In diesem Kriminalroman werden die Diktaturen in Argentinien sichtbar gemacht. Die Autorin versteht es einen Auftragsmord als Handlungshintergrund mit der politischen Situation Argentiniens zu verknüpfen. Dabei kommt die Spannung nicht zu kurz. Es wird aber deutlich, wie Menschen reagieren wenn ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden. Der Argentinische Staat hat 1967 mit der Diktatur von Jorge Rafael Videla angefangen sich in einen Strudel von Militärputschen zugrunde gerichtet. Dies hat die Familie des ermittelnden Inspektors hautnah zu spüren bekommen. Die Autorin hat es verstanden das Leben in Buenos Aires lebhaft zu vermitteln und über zivilen Ungehorsam intensiv nachzudenken.
Eloísa Díaz, geboren 1986 in Madrid, studierte an der Pariser Sorbonne Jura und an der Columbia University / New York Creative Writing. Neben ihrer Arbeit als Anwältin widmet sie sich dem Schreiben. Als Tochter argentinischer Eltern hat sie sich intensiv mit der Geschichte Argentiniens auseinandergesetzt, vor derren Hintergrund ihr Debütroman 1981 spielt.
Buenos Aires 1981: Inspector Joaquín Alzada hat sich geschworen, auch in Zeiten der Militärdiktatur ein anständiger Mensch zu bleiben. Gemeinsam mit seiner Frau Paula führt er ein ruhiges Leben – bis eines Tages sein politisch unbequemer kleiner Bruder Jorge spurlos verschwindet.
Zwanzig Jahre später: Die Diktatur ist überwunden, und Alzada bereitet sich auf seinen Ruhestand vor. Doch dann wird nicht nur eine Leiche auf einer Müllhalde gefunden, sondern es verschwindet auch eine junge Frau aus einer der reichsten Familien der Stadt. Alzada wird auf schmerzhafte Weise an seine dunkelsten Stunden erinnert – und entschließt sich, alles daran zu setzen, dass sich seine Geschichte, in der sich die Geschichte des ganzen Landes spiegelt, nicht wiederholt.
Eloísa Díaz: „1981“, Hoffmann & Campe, aus dem Englischen von Mayela Gerhardt, 321 Seiten, € 23,-