Schlagwort: Neapel

Franco Supina: Spurlos in Neapel

Es ist meine erste literarische Begegnung mit dem Autor und schon auf der ersten Seite hat er mich sprachlich und stilistisch gepackt. Die Geschichte und die Personen werden DAS Sahnehäubchen sein. Und ich habe mich nicht getäuscht. Supino schreibt flott und spannend, dazu sehr bildhaft. Ich sehe die Gruppen von Männern, die in den Straßen sitzen und sich unterhalten genauso vor mir wie die Stadtteile und Häuser, in die die Suche nach Antonio Esposito, genannt O`Nirone, uns – den Ich-Erzähler und mich – führt. Durch den Ich-Erzähler verstärkt sich der Eindruck, dass dieser neue Roman autobiografische Züge trägt. Bei allem Lokalkolorit sollte man sich nicht täuschen: hier geht es nicht um Mafiafolklore á la Hollywood, sondern der Untergang der Camorrafamilie wird aus Weiterlesen

Luca Ventura: Mitten im August, Der Capri-Krimi

Eine der Sehnsuchtsinsel der deutschen ist Capri. Nun hat auch diese Insel einen Regionalkrimi der in deutscher Sprache erschienen ist. Auf der Insel die sehr viele Menschen besuchen bleibt halt auch die Kriminalität nicht stehen. Die Insel und die angrenzenden zwei Schwesterinseln haben natürlich auch unterirdisch sprich im Meer Besonderheiten, die Ozeangraphen interessieren und untersuchen. Insgesamt bietet der Krimi, einen Überblick, über die Schönheiten und Besonderheiten der Insel. Die Abhängigkeit vom Festland sprich Kriminaldirektion in Neapel wird deutlich herausgearbeitet. Ein Kriminalroman, der locker weg zu lesen ist, und uns Lust macht diese Inselgruppe zu besuchen und auch dort zu verweilen. Weiterlesen

Roberto Saviano: Der Clan der Kinder

Wer hinter die Kulissen des Reiselandes Italien blicken will, muss Roberto Saviano lesen. Sein Blick ist unverstellt und gerade und brutal direkt. Neapel, eine wunderschöne Stadt, brodelt geradezu im Untergrund. Die Quartiere sind unter den Bossen aufgeteilt und die Plätze unter den Anhängern der Bosse vergeben. Da macht sich ein Junge mit 15 daran dieses System mit einer „Paranza“ (eigentlich ein Fischgericht) aus Kindern bestehend aufzumischen. Dieser „Jungenclan“ geht wie seine großen Vorbilder mit Brutalität zur Sache. Saviano legt mit diesem Werk eine Tragödie vor, in der alle Verliere sind; die Bosse, die Kinder und deren Familien. Ein hartes Buch! Weiterlesen