Vorab möchte ich ein paar persönliche Worte schreiben. Diese Rezension habe ich als Mann verfasst. Warum sollten nicht auch Männer über ein sogenanntes Frauenbuch eine Rezension schreiben. Erstens hat mich das Buch geschichtlich interessiert. Zweitens sind meine Großeltern väterlicherseits selbsterlebte Zeitzeugen. Mein Großvater war Leibjäger beim Bruder von Kaiser Wilhelm und mit diesen zur Eisbärenjagd in Spitzenbergen, zur Kaiserkrönung in Japan, auf der Rückfahrt zur Stippvisite beim Boxeraufstand in China. Meine Großmutter kam aus höherem Hause, hatte aber keinen Adelstitel mehr, da ihre Mutter einen Bürgerlichen geheiratet hatte. Sie wurde aber noch in einer Schule für höhere Töchter ausgebildet. Sie konnte wirklich auf Anhieb noch umfallen. Ich kann mich noch an die Bilder von dem Bruder des Kaisers und meinem Großvater erinnern. Leider waren wir Kinder damals zu jung, um zu begreifen, dass man das erlebte meiner Großeltern aufschreiben sollte.
Dieses Buch wird zwar als Roman angeführt, doch es ist weit mehr als das. Ein wahres Zeitgeschehen. Sabine Weigand hat hier von einer realen Person geschrieben. Sie hat die Biographien, Zeitungsberichte, Tagebucheintragungen, Briefe und Aussagen von Zeitzeugen mit aufgeführt. Dazu sogar Originalbilder verwendet. Beim Lesen vermischt sich alles so gekonnt, dass man immer weiterlesen will. Man möchte wissen, wie das wirkliche Leben von Daisy am Hofe des Kaisers und den Wirren des Ersten Weltkrieges und danach weiter geht. Tatsachen, keine Fiktion. Weiterlesen