vita des Herrn Kommissars wird in diesem doch sehr persönlichen Romans geschildert. Ein Krimi der auch die wunderschöne Allgäuer Landschaft mit ihren Typischen Einwohnern nicht nur als Staffage beleuchtet. Weiterlesen