Schlagwort: Frankreich

Dieter Aurass: Rheinlandbastard

Bislang kam die Zeit um 1920 und das Rheinland in dieser Zeit wenig in Kriminalromanen vor. Deutschland hatte den Krieg verloren und musste hohe Reparationszahlungen an Frankreich leisten dass es im Krieg verwüstet hatte. Da Deutschland zahlungsfähig war besetzte Frankreich das Rheinland. Zu den Besatzungssoldaten gehören auch Afrikaner.Das sorge für Zündstoff. Der Roman spielt Koblenz das durch die Festung Ehrenbreitstein dominiert wird. Hier sitzt der französische General der durch Morde an seinen Soldaten aufgeschreckt wird. Er veranlasst das sein Mordermittler mit einem deutschen Kommissar zusammenarbeitet. Je mehr Morde passierten desto enger wird die Zusammenarbeit zwischen den Mordermittlern. Der Autor zeigt uns, wie die Menschen in dieser Zeit dachten und handelten. Die aufkommenden faschistischen Tendenzen bleiben dabei nicht unberücksichtigt. Gut recherchiert und mit Sicherheit werden wir von den beiden Ermittlern noch lesen. Weiterlesen

Jürgen Heimbach: Die Rote Hand

Frankfurt 1959, in dieser noch vom Krieg zerstörten Stadt, tummeln sich Kriegsgewinnler Geheimdienste und andere üble Gestalten. Einen Bombenanschlag auf einen Waffenhändler in Frankfurt nimmt der Autor zum Anlass, daraus eine auf Tatsachen beruhende spannende Geschichte zu schreiben. Die rote Hand hat tatsächlich existiert. Es war der Deckname des französischen Geheimdienstes, der in Deutschland Waffenschieber und Waffenhändler bedroht hat, die Waffen an die algerische Widerstandsbewegung geliefert haben.  Eine spannende Geschichte die in einer Atmosphäre spielt, die jeder der in Frankfurt einmal gelebt hat, nachvollziehen kann. Weiterlesen

Martin Walker: Connaisseur; Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de police

Wieder gelingt es dem Autoren einen spannungsgeladenen Roman abzuliefern, der auch als Reiseführer und auch als Kochbuch Verwendung finden kann. Es ist die unnachahmliche Art wieder Schotte Walker seine Geschichte erzählt und dabei immer tiefer in die Geschichte Frankreichs, und die Art des Lebens im Périgord eindringt. Wie immer, wenn Bruno recherchiert, tauchen die vertrauten Freunde aus den vorhergehenden Romanen auf und sind an den Lösungen der Fälle beteiligt. Es ist immer wieder eine Freude, in diesen Zeiten, in denen man nicht reisen kann, sich virtuell in anderen Landstrichen und Gesellschaften zu bewegen. Weiterlesen

Film: Gelobt sein Gott, DVD und Bluray

Missbrauch in der Katholischen Kirche. Von allen beleuchtet, in Büchern verfasst und nicht das erste Mal auf eine Filmleinwand gebracht. Warum ist aber dieser Film so besonders? Weil in diesem Film die ehemaligen missbrauchten Kinder nicht als Opfer stigmatisiert werden, sondern mutig kämpfen, um etwas zu bewegen. Weil der Täter nicht leugnet und alles abstreitet, sondern über ihn die schützende Hand der Organisation Kirche  gehalten wird. In diesen Film geht es um die Firma Kirche, die sich vor ihre Pädophilen Geistlichen stellt, ignoriert und aussitzt, obwohl die Taten bekannt und zugegeben waren. Er stellt die strikte, blinde Hierarchie der Kirche in Frage! Auch wenn der Papst versprochen hat alles zu tun, um gegen den Missbrauch anzugehen und den Opfern zu helfen, scheint das bei einigen Bischöfen und Kardinalen noch nicht angekommen zu sein. Weiterlesen

Romain Puertolas: Der Kleine Kaiser ist zurück

Ob Timur Vermes Erfolgssatire „Er ist wieder da!“  in der Gestalt des Diktators Adolf Hitler den Anstoß gegeben hat, ist nicht belegt. Auf jeden Fall ist die Idee, den Kleinen Kaiser wieder auftreten zu lassen, eine weitere gelungene Satire. “ Der kleine Kaiser ist zurück!“ angeblich starb Napoleon Bonaparte am 5. Mai 1821 mit 51 Jahren an Magenkrebs. Und angeblich ist er seziert worden und danach eingeäschert. Doch wie die Geschichte es will, wurde ein anderer armer Teufel für Napoleon verbrannt. 200 Jahre später fischt ein norwegischer Fischer zwei große Eisklumpen aus dem Meer und lässt diese behutsam auftauen. Heraus kommt Napoleon mit seinem Lieblingspferd Le Vizier. Weiterlesen

Christian v. Ditfurth: Ultimatum, Kommissar de Bodt ermittelt (5)

Diesmal lässt es der Autor wieder richtig krachen. Deutschland ist nich groß genug für das Verbrechen das sich sinistere Menschen ausgedacht haben. Zunächst versinken aber Deutschland und Frankreich im Chaos. Die Protagonisten auf beiden Seiten des Gesetzes sind so ziemlich dieselben. De Botd, Silvia Salinger und Ali Yussuf ermitteln mit dem KGB und der Französischen Polizei und stehen völlig im Dunkeln was der Zweck der Attentate ist. Da helfen auch die Zitate von Hegel, Hobbes und Nietzsche nicht. Ein Krimi, der auch in der Betrachtung der gegenwärtigen Weltlage und deren führende Personen, äußerst scharfsinnig ist. Weiterlesen

Martin Walker: Menu surprise, Der elfte Fall für Bruno, Chef de police

Es sind diese Bücher die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen will. Walker ist die Literatur gewordene Werbeschrift für das Périgord. Das Herzland der französischen bodenständigen Küche. Es lebt in der Tradition der Einfachheit und der Frische seiner Produkte. Wen Bruno seinen Zuhörern erklärt dass bei der Verwendung einer Ente nur das Gefieder übrig bleibt, so ist das symptomatisch mit dem Umgang von Essen. Essen spielt eine gewichtige Rolle in Martin Walkers Romanen, was auch in seinen Kochbüchern zum Ausdruck kommt. Aber das Verbrechen schläft auch im Périgord nicht. Deshalb braucht es den pfiffigen Chef de Police der noch andere Aufgaben in seiner Gemeinde hat. Weiterlesen

JEAN-FRANÇOIS PAROT: Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weissmaentel von Jean-Francois Parot

Die erfolgreichste und anspruchsvollste Serie historischer Krimis aus Frankreich erscheint endlich in Deutschland. Dieser Kriminalroman gewährt Einblick in die Alltagskultur des 18. Jahrhunderts, wie sie Parot in seiner Romanserie immer wieder darstellt: Hintergründe zum Straßenleben, zur Hygiene, zur Sexualmoral der Zeit, zur Kochkunst und zur Entwicklung der Gastronomie. Jean-François Parot schreibt über das Paris des 18. Jahrhunderts, als habe er diese Zeit selbst miterlebt. Man geht mit ihm durch die Gassen, speist mit ihm die damaligen Gerichte, hört gelehrten Unterhaltungen ebenso fasziniert zu wie dem Kauderwelsch der halb kriminellen Unterwelt. Man begegnet Romanfiguren, die glaubwürdig und interessant sind, sei es der oberste Polizeichef, die verruchte Bordellbesitzerin oder der Kammerdiener. Diese realistische Darstellung des Alltags der kleinen und großen Leute erklärt – zusammen mit der sympathischen Hauptfigur und den vielen historischen Figuren – wohl auch den Erfolg der Serie. Spannung gibt es zu hauf. Wer wissen will wie es in der Bastille ausgesehen hat oder wie der Henker von Paris sein Handwerk versteht, der ist hier goldrichtig.

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Sophie Hénaff: Das Revier der schrägen Vögel

Nun kommt endlich der Nachfolgeband von Kommando Abstellgleis. Kommissarin Anne Capestan führt weiterhin ihre Schrottbrigade. Ein Revier, das aus Alkoholikern, Spielern, Pechvögeln, Schwulen und mittlerweile auch einem Polizeihund besteht. Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und die schrägen Vögel des Reviers langweilen sich. Dann wird Capestan erstaunlicherweise zu einem aktuellen Mordfall gerufen. Wobei schnell klar wird, warum man sie involviert. Erstens ist der Tote ein Polizist und zweitens Anne Capestans noch Schwiegervater. Wenn sich einer mit dem Fall die Finger verbrennen kann, dann ihre Loser. Doch wie immer werden diese unterschätzt, denn aus dem Mord wird schnell eine Serie und das Kommando Abstellgleis lässt nicht locker.

Ich habe mich wieder kaputt gelacht! Die Brigade bekommt Zuwachs in Form von D‘ Artagnan oder besser gesagt einem Polizisten, der sich dafür hält und einer cleveren Polizeiratte, die beide herrlich in das Team der schrägen Vögel passt.

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Gert Heidenreich: Der Fall

Es ist schon ein ungewöhnlicher Kriminalroman in dem der Protagonist schon auf den ersten Seiten erschossen wird und dann im Jenseits ermittelt. Der Autor hat für dieses Buch so scheint es einiges auf sich genommen. Wenn er alle die herrlichen Weine, die er im Buch vorstellt genossen hat, muss seine Leber einiges ausgehalten haben. Die Gasthäuser und Hotels haben bestimmt auch gut verdient. Brillant wird das Buch auch durch die Schilderungen der Farben die der Verblichene auch im Jenseits ausgiebig schildert und uns einen Einblick in die Farbenwelt der Normandie und Maler erlaubt.

 

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