Es ist nunmehr 30 Jahre her, dass die innerdeutsche Grenze der Vergangenheit angehört. Dabei vergessen wir meistens, dass es bereits im Juni 1953 zu einem Aufstand der Arbeiter und Angestellten der DDR kam. Dieser Aufstand wurde blutig niedergeschlagen und es gab viele Tote. Das ist die Rahmenhandlung in der der fünfte Fall für Max Heller spielt. Wieder wird sein kriminalistisches Gespür auf eine harte Probe gestellt, da es einen Widersacher des Ministeriums für Staatssicherheit gibt. Der Autor Frank Goldammer nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und zeigt mit aller Deutlichkeit, die das damalige Regime mit seinen Bürgern umgegangen ist. Hoch spannende Literatur die auch der jetzigen Generation deutlich machen kann was es heißt in einer Diktatur zu leben.
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit ›Der Angstmann‹, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.
Sommer 1953. Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich, die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Mit harter Hand setzt die SED-Regierung ihre Forderungen durch. Auch Max und Karin Heller erwägen die Flucht in den Westen. Als es am 17. Juni zu großräumigen Protestbewegungen kommt, wird Heller zu einem Dresdner Isolierungsbetrieb gerufen: Der Leiter wurde brutal mit Glaswolle erstickt. Ein Opfer der Aufständischen? Heller hat einen ganz anderen Verdacht und sucht in den Wirren des Volksaufstands einen unberechenbaren Mörder. Währenddessen drängt Karin zu Hause auf eine Entscheidung: gehen oder bleiben?
Beste Krimiunterhaltung, die die jüngere deutsche Vergangenheit beleuchtet und eventuell Grundlagen in der gegenwärtig laufenden Diskussion liefern kann.
Frank Goldammer: Juni 53, DTV Verlag Originalausgabe, 368 Seiten, ISBN 978-3-423-26232-3
€ 15,90