Kerstin Gier: Ein unmoralisches Sonderangebot

Seit 1993 der Roman „Ein unmoralisches Angebot“ von Jack Engelhard mit Robert Redford und Demie Moore verfilmt wurde, hat das Thema immer wieder Autorinnen und Autoren inspiriert, Szenarien für Charaktere zu kreieren, die amoralisches Handeln ausprobieren dürfen und dann sehen, ob es ihnen gefällt. War es im Film ein Milliardär, schickt Kerstin Gier einen Multi-Millionär ins Rennen. Und das bereits 2005. 2023 veröffentlichte Lübbe eine Neuauflage des Romans mit neuem, modernen Cover. Zurück zur Geschichte. Er, Fritz, will Opa werden! Die drei Kinder seiner Tochter zählen da wohl nicht und ihre Namen kann er sich auch nicht merken, weshalb er sie „Dings“ nennt. Also, er will Opa werden, koste es, was es wolle. Dafür ist er bereit, moralische Skrupel über Bord zu werfen und seinen Geiz zu überwinden. Denn: er macht seinen zwei verheirateten Söhnen den geforderten Frauentausch mit einer großzügigen Belohnung schmackhaft. Und jeder des Quartetts hat seine eigenen Gründe auf das Angebot einzugehen. Gier geht ihre Geschichte mit Humor und Witz, Charme und dem einen oder anderen Augenzwinkern an. Ihre Schreibe ist flott und unterhaltsam. Die Charaktere sind lebendig, kontrastreich, glaubwürdig. Während die einen die Sympathieträger sind, erweisen sich andere als das Salz in der Suppe. Fragt sich nur, ob der alte Fritz am Ende Recht hat und Schwägerinnen und Schwager besser zusammenpassen als die ursprünglichen Eheleute und – ob alles 1 Million wert war.

Foto: Gaby Gerster

Kerstin Gier hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben von Romanen begonnen. Mit sensationellem Erfolg. All ihre Romane wurden zu Bestsellern und viele wurden verfilmt. Kerstin Gier gehört heute zu einer der beliebtesten zeitgenössischen Autorinnen. EIN UNMORALISCHES SONDERANGEBOT wurde 2005 von der DELIA als bester deutschsprachigen Liebesroman ausgezeichnet. Die Autorin lebt in einem Dorf in der Nähe von Köln.

 

 

Fritz, verwitwet, tyrannisch und außerordentlich geizig, ist eine Plage für die Familie, insbesondere für die Schwiegertöchter. Er will endlich Enkelkinder! Und damit die Söhne endlich begreifen, was sie an ihren Frauen haben (bzw. nicht haben) und um zu sehen, wie gut (bzw. wie schlecht) sie zueinander passen, sollen sie ein halbes Jahr die Partner tauschen. Die verträumte Olivia zieht daraufhin einfach mal zu Oliver ins schicke Stadtappartment, die ehrgeizige Conny zu Stephan in die alte Gärtnerei. Und damit alle bei diesem absurden Spiel mitmachen, winkt Fritz mit Geld. Mit viel Geld …

Lübbe – Taschenbuch – 304 Seiten – 12,00 € – ISBN  978-3-4041-9281-6

 

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