Ein gefeiertes und prämiertes Debüt hinzulegen ist eine Sache. Nachzulegen und Publikum, Juroren und Kritiker gleichermaßen zu begeistern ist eine andere Sache – eine Kunst. Beides ist Sara Strömberg gelungen und – wohlgemerkt – Krimifans, keine Thriller Liebhaber, können sich glücklich schätzen, dass dieser neue Stern am schwedischen Krimiautorenhimmel nun übersetzt in Deutschland erhältlich ist. Strömberg beherrscht die Kunst des bildhaften Erzählens, sprachlich überrascht und begeistert sie. In drei Sätzen beschreibt sie Situationen oder Orte wie zum Beispiel ein Maleratelier und alles ist gesagt. Nahezu poetisch sind ihre Landschaftsbeschreibungen und nach wenigen Seiten bin ich eingetaucht in die Welt der Protagonistin Vera Bergström und ihre Geschichte. Nachvollziehbar und logisch entwickelt sich Weiterlesen
Schlagwort: Schwedenkrimi
Anna Jansson: Mädchenfeuer | Ein Kommissar-Bark-Krimi
Der kürzlich verstorbene Autor Paul Auster sagte in etwa: „um ein Buch zu schreiben, muss man alle seine Dämonen durchleben“. Wenn es dann zu einem Ergebnis führt wie bei Anna Janssons „Mädchenfeuer“, dem vierten Fall für Kommissar Bark und sein Team, ist ein großer Wurf gelungen. Als Gotländerin und immer noch dort lebend, wuchert sie mit ihren Pfründen – sie kennt die Insel zu jeder Tages- und Jahreszeit, kennt die Menschen, ihre Eigenarten und wohl auch ihr Abgründe und schafft entspannt, nicht gewollt, eine atmosphärische Dichte mit viel Lokalkolorit, die überzeugt. Sie weiß Spannung aufzubauen und zu halten. Hat es vielfach bewiesen. Und sie kann eine glaubhafte Geschichte erzählen, die nie Weiterlesen
Still ruht der Wald, Ninni Schulmann
Mitten im herbstlichen Wald Schwedens findet eine Elchjagd statt. Eine ruhige fast beschauliche Sache, an der viele einheimische Jäger teilnehmen, darunter auch die Polizeichefin Petra Wilander. Man kennt sich, man vertraut sich, doch als einer der Jäger tot aufgefunden wird, mit einer Kugel in seinem Kopf und seine dreizehnjährige Tochter vom Erdboden verschluckt scheint, greif Misstrauen über die Bevölkerung des kleinen Landstrichs, wie eine zähflüssige Ölpest. Man beschuldigt sich, man misstraut sich gegenseitig und dann fällt ein weiterer Schuss. Unter den Bewohnern ist auch die Reporterin Magdalena, die eigentlich Elternzeit hat und mit ihrem Neugeborenen mehr schlecht als recht zurande kommt. Dennoch muss sie sich einmischen und deckt eher ungewollt ein echtes Drama auf. Obwohl es eine fast einfache Geschichte ist, so ist sie doch unglaublich spannend und bis zur letzten Seite sehr mysteriös.