Schlagwort: Schwarze Reichswehr

Michael Jensen: Blutgold, Syndicat Berlin

Der Autor Michael Jensen ist uns durch seine historischen Kriminalromane Totenland und Totenwelt besonders aufgefallen, weil er nicht nur kriminelle Handlungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg schildert, sondern auch die Innenansichten der jeweiligen handelnden Personen. (Siehe auch frühere Rezensionen). Mit der neuen Krimiserie Syndicat Berlin führt er seine Leserschaft durch seine ausgezeichnet recherchierten Romane in das Berlin von 1918. Der Kaiser hat abgedankt, das Volk hungert und die Kriegsgewinnler versuchen aus der Niederlage finanzielle Erfolge zu erzielen. Die Protagonisten in dieser explosiven Zeit sind die Familie Sass, Kleinkriminellen die nach höherem Streben, rechtsnationale industrielle und Kapitalisten sowie unter Waffen stehende Freischärler. Bezeichnend ist auch in diesem Roman der Blick des Autoren hinter die Kulissen, die sich doch erheblich von der in der Schule vermittelten Tatsachen unterscheiden. Weiterlesen

Thomas Ziebula: Abels Auferstehung

Nachdem uns der Roman „rote Judas“ gut gefallen hat, war ich auf den neuen Roman von Thomas Ziebula gespannt. Das Warten hat sich gelohnt denn der neue Band ist noch spannender und atmosphärisch dichter als der Vorhergehende. Die politische Situation 1920 in Leipzig ist geprägt von den Ewiggestrigen und den Kriegsverlierern sprich Kriegsversehrte, Witwen und hungrigen Kindern. In diesen unsicheren Zeiten haben es Frauen schwer sich zu behaupten. Die investigative Journalistin Marlene Wagner will den Tod eines Soldaten aufklären und löst einen Strudel von Gewalt aus. Mit den Toten muss sich nun der Kriegsheimkehrer und psychisch stark angeschlagene Kriminalinspektor Paul Stainer beschäftigen und bekommt von Seiten rechtsnationaler Burschenschaftler Knüppel zwischen die Beine geworfen. Diesem Band werden wir durch die Kneipen und Gaststätten des alten Leipzigs geführt und können am Ende des Buches zum Showdown vor Spannung nicht aufhören zu lesen. Weiterlesen