Schlagwort: Madrid

Geht so, Beatriz Serrano

In ihrer Danksagung zitiert die Autorin, Beatriz Serrano, einer ihrer Freundinnen. Manu sagt zu dem Roman: »Das hier ist echt geile Scheiße« Sagen wir mal so, wenn ich dreißig Jahre jünger wäre, würde ich das wohl auch sagen. Denn eines ist die Geschichte bestimmt: Völlig abgedreht.

Im Endeffekt wird über das Leben einer jungen, aber bereits völlig depressiven Frau berichtet, die sich nur mit Beruhigungspillen, Alkohol oder Joints über Wasser hält. Außerdem ist sie Internet, in ihrem Fall Youtube süchtig. Der morgendliche Gang ins Büro wird zur Sisyphos-Arbeit. Die Meetings in der Werbeagentur zum Alien-Treff und immer ist sie die außenstehende Beobachterin. Sie hangelt sich durch, träumt von einem Wegeunfall, sodass sie nie wieder arbeiten muss. Aber ein Tag reiht sich an den anderen und nur ihre Wochenenden geben Erlösung. Bis zu dem Wochenende, an dem ein Betriebs- und Motivationsausflug geplant ist. Mit genug Drogen, um das zu überstehen, sitzt Marisa im Bus. Umzingelt von ihren Zombie-Kollegen heißt es dann nur, es geht ums Überleben.

Der Roman ist natürlich nicht nur spritzig und komisch, denn man darf nicht vergessen er beschreibt einen Burn-out, eine Angststörung und verdammt viel Einsamkeit. Jedoch nimmt die Geschichte am Ende eine derart lustige Wendung, dass man bei der Protagonistin sogar den Verlust von drei Fingern akzeptiert.

Eine neue junge Geschichte einer Autorin, die weiß wovon sie spricht oder eine exzellente Beobachterin ist. Weiterlesen

Talión, Santiago Díaz

Talion – Die Gerechte von Santiago Diaz

Marta ist eine sehr spezielle Frau, eine erfolgreiche, mutige Journalistin, die selbst Waffenhändlern trotzt. Dabei hübsch, sexy und etwas gefühlskalt in ihren Beziehungen. Als ihr zwei Tage lang etwas schwindelig ist, denkt sie schwanger zu sein, doch der Schnelltest ist negativ. So sucht sie eher nebenbei einen Arzt auf, der ein CT machen lässt. Zur gleichen Zeit wird ein kleines Mädchen in Madrid aus einem Vorgarten entführt und wenig später vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Man verhaftet den vorbestraften Jonás Bustos, da er in der Nähe des Mädchens gesehen wurde. Man kann ihm jedoch nichts nachweisen. Am Tag seiner Entlassung erfährt Marta Aguilera, dass sie einen Gehirntumor hat und nur noch acht Wochen zu leben. Sie muss jetzt das Beste aus der noch verbleibenden Zeit machen. Und dann wird der Mörder des kleinen Mädchens plötzlich selbst bestialisch getötet. Ein sehr spannender Thriller der mit leisen Tönen anfängt und sich dann zu einem Racheblutrausch entwickelt. Bei den bösen Buben, denen es dann an die Wäsche geht, spürte selbst ich eine gewisse Befriedigung. Nichts für schwache Nerven!

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