
Talion – Die Gerechte von Santiago Diaz
Marta ist eine sehr spezielle Frau, eine erfolgreiche, mutige Journalistin, die selbst Waffenhändlern trotzt. Dabei hübsch, sexy und etwas gefühlskalt in ihren Beziehungen. Als ihr zwei Tage lang etwas schwindelig ist, denkt sie schwanger zu sein, doch der Schnelltest ist negativ. So sucht sie eher nebenbei einen Arzt auf, der ein CT machen lässt. Zur gleichen Zeit wird ein kleines Mädchen in Madrid aus einem Vorgarten entführt und wenig später vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Man verhaftet den vorbestraften Jonás Bustos, da er in der Nähe des Mädchens gesehen wurde. Man kann ihm jedoch nichts nachweisen. Am Tag seiner Entlassung erfährt Marta Aguilera, dass sie einen Gehirntumor hat und nur noch acht Wochen zu leben. Sie muss jetzt das Beste aus der noch verbleibenden Zeit machen. Und dann wird der Mörder des kleinen Mädchens plötzlich selbst bestialisch getötet. Ein sehr spannender Thriller der mit leisen Tönen anfängt und sich dann zu einem Racheblutrausch entwickelt. Bei den bösen Buben, denen es dann an die Wäsche geht, spürte selbst ich eine gewisse Befriedigung. Nichts für schwache Nerven!
Autorenfoto: ® César Martínez Tagle
Santiago Díaz Cortés wurde 1971 in Madrid geboren. Nachdem er fünf Jahre lang bei dem Fernsehsender Antena 3 als Content Manager gearbeitet hatte, widmete er sich ganz dem Drehbuchschreiben. Im Laufe seiner Karriere hat er für verschiedene erfolgreiche Produktionsfirmen gearbeitet und zahlreiche preisgekrönte Serien entwickelt. »Talión – Die Gerechte« ist sein erster Roman.
Mit Mitgefühl hatte Marta Aguilera schon immer ihre Schwierigkeiten. Aber bei ihrem Job ist das auch besser so. Denn sie muss für eine der größten Zeitungen Madrids über Mördern, Vergewaltiger, Sadisten und Kinderschänder schreiben. Viel zu oft kommt sie bei ihren Recherchen in die Nähe dieser Individuen und sieht den Hohn und Spott in ihren Augen. Als ihr Arzt die jungen Journalistin plötzlich mit ihrem eigenen Tod konfrontiert, will sie die letzten Wochen ihres Lebens sinnvoll nutzten. Nur was soll sie tun?
Sie kündigt ihren Job, aber verspricht ihrem Chef einen letzten Gefallen: Ein Interview mit dem Pädophilen Jonás Bustos, dem man den Mord an dem siebenjährigen Mädchen nicht nachweisen kann. Auch in den Augen von Jonás ist keine Reue und Marta weiß bereits nach der ersten Frage, dass er sich wieder an einem Kind vergreifen wird. Jetzt hat sie die Bestimmung ihres restlichen Lebens gefunden und ist plötzlich glücklicher als je zuvor. Auch wenn sie sich fragt, ob das die tumorbedingten psychischen Charakterveränderungen sind, von denen der Arzt sprach oder ob sie schon immer eine Psychopathin war.
Knallharter Rachethriller bei dem einiges an Blut aufgewischt werden muss, aber spannend bis zum letzten Satz. Für Thrillerexperten ein Sahenstückchen.
Talión, Santiago Díaz, Heyne Verlag, Taschenbuch Klappenbroschur, 544 Seiten, ISBN: 978-3-453-42447-0, Euro 14,99.