Jeffery Deavers Thriller sind Bücher eines Experten im Geschichten erzählten. Ein Autor, der über vierzig Romane geschrieben hat, die teilweise verfilmt und weltweite Millionenbestseller wurden, weiß einfach, was er tut. Seine neue Reihe um Colter Shaw den Prämien-Privatermittler führt zu einer Gruppe, die als Selbsthilfeorganisation getarnt, eher eine lebensgefährliche Sekte ist. Undercover ermittelt er dort als Neuzugang und muss schnell feststellen, dass Mord und Selbstmord ein Teil ihrer perfiden Philosophie darstellt.
Spannend und interessant, wenn auch sehr amerikanisch, was das Ambiente und die Mentalität der Protagonisten angeht. Dennoch wird man bestimmt die anderen Bücher der Reihe lesen wollen, denn es geht auch um einen zweiten Fall, dem Familiengeheimnis von Colter Shaw, der unterschwellig mitläuft.
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Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans »Die Assistentin« unter dem Titel »Der Knochenjäger« (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.
Eigentlich ist Shaw nur hinter zwei Verdächtigen her, die einen Hausmeister und Reverend angeschossen haben. Man hatte sie dabei erwischte, wie sie in Ku-Kux-Klan-Manier ein brennendes Kreuz aufstellten. Auch für die Neonazi-Symbole an der Kirche sollen sie verantwortlich sein. Eine Prämie von fünfzigtausend Dollar warte auf jeden, der Adam und Erick den Behörden ausliefert. Umso erstaunlicher ist, dass die beiden anscheinend zu einer Selbsthilfegruppe in die Berge fliehen wollen, die dort abgeschottet von der Welt leben. Als Colter die beiden jungen Männer erwischt, nimmt einer der beiden sich das Leben in dem er in die Tiefe springt. Mit einem Lächeln auf den Lippen stürzt er über die Felskante. Obwohl Shaw dem jüngeren Erick retten kann, beobachtet er, wie ein Kleintransporter an die Stelle kommt, wo er die beiden verhaftet hat. Die Frau und auch die Männer sind in einer Art Uniform gekleidet und tragen Symbole um den Hals. Die Recherche ergibt schnell, dass es sich um Mitglieder der Osiris-Stiftung handelt, die mit dem Slogan, wo das Gestern der Schlüssel zu einem besseren Heute und einem perfekten Morgen ist, besonders trauernde Menschen ansprechen. Kurzerhand geht Colter Shaw als neues Mitglied undercover. Erst dort versteht er, warum der junge Mann Selbstmord beging, obwohl er an der Schießerei völlig unschuldig war.
Der böse Hirte, Jeffery Deaver, Blanvalet, gebundenes Buch, Seiten 512, ISBN: 978-3-7645-0786-2, Euro 20,00, erschienen 14.03.2022.