Schlagwort: Menschenrechte

Eloísa Díaz: „1981“

In diesem Kriminalroman werden die Diktaturen in Argentinien sichtbar gemacht. Die Autorin versteht es einen Auftragsmord als Handlungshintergrund mit der politischen Situation Argentiniens zu verknüpfen. Dabei kommt die Spannung nicht zu kurz. Es wird aber deutlich, wie Menschen reagieren wenn ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden. Der Argentinische Staat hat 1967 mit der Diktatur von Jorge Rafael Videla angefangen sich in einen Strudel von Militärputschen zugrunde gerichtet. Dies hat die Familie des ermittelnden Inspektors hautnah zu spüren bekommen. Die Autorin hat es verstanden das Leben in Buenos Aires lebhaft zu vermitteln und über zivilen Ungehorsam intensiv nachzudenken. Weiterlesen

Dai Sijie: Der kleine Trommler, Drei chinesische Geschichten

Chinesische Literatur ist immer etwas Besonderes. Die Denkweise der Autoren und die Möglichkeit frei zu schreiben sind stark eingeschränkt. Das vorliegende Büchlein macht hier eine Ausnahme; geradezu direkt spricht der Autor Korruption und gesellschaftliche Verhältnisse an. Da wird ein junger Mensch verkauft, gesundheitliche Produktionsbedingungen geschildert und Eltern Kind Verhältnisse problematisiert. Das Ganze verpackt der Schriftsteller in brillante Ausdruckskraft. Das Büchlein ist schon länger auf dem Markt täuscht aber nicht darüber hinweg, das die Verhältnisse in China sich nicht geändert haben. Weiterlesen

John Grisham: Die Wächter

Der Altmeister des amerikanischen Gerichtsromans hat wieder einen Roman abgeliefert, der sich aus meiner Sicht an einigen Fällen der amerikanischen Justiz anlehnt. Grisham bereitet vor unseren Augen ein System aus, das in seiner ganzen Schrecklichkeit für uns Mitteleuropäer nahezu unbegreiflich ist. Wenn bekannte Knastspitzel durch ihre Aussage Menschen in lebenslange Haft bringen können, wenn Gefängnisse zwar unter staatlicher Aufsicht, aber privater Führung Menschen unwürdig unterbringen, so hat das mit Menschenrechten nichts mehr zu tun. Das Land der Freien ist ein Land, das den Reichen ohne Wenn und Aber gehört. Dies macht Grisham sehr deutlich und deswegen ist dieses Buch sehr lesenswert. Weiterlesen