
Stella Benson war definitiv ihrer Zeit weit voraus, sowohl als Schriftstellerin, als Feministin und auch als Mensch, der 1892 geboren wurde. Und das spiegelt sich in dem Buch Zauberhafte Aussichten in jedem Satz. Denn es hat eine abstruse Schönheit, wie man das von Picassos und Dalis Bildern kennt. Es ist gesellschaftskritisch gleich der Achtundsechziger-Bewegung, dabei feministisch wie die Achtziger und dennoch völlig aus der Zeit gefallen. Die Geschichte ist ein wilder Ritt einer Frau in London zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Als Dame in der Gesellschaft, dem Komitee und der Moral verpflichtet, manifestiert man sein Dasein mit Wohltätigkeit. Nur Sarah Brown ist anders, war immer anders und findet ihren Platz nicht. Bis eine Hexe während einer Sitzung des Komitees erscheint und Sarah einlädt, bei ihr zu wohnen.
Viel treffender als es die Daily Mail vor über hundert Jahren zu dem Buch schrieb, vermag ich es auch nicht auszudrücken: ›Alle, die mit Humor etwas anfangen können, alle, die von Schönheit verzückt werden, alle, die Gefallen an Allegorien finden, die uns abwechselnd zu Gelächter und zu Tränen rühren, sollten sich unverzüglich Zauberhafte Aussichten beschaffen.‹

Einen Abenteuerroman der wie dieser, der auf historischen Fakten beruht, sucht seines gleichen. Er folgt einer legendären Afghanistan-Expedition auf der 5000 Kilometer langen Reise und begegnet historischen Personen wie Lucien Camus, dem Vater von Albert, oder Alois Musil, auch genannt Musil von Arabien. Atmosphärisch dicht, spannend und was die Zustände in Afghanistan angeht, auch für heute, sehr erhellend. Der Roman enthält alles was ein Abenteuerroman haben muss: einen Helden, eine Mission und natürlich eine große Liebe.