Schlagwort: Krisenzeite

Staatskunst, Henry Kissinger

Henry Kissinger, ein Mann, der wegen der Politik aus seiner Heimat flüchten musste und der mit Mitte vierzig, als Sicherheitsberater und vier Jahre als Außenminister in die Politik ging. Dem man den Friedensnobelpreis verlieh und der dieses Jahr 100 Jahre alt wurde. Dieser Mann kannte die politischen Führer über die er in diesem Buch spricht.

Die Kernaussage ist wohl, dass es kein Erfolgsrezept für die Führung eines Staates gibt. Es kommt auf die Situation an und was gerade benötigt wird. Welcher Charakterzug hilfreich ist in Krisensituationen, um diese zu überwinden. So spricht Henry Kissinger über Konrad Adenauers Führung als die Strategie der Demut, Charles de Gaulle Politik als die des Willens, Nixons Strategie des Gleichgewichts, Anwar el-Sadat Überwindungsstrategie, Lee Kuan Yews Strategie der Spitzenleistung und Margaret Thatchers Strategie der Überzeugung.

Geschichte ist immer anfällig für Verfälschung. Bei einem Zeitzeugen jedoch wird Geschichte aus erster Hand erzählt. Und wenn man sich die Auswahl seiner Staatsführer ansieht, könnte man nur bei Nixon einmal kurz die Stirn in Falten legen, weil Kissinger sein Außenminister war. Mich hat das Buch begeistert, was die Fakten angeht, die ich nicht alle so kannte, der Stil des Autors und seine sehr neutrale, diplomatische und unaufgeregte Art über die Geschichte dieser sechs Staatsführer zu berichten.

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