Ein Thriller, in dessen Mittelpunkt eine Floristin steht. Irgendwie drängt sich mir der Gedanke an Patrick Süßkinds „Das Parfüm“ auf. Unvergessen seine Beschreibungen der einzelnen Düfte. Würde Pattison ebenfalls überzeugen können? Mich hat sie das auf der ganzen Linie. Und zwar nicht nur mit ihren wunderbaren Beschreibungen der außergewöhnlichen Blumenarrangements, der Düfte, die die Blumen verströmen, sondern auch mit dem spannenden Plot, der mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat und mich das Buch erst nach der letzten Seite aus der Hand legen ließ.
C.L. Pattison hat mit ihrer Geschichte um die Floristin Amy Weiterlesen
Eines haben Erbschaften gemeinsam: ihnen geht der Tod des Erblassers voraus. In JP Delaneys neuestem, fesselnden, verstörenden und schockierenden Psycho-Thriller „Die Erbin“ traf es den auf Mallorca lebenden Spät-Hippie-Künstler-Vater von Jess und Finn Henson. Gemächlich startet die Story, nimmt dann aber Fahrt auf und hält Dank unvorhersehbarer Drehungen und Wendungen bis zum – von mir – nicht vermuteten Ende die Spannung. Und jedes Mal, wenn man denkt, gleich gibt es eine Auflösung, entzieht sich die Wahrheit dem Erkanntwerden. Finn, als Ich-Erzähler, reist von London nach Mallorca, um die vermeintlich heruntergekommene Finca Siquia, auf der er seine Kindheit verbracht hat,
Bernhard Hofer beweist mit dem ersten Band seiner 4er Reihe Tannenfall, dass nicht nur Stephen King Meister des verwirrenden Kopfkinos ist. Auch er beherrscht es, es dem Leser bei der Unterscheidung zwischen realer Welt, Fiktion und Wahnvorstellungen nicht leicht zu machen. Denn der Autor pendelt mit Leichtigkeit zwischen den Zeiten und Orten, das man Acht geben muss, nicht auf der Strecke zu bleiben. Die Berliner Staatsanwältin Marlene Castor möchte in der Abgeschiedenheit der österreichischen Bergwelt einen beruflichen Rückschlag aufarbeiten. Ihre Tochter Lya, die sie begleitet, verschwindet bei einem gemeinsamen Ausflug in einem Stollen. Verzweifelt beginnt sie die Suche nach ihrem Kind. Sie stößt auf Ablehnung und Intrigen, weiss nicht, wem sie noch trauen kann. Fragen, die im Raum stehen, werden hoffentlich im Verlauf der gesamten Sagea beantwortet. Trotz des Tempos in der Geschichte, gelingt es Hofer andererseits durch seine Sprache Ruhe auszustrahlen. Überhaupt seine Sprache, sie ist bildlhaft und wortgewaltig. Und wenn die Verwirrung, die diese spannende Geschichte auszulösen vermag, gewollt ist, ist es gelungen! 




Wir kennen die toughe Ermittlerin Conway und ihren Partner Moran bereits aus Tana Frenchs Thriller Geheimer Ort. Wissen, dass Conway nicht nur verbal zutreten kann, besonders wenn es um ihre Kollegen im Morddezernat geht. Eine Bande von Machos, die den einzigen weiblichen Detective lieber heute als morgen wieder loswerden möchten. Als Conway und Moran jedoch nach einer Nachtschicht einen Mord, der wie ein Beziehungsdrama anmutet, übernehmen müssen, wird aus dem Morddezernat in Dublin plötzlich ein psychotischer Hexenkessel. Tana French verwirrt nicht nur ihre Protagonisten mit dem Fall, sondern auch die Leser und zeigt, dass ein eigentlich einfacher Mordfall von einer fantastischen Autorin, zu einem monströsen Bollwerk aus Verleumdung, Verwirrung und psychischen Spielchen gemacht werden kann. Ein großartiges Buch, mit dem sich Tana French endgültig in die Hall of Fame der Thriller-Autoren geschrieben hat.
Der Autor Ani ist ein Großmeister wenn es darum geht Gefühle offen zu legen und dass Innerste nach außen zu vermitteln. In diesem Buch zelebriert er geradezu den Hass eines Menschen der diesen 40 Jahre verdrängt hat und ihn nun gnadenlos auslebt. Ani vermittelt diese Gnadenlosigkeit scheibchenweise, sodass der Schauer quasi wohldosiert unter die Haut transportiert wird. Tiefenpsychologisch und manchmal schwer zu ertragen die Handlungsweise des Protagonisten.