Ein neues Kinderbuchabenteuer von den beiden erfolgreichen französischen Autorinnen, die Oksa Pollock ins Leben gerufen haben. Mit Homer Pym haben die beiden jetzt eine ganz neue Jugendserie gestartet, die zum Teil in einer wundersamen, mystischen Parallelwelt spielt. Darin geht es um Freundschaft, Verlust, Mut und Einsamkeit. Dinge, die Jugendliche in der Pubertät sehr beschäftigen.
So ist Homer Pym nicht nur ein bezauberndes Abenteuerbuch für Kinder und Teenager, es berührt auch die emotionale Gedankenwelt der Heranwachsenden. Tauchen Sie selbst in die Welt von Ithaka ein, indem Sie Ihren Kindern daraus vorlesen. Oder wissen Sie ihre Jüngsten gut aufgehoben, wenn sich die Leseratten mit dem Buch zurückziehen, um die Abenteuer alleine mit Homer, Sascha und Lylou zu bestehen.
Ein sehr schöner erster Teil einer Geschichte, der man hier und da die französische Quelle anmerkt. Was jedoch absolut nicht verkehrt ist. Das macht auch den Flair dieses Buches aus.
Anne Plichota und Cendrine Wolf sind die Autorinnen der erfolgreichen Serie Oksa Pollock, die in Frankreich eine Pollockmania auslöste. Nachdem sie verschiedene Berufe ausübten, haben sie sich nun ganz der Literatur verschrieben.
Fotocopyright: Damien Grenon/Knesebeck Verlag
Seit bereits fünf Jahren ist Homers Vater wie vom Erdboden verschwunden. Der damals siebenjährige Junge vermisst seinen Papa jeden einzelnen Tag. Besonders schwer nimmt es auch Homers Mutter Isabelle. Sie hat sich emotional völlig zurückgezogen und scheint nur noch eine wandelnde Hülle zu sein. Das hat damit zu tun, dass nie geklärt wurde, was eigentlich mit David Pym, dem Filmemacher passierte. Von einer Sekunde auf die andere waren er und der Familienhund einfach weg. Die Polizei schloss den Fall mit der Mutmaßung, dass David Pym ein neues Leben in einem anderen Land mit einer neuen Familie begonnen hat. Eine Vorstellung, die Homers und auch das Leben seiner Mutter noch bitterer macht, weil sie daran einfach nicht glauben wollen.
Hätte Homer nicht seine beiden besten Freunde Sascha und Lylou, so wie seine junge Tante Nina, wäre seine Welt ein Trümmerhaufen. An seinem zwölften Geburtstag bekommt er von Nina eine kleine Rennmaus, Bibi, geschenkt, die ein besonders kluges Tier ist. Nicht nur ist sie extrem zutraulich, in der Nacht seines Geburtstags, beginnt das Tier auch zu sprechen. Homer glaubt verrückt zu sein, doch anscheinend ist Bibi Zwo aus einem Grund zu ihm gekommen. Sie weiß etwas über das Verschwinden seines Vaters und die Parallelwelt in den Filmen, die neben der menschlichen Realität besteht.
Obwohl Sascha und Lylou für ihren Freund durchs Feuer gehen würden, fällt es ihnen schwer, die Geschichte zu glauben, die in der Nacht passierte. Homer selbst wird in die Filmwelt gesogen und sieht dort seinen Vater, der ihn weit entfernt um Hilfe anfleht. Doch diese Welt, in der eine Chimären, ein Zerberus, fliegende Zwerge und Riesen ganz normal erscheinen, ist nicht stabil und so wird Homer wieder in seine Welt zurückkatapultiert. Erst als die Rennmaus auch endlich anfängt mit Sascha und Lylou zu sprechen, sind seine Freunde überzeugt. Und damit kann das Abenteuer beginnen, denn es gilt, Homers Vater David wieder in die Welt der Menschen zurückzubringen.
Eine hübsche Idee, Odysseus Odyssee mit seinen mythologischen Sagengestalten in einem Kinderbuch zu verweben. Denn es hat einen ganz besonderen Charme, wenn diese Gestalten es plötzlich mit den Jugendlichen einer französischen Küstenstadt zu tun bekommen.
Homer Pym und der Junge aus dem Film, Anne Plichota & Cendrine Wolf, Knesebeck, gebundenes Buch, Seiten 267, ISBN 978-3-95728-367-2, Euro 16,00 Euro.