Dieser außergewöhnliche Kriminalroman spielt im Jahre 1867 und schildert das Verhältnis zwischen Engländern und Iren. Als Protagonisten schildert der Autor einen irischen Polizeibeamten der wegen Trunksucht nach Manchester versetzt wird und einen irisch stammenden amerikanischen Soldaten. Der Polizist soll in England irische Verschwörer entdecken und der Soldat soll unter der englischen Bevölkerung für Unruhe sorgen, damit sich Irland von England abspalten kann. Als tatsächliche geschichtliche Grundlage nimmt der Autor die Hinrichtung von drei irischen Fanians, die unter der irischen Einwohnerschaft von Manchester für großen Aufruhr sorgt. Der Roman sorgt für großes Kopfkino das aufgrund der Erzählweise an die Kriminalfilme der fünfziger und sechziger Jahre in schwarz-weiß erinnert.
Ian McGuire, geboren 1964, ist ein britischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit ›Nordwasser‹ war er 2016 für den Man Booker Prize nominiert. Der Roman wurde von der ›New York Times‹ zu einem der zehn besten Bücher des Jahres gewählt und wird von der BBC zur Serie verfilmt, mit Colin Farrell in der Hauptrolle.
Manchester, 1867. Im Morgengrauen hängen die Rebellen. Die englische Polizei wirft ihnen vor, die ›Fenians‹, irische Unabhängigkeitskämpfer, zu unterstützen. Eine gefährliche Machtgeste seines Vorgesetzten, findet Constable James O’Connor, der gerade aus Dublin nach Manchester versetzt wurde. Einst hieß es, er sei der klügste Mann der Stadt gewesen. Das war, bevor er seine Frau verlor, bevor er sich dem Whiskey hingab. Mittlerweile rührt er keinen Tropfen mehr an. Doch jetzt sinnen die ›Fenians‹ nach Rache. Der Kriegsveteran Stephen Doyle, amerikanischer Ire und vom Kämpfen besessen, heftet sich an O’Connors Fersen. Ein Kampf beginnt, der O’Connor tief hineinzieht in einen Strudel aus Verrat, Schuld und Gewalt.
Ian McGuire: Der Abstinent, Roman, dtv Literatur, aus dem Englischen von Jan Schönherr, Deutsche Erstausgabe, 336 Seiten, ISBN 978-3-423–28272-7, € 23,00