Das Opfer Null, Federico Inverni

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Schuld! Was macht sie mit einem Menschen, wenn sie krankhaft wird? Der ehemalige verdeckte Ermittler Lucas lebt seit dem Tod seiner Familie wie ein Geist. Er schläft nicht, isst nicht und empfindet nichts mehr, doch wenn es um Tatorte geht, sieht er Dinge, die ein normaler Mensch nie interpretieren könnte. Gemeinsam mit der Profilerin Anna wird er auf die Spur eines Serienmörders angesetzt, der bereits vier Frauen tötete, und findet auf Anhieb neue Hinweise. Doch seine Annäherung an den Killer ist so präzise, dass Anna anfängt, Lucas zu hinterfragen.

Federico Inverni ist das Pseudonym eines italienischen Autors, Das Opfer Null ist sein erster Roman. Um sein Buch für sich selbst sprechen zu lassen, hat er sich entschieden, anonym zu bleiben.

Was passiert mit einer Menschenseele, wenn Schuld zum Lebensinhalt wird?

Auf dieser Frage basiert der ausgeklügelte Psychothriller von Federico Inverni. Hochspannend und psychologisch gut inszeniert, fesselt dieses Buch den Leser bis zur letzten Seite. Den Namen Federico Inverni muss man sich merken, denn mit seinem ersten Roman hat er einen erstklassigen Thriller hingelegt. Lucas ist seit seinem Trauma eine Bürde für das Polizeidezernat von Haven. Wie ein Geist schleicht er durchs Büro, von allen unverstanden, doch wenn es um Tatorte geht, kann er Dimensionen erfassen, die normalen Menschen nicht zugänglich sind. So wird er zu einem festgefahrenen Fall hinzugezogen, an dem sich die Profilerin Anna die Zähne ausbeißt. Bereits die vierte junge Frau wurde nach dem gleichen Modus Operandi getötet und man kam dem Täter nie eine Spur näher. Doch kaum ist Lucas vor Ort, entdeckt er Hinweise, die Anna nie hätte interpretieren können. Wenn es stimmt, was Lucas sagt, dann wird die Serie an diesem Punkt abreißen. Er ist jedoch der festen Ansicht, dass noch eine Frau gefangen gehalten wird, und drängt die Profilerin, das Opfer so schnell wie möglich zu finden. Für Anna ist Lucas faszinieren und gleichzeitig irritierend. Die Uhr tickt und gemeinsam beginnt eine nervenaufreibende Suche. Je näher Sie dem letzten Opfer kommen, umso mehr hinterfragt Anna ihren Kollegen, denn es gibt keine logischen Erklärungen, wieso Lucas so viel vom Täter weiß. Doch keine Sorge liebe Leser, denn in einem guten Thriller kommt es erstens anders und zweites als man denkt! Und eines steht fest: Das Opfer Null ist ein sehr guter Thriller.

Das Opfer Null, Federico Inverni, Penguin Verlag, Taschenbuch, 437 Seiten, ISBN 978-3-328-10091-1, Euro 10,00.