Die New York Times hat es richtig beschrieben: „Tana French schreibt große Romane in denen auch Verbrechen geschehen.“ Ihr Buch „Der Sucher“ ist eine Sozialstudie eines kleinen irischen Dorfes, in dem eigene Gesetze und Machtgefüge herrschen. Das merkt der ehemalige amerikanische Cop Calvin aus Chicago recht schnell. Doch er wird dort gut aufgenommen und man hilft ihm mit der Renovierung seines kleinen Hauses. Er soll einer von ihnen werden und besonders sein alter, cleverer Nachbar Mart sorgt dafür. Wahrscheinlich wäre das auch geglückt, wenn nicht ein Jugendlicher, Trey, bei ihm aufgetaucht wäre. Das Kind ist wild und tendiert ins Asoziale, doch es ist auch verletzt, denn sein größerer Bruder ist spurlos verschwunden. Der Instinkt des ehemaligen Cops wird bei Cal geweckt und er will dem Kind helfen. Anscheinend ist das der größte Fehler, den er machen konnte.
Tana French ist die irische Version von Juli Zeh. Sie ist eine Beobachterin und Menschenkennerin par excellence und führt die Leser mit einer unheimlichen Leichtigkeit in menschliche Abgründe. Das nenn ich gute Literatur! Weiterlesen