Schlagwort: Liebe

Dunkle Wasser, Louise Doughty

Dunkle Wasser ist ein erzählerisch großes Buch. Auch wenn man beim Lesen das Gefühl bekommt, dass die Geschichte kein Anliegen hat, berichtet sie doch von den wichtigsten Themen im Leben. Schuld, Liebe, Politik und Verrat.

John Haper lebt in einer einsamen Hütte auf Bali und wartet auf seine Henker. Er ist sich sicher, man wird ihn töten, wegen seiner Vergangenheit. Als er jedoch Rita begegnet, bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen diesen beiden reifen Menschen an, in deren Verlauf Haper wieder Boden unter seinen Füßen bekommt. Er fragt sich, ob seine Paranoia nur ein Resultat seiner eigenen Schuldgefühle ist. Ein wunderbares, sehr kluges Buch, geschrieben von einer lebenserfahrenen, reifen Autorin.

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Poppy J. Anderson: „Taste of Love“, Geheimzutat Liebe

Geiheimzutat LiebeAndrew Knight ist ein neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem erfolglosen Geheimtipp eine IN-Location und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?

 

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Die Schatten von Race Point, Patry Francis

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Lassen Sie sich von dem Cover nicht fehlleiten. Die Schatten von Race Point ist keine nullachtfünfzehn Liebesschmonzette, die mal schnell für die kommende Urlaubszeit am Strand zusammengeschustert wurde. Es ist eine Familiengeschichte, mit viel Gefühl und einer spannenden Kriminalgeschichte im Hintergrund. Es erinnert an Daphne de Mauriers Rebecca oder auch an Werke von Brontë. Was mit einer Kinderfreundschaft zwischen Hallie und Gus im Jahre 1978 beginnt, führt den Leser durch eine leidenschaftliche Liebesbeziehung im Teenageralter, die so abrupt endet, wie sie begann. Doch damit ist die Verbindung dieser beiden charismatischen Menschen nicht beendet, denn plötzlich brauchen sie sich wieder, als ein furchtbarer Mord geschieht.

Francis_Autorenfoto_©Ted Lukac

Patry Francis, geboren 1950 in Brockton, Massachusetts, lebt mit ihrer Familie auf Cape Cod. Ihre Erzählungen und Gedichte sind in zahlreichen literarischen Zeitschriften erschienen, und sie wurde mehrfach für den renommierten Pushcart-Preis nominiert. Die Schatten von Race Point ist ihr erster Roman bei Blanvalet.

Foto: Copyright Ted Lukac

 

 

Gus ist erst neun Jahre alt, als sein gewalttätiger Vater seine Mutter erschlägt. Der kleine traumatisierte Junge findet nur wieder ins Leben zurück, weil die Tochter des ansässigen Landarztes, Hallie, ihn nicht aufgibt. Auch wenn sie Freunde werden und gemeinsam mit dem gleichaltrigen Neil eine wunderbare Kindheit auf Cape Cod erleben, bleibt die Vergangenheit immer ein dunkler Schatten für Gus. So richtig lebt er erst auf, als er und Hallie als Teenager ein Liebespaar werden. Ihre Gefühle füreinander sind etwas besonders, nicht nur eine Jugendschwärmerei und sie schmieden Zukunftspläne. Doch am Abend des Abschlussballs passiert etwas zwischen den drei jungen Menschen, dass sie nicht nur auseinandertreibt, es verändert ihr Leben, für immer. Viele Jahre vergehen und jeder von ihnen lebt ein komplett anders Leben. Doch die Weichen sind noch nicht endgültig gestellt, denn durch den gewaltsamen Mord an einer jungen Frau muss Hallie sich wieder entscheiden. Glaubt sie an Gus und wird sie ihm helfen, wie damals, als er sie als kleiner Junge so sehr brauchte?

Es ist eine schöne, manchmal traurige Geschichte einer Familie, einer Liebe und auch eines tiefverwurzelten Hasses. Patry Francis hält ihren Roman immer an der Grenze des seriösen Romans, verliert sich nie in leidenschaftlichem Geplänkel. Auch wenn ich an einer Stelle die Stirn runzelte und dachte, na, kommen jetzt die Dornenvögel, so belehrte mich die Autorin eines Besseren.

Die Schatten von Race Point, Patry Francis, Blanvalet, 590 Seiten, ISBN 978-3-7341-0337-7, Euro 9,99

Film und Buch: Die Frau im Mond – Erinnerung an die Liebe, nach einem Roman von Milena Agus, verfilmt von STUDIOCANAL, das Buch zum Film, dtv.

9783423137362Ich war zu Tränen bewegt von diesem sehr leisen, doch bild- und inhaltsgewaltigen Film. Es geht um die Suche nach der wahren Liebe, den unerfüllten Wünschen ans Leben und die innere Gefangenschaft, die ein Mann und eine Frau sich auferlegen können. Die Geschichte wird langsam, mit unglaublichen Bildern erzählt. In dem Moment, in dem der Zuschauer alles zu wissen scheint und nur noch auf das gewaltige dramatische oder glückliche Ende wartet, passiert aber das völlig Unerwartete. Alles, was das Publikum über das Ehepaar Gabrielle und José glaubt, erfahren zu haben, wird auf einmal hinfällig und dann wird einem die Tragweite, der wahren Liebe bewusst. Nicht nur ein Film für Frauen! Denn als ich mir am Ende die Tränen aus den Augen wischte, meinte mein männlicher Begleiter: Meine Güte, war das ein wundervoller Film!

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