Missbrauch in der Katholischen Kirche. Von allen beleuchtet, in Büchern verfasst und nicht das erste Mal auf eine Filmleinwand gebracht. Warum ist aber dieser Film so besonders? Weil in diesem Film die ehemaligen missbrauchten Kinder nicht als Opfer stigmatisiert werden, sondern mutig kämpfen, um etwas zu bewegen. Weil der Täter nicht leugnet und alles abstreitet, sondern über ihn die schützende Hand der Organisation Kirche gehalten wird. In diesen Film geht es um die Firma Kirche, die sich vor ihre Pädophilen Geistlichen stellt, ignoriert und aussitzt, obwohl die Taten bekannt und zugegeben waren. Er stellt die strikte, blinde Hierarchie der Kirche in Frage! Auch wenn der Papst versprochen hat alles zu tun, um gegen den Missbrauch anzugehen und den Opfern zu helfen, scheint das bei einigen Bischöfen und Kardinalen noch nicht angekommen zu sein.
Ein Film, der auf einer wahren Begebenheit in Frankreich beruht. Francois Ozon hat in seinem fiktionalen Film die tatsachengetreuen Ereignisse um den Missbrauchsskandal in Lyon verarbeitet. Es ist ein Film, der nicht bedrückt, sondern durch den Mut der Opfer Hoffnung gibt. Diese Hoffnung brauchen Opfer, um zu reden, anzuzeigen und ihr Recht zu fordern.
Wir möchten an dieser Stelle auch einen kurzen Bericht zur aktuellen Lage im Fall des Paters Preynat (Stand April 2019) weitergeben: Im Januar 2016 wurde der Pater wegen 70 mutmaßlicher Missbrauchsfälle unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Die gerichtliche Untersuchung war zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Der Pater muss sich auch einem kirchenrechtlichen Verfahren stellen. In Verlauf dieses Verfahrens wurde die Verjährungsfrist von 20 auf 30 Jahre ab Erreichung der Volljährigkeit angehoben. Im November 2018 haben 118 Bischöfe für die Einsetzung einer unabhängigen Kommission gestimmt, die pädophile Handlungen innerhalb der Kirche seit 1950 ans Licht bringen sollen. Kardinal Barbarin, Régine Maire und fünf weitere Amtsträger der katholischen Hierarchie erschienen im Januar 2019 vor Gericht wegen Nichtanzeige der sexuellen Übergriffe auf Minderjährige unter 15 Jahren und unterbliebener Hilfeleistung. Am 7.März 2019 wurde Kardinal Barbarin zu 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Er ging in Berufung und gilt weiter als unschuldig.
Ein Film der zu Recht den Großen Preis der Jury bei der Berlinale 2019 erhalten hat! Dieser Film ist keine Abrechnung mit Gott, sondern mit Teilen der Kirche, die heute so nicht mehr ihre Macht ausüben können. Daher ist er sehr geeignet für gläubige Menschen und Jugendliche, die in kirchlichen Gruppen engagiert sind.
Produktion: Frankreich 2019
Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Interviews mit François Ozon und Melvil Poupaud, Deleted Scenes,
Licht- und Kostümproben, Studiosequenz, Musikaufnahmen, Pandora Trailershow
Tonformat: Deutsche Fassung 5.1/2.0 DD, Originalfassung 5.1/2.0 DD
Laufzeiten: Hauptfilm: ca. 137 Minuten / Bonus: ca. 30 Minuten / Trailershow: ca. 20 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Set-Inhalt: 1 DVD
Verpackung: Softbox mit Wendecover
FSK: ab 6 Jahren
Pressebetreuung: Filmpresse Meuser
Sowohl das Cover als auch die Szenenfotos wurden freundlicherweise kostenfrei von der Pressebetreuung Meuser zur Verfügung gestellt. Sie werden einen Monat nach Erscheinen der Rezension wieder gelöscht.