Ein Koch, der ohne Liebe kocht, das schmeckt man unbewusst. Man kann es nicht beschreiben. Es ist im Unterbewusstsein da. Das Essen ist fad und langweilig. Gut es macht satt, aber reicht das? Man kann das ganz einfach beobachten, wenn die Gäste den Teller leeressen und mit dem Brot die letzten Saucenreste aufsaugen, dann war das Essen mit Liebe gekocht. Genauso ist es bei handwerklich produzierten Arbeiten, von Schreiner, Maler etc. oder Kunstobjekten und auch bei Musikern. Der eine übt und übt und übt, er gibt ein Konzert, doch der Applaus bleibt mehr als verhalten. Dann kommt ein Talent, übt zwar, aber das Talent weiß was es macht, tritt bei einem Konzert auf, verspielt sich vielleicht auch noch, doch das Publikum spürt, empfindet etwas im Unterbewusstsein etwas Besonderes. Da kommt etwas rüber, man kann es nicht beschreiben, das Publikum gibt Standing Ovation. Das ist die Protagonistin Charlotte Mondorf – Vollblutmusikerin mit Leidenschaft, Enthusiasmus und mit dem Streben irgendwann in einem weltberühmten Orchester ihr Talent und Können zu zeigen. Angela Perez hat in ihrem Buch „Angekommen …. nur die Liebe lässt auf sich warten“ eine wunderschöne, nachvollziehbare, mit höhen und Tiefen den Wirren des ganz normalen Lebens, den Werdegang von Charlotte Mondorf aufgezeigt. Weiterlesen
Schlagwort: Musiker
Nigel Kennedy: Mein rebellisches Leben
Ich habe Nigel Kennedy zweimal auf der Bühne erlebt. Davon ist mir das Konzert in der Alten Oper Frankfurt besonders in Erinnerung und so war ich sehr gespannt auf seine Memoiren. Aber es sind seine Erinnerungen. Ungefiltert, sprachlich kraftvoll bis derb, in seinen Worten erzählt und allgemein verständlich. Kein Lektor, der Kennedys Sprache glattbügelte. Vielen Dank dafür. Denn der Autor hat seine Fans in allen Gesellschafts- und Bildungsschichten. Es war ihm von Beginn an seiner Karriere ein Anliegen, die klassische Musik zu allen Menschen zu bringen, verzichtete bewusst und als Erster auf den Frack. Zwar Rebell in vielen Bereichen, kommen seine Erinnerungen sehr strukturiert daher. Einem übersichtlich gegliederten Inhaltsverzeichnis folgt eine nicht ganz ernst gemeinte Warnung an seine Leser: »…Leser sollten sich meines politisch nicht ganz korrekten Schreibstils und meiner offenen Worte über die BBC, Plattenfirmen, die bayrische Polizei und andere selbsternannte Hüter der Macht bewusst sein«. Sein Stil ist die Basis für wahrlich originelle und unterhaltsame Memoiren, spielerisch, unkonventionell und sorgfältig ausgeführt wie seine Musik. Und welcher Künstler sonst widmet seinen Begegnungen mit der Polizei ein ganzes Kapitel mit dem Thema »Top 10…« oder spielt »Küchen-Golf« mit Gary Lineker? Überhaupt, Fußball und Boxen bezeichnet er als seine wichtigsten Interessen außerhalb der Musik. Über Aston Villa sagt er: »ein wahrer Segen für mich, von normalen, ehrlichen, hart arbeitenden Menschen, die eine „ordentliche Arbeit“ haben, umgeben zu sein«. »Ich habe mein Leben lang Barrieren zwischen Menschen einzureichen versucht und denke, das vorliegende Buch ist dafür Beweis genug« schreibt Kennedy in seiner Warnung. Es ist das Statement über eine Mission, ausgeführt mit Gelassenheit. Weiterlesen