Schlagwort: Doppelbiografie

Alice Brauner und Heike Gronemeyer: Münter und Kandinsky

Um es vorweg zu nehmen: ich habe den Film – noch – nicht gesehen, bin aber erst einmal neugierig und gespannt auf das Buch. Anders als beispielsweise der Kunsthistoriker Uwe Fleckner, der in „Im Schatten der Blauen Pferde“ die Suche nach dem verschwundenen Bild „Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc in den Mittelpunkt seines auf Fakten und Fiktion basierenden Romans stellt oder Simone Meier, die die Frau von Vincent van Gogh, Jo van Gogh-Bonger, in „Die Entflammten“ (beide Bücher hier an anderer Stelle vorgestellt) zur Protagonistin ihrer Erzählung macht und beide ihre Geschichten mit viel Emotionen und Leidenschaft erzählen, bleiben Alice Brauner und Heike Gronemeyer sachlich distanziert. Und so ist es schwer, einen emotionalen Zugang zu dieser Geschichte über ein außergewöhnliches Paar und über zwei Weiterlesen

Thilo Wydra: Alma und Alfred Hitchcock

Es ist immer ein besonderer Augenblick ein neues Buch in den Händen zu halten. Und manchmal – noch vor dem Öffnen des Buches – weiß man intuitiv, dass die Erwartungen und die Ansprüche an das Buch erfüllt werden. So in diesem Fall. Thilo Wydras Doppelbiografie ist eine literarische Pastete: es ist alles drin – Biografie, Geschichte, Liebesroman, Sachbuch, Familiengeschichte, Feminismus, Emanzipation und natürlich Kinogeschichte. Dennoch ist Wydra strukturiert und hat seine Biografie klar gegliedert: Teil I, England, Die frühen Jahre (bis 1938), Teil II, Amerika, Golden Age (bis 1970), Teil III, Der Ausklang, Die letzten Jahre und wie es sich beim Film gehört gibt es einen Abspann und für die Statistiker den Anhang mit Zeittafel, Filmographie, Bibliographie usw. Was mich jedoch noch mehr als alles andere begeistert, ist die spürbare Neugier, mit der sich Wydra auf Spurensuche begibt und dieses komplexe Bild von Weiterlesen