
Christof Gasser hat mal wieder ein topaktuelles Thema am Haken. Clan-Kriminalität und ihr mafiösen Strukturen. Hauptmann Dornach behält wie immer den Überblick, egal ob es um Mafiamorde geht oder bei der neuen vor Verzweiflung um sich schlagende Staatsanwältin. Er steht seinen Papa bei seiner recht risikofreudigen Tochter Pia, den Opa bei seinem kleinen Enkel Mirio und schlägt sich gut als Kriminalbeamter, der einen Kater bei sich zu Hause in Polizeigewahrsam nehmen muss. Mit der Devise immer ruhig bleiben, versucht er dem Sohn eines Clan-Bosses dingfest zu machen, denn der ist der Meinung, mit seinen teuren Anwälten und der gehörigen Portion krimineller Arroganz gehört ihm die Schweiz. Da hat er die Rechnung ohne Dornach gemacht!
Christof Gasser hat wie immer bei den Solothurn-Krimis die richtige Mischung! Lokalkolorit, warme Familienbande und starke aus dem Leben gegriffene Kriminalgeschichten, ergeben den Mix von Bestsellern. Und mit ›Solothurn hüllt sich in Schweigen‹ ist er auf Platz eins der Bestsellerlist in der Schweiz gewandert.





Zu wem geht John Le Carree um sich für seine Krimis beraten zu lassen. Wo holt er sich die Informationen zu seinen authentischen Krimis. John Le Carree lässt sich von Federico Varese beraten. Federico Varese, Professor für Kriminologie in Oxford, der schon seine Doktorarbeit über das organisierte Verbrechen, sprich der bekanntesten Mafiaorganisationen von der Camorra, Ndrangheta, Triaden, Yakuza und der russischen Mafia, geschrieben hat. Seine Informationen hat er immer aus erster Hand erhalten, weil er nicht anklagend mit den Mitgliedern sprach, sondern nur Fragen gestellt hat, wie funktioniert was.
Einer der es wissen muss wie es sich im Untergrund lebt. Einer wie Massimo Carlotto der die frühere Anarchoszene Italiens kennt, deren Denke und deren Verhaltensmuster am eigenen Leib verspürt hat berichtet hier aus dem Untergrund. Er hat mit seinem Protagonisten Giorgio Pellegrini einen Schwerstverbrecher geschaffen dessen Menschenverachtung so hammerhart ist, dass man mit atemloser Spannung seinen Winkelzügen folgen muss. Ein Krimi der Extraklasse! Wie ein echter italienischer Espresso: schwarz, stark und heiß.
Wieder ein bemerkenswertes Werk der beiden Autoren. Nach Suburra, das wir schon besprochen haben, gelingt es Bonini u. Cataldo uns tief in die Seele der italienischen Polit- und Mafiaszene schauen zu lassen. Außerordentlich bemerkenswert ist, dass es scheinbar nur 2 handelnde Gruppierungen in Italien gibt. Die Mafia und die politischen Parteien. Polizei u. Gerichte werden nur kurz auf 2 Seiten erwähnt. Das Buch macht es uns Lesern möglich mit einem anderen Blickwinkel die Geschehnisse in Italien zu verfolgen. Wieder einmal intelligente und spannende Krimiunterhaltung.