
Der Fairness halber muss ich vorausschicken, dass ich kein Fan von Jane Austen bin. Ich habe nie eines ihrer Bücher gelesen, aber immer mal wieder eine der vielen Verfilmungen von Stolz und Vorurteil und Sinn und Sinnlichkeit gesehen. Man kann mich mit Wuthering Heights eher in die Emily-Brontë-Ecke stellen. Darum gerate ich wahrscheinlich auch nicht so schnell ins Schwärmen über diese Graphic Novel, wie es ein eingefleischter Austen-Fan tun wird. Ganz grundsätzlich habe ich viel von Jane Austen erfahren, über ein Leben, das eher von Entbehrung und Geldnot beherrscht wurde. Auch ist es traurig, dass sie zu Lebzeiten, wie viele andere, vor allem weibliche Künstler, nie den verdienten Ruhm erhielt. Daher ist die Novel richtig gut, um Jane Austen zu stehen. Die Zeichnungen passen irgendwie zu dieser Novel und zu Austens Leben. Sie sprechen mich jedoch nicht besonders an. Da sie einfach nicht sehr schön sind, eher hart, minimalistisch und etwas grau. Ein Stil, der recht absichtlich gewählt wurde, um ihre Vita darzustellen, denn immer wenn es um ihre Romane geht, um ihre Fantasiecharaktere, dann wird es farbenfroh und fröhlich.
Mit gutem Gewissen kann ich die Novel jedoch weiterempfehlen, wenn Sie sich für Jane Austen interessieren. Für jeden Fan von Miss Austen wird diese Graphic Novel jedoch ein kleiner Schatz sein, denn als Kenner sehen Sie wahrscheinlich viel mehr im Detail, als ich vom Leben der berühmten Jane Austen überhaupt weiß. Weiterlesen
Laut neuesten Umfragen der Bundesverbraucherzentrale nehmen dreiviertel der Bundesbürger Nahrungsergänzungsmittel. Die Hälfte davon sogar regelmäßig. Mit den zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen wird versucht, die eigene Ernährungsform zu unterstützen. Die Werbung suggeriert es. Pharmaindustrie und Ärzte empfehlen es, sogar bei Schwangerschaften. Die Zusatzstoffe sind zwar nicht schädlich, sondern nur unnötig. Jamie Oliver, der bekannte Kochbuchautor und unterhaltsame Fernsehkoch, hat sich zu seinem fünfzigsten Geburtstag Gedanken gemacht: Was würde unser Körper für ein positives, gesundes, langes Leben benötigen? Hier sein Buch für uns: „Eat Yourself Healthy“ – Iss dich gesund! Also weg mit den angeblichen Aufbaumitteln und Unterstützungspillen, etc. Die Natur, gerade aus dem biologischen Anbau, gibt uns alles, was wir benötigen, und wie man es zusammenstellt und lecker zubereitet, zeigt uns Jamie Oliver mit „Eat Yourself Healthy“.
Wenn man in der Gastronomie einen Namen hat, heißt es nicht, wir gehen in das Lokal oder Restaurant oder, wie hier ins Drei-Sterne-Restaurant Victor´s Fine Dining im Residenz Hotel Schloss Berg, sondern wir gehen zu Sarah und Christian Bau. Dem einzigen 3-Sterne-Restaurant, welches von einem Ehepaar hochklassig bekocht wird. Endlich wird die Partnerin nicht im Hintergrund versteckt. Es heißt immer Sarah und Christian Bau. Hier stellt sich für mich die Frage: Wenn Christian Bau 3 Sterne erkocht und Sarah ebenso, sind das dann 6 Sterne? Kleine persönliche Einlage des Rezipienten. „Einfach Bau“, von Sarah und Christian Bau zusammengestellt, geschrieben und mit Tipps und Tricks für zu Hause verfeinert, ist jeden Stern wert.
Vater Italiener, Mutter Deutsche, Urlaube nur in Italien/Sizilien, eine begnadete Mutter als Köchin und der Familienzusammenhalt: gemeinsames Kochen und gemeinsames Essen–Genießen ist Tradition, das ist die Jugend und Intention zu diesem Buch „Spaghetti Pop“ von Luca Vasta. Eine Liebeserklärung an die italienische Küche.
Sophie Bonnet, bekannte Autorin für Kriminalromane mit ihrem Hauptprotagonisten Kommissar Pierre Durand, wählte für ihr Kochbuch „Provenzalischer Wintergenuss“ die kühlere Jahreszeit. Das Buch erfreut einen schon allein mit seinen Beschreibungen der Provence in der ruhigeren Jahreszeit. Ohne viel Trubel, fernab vom Tourismus. Zeit, über die Märkte zu schlendern, mit der Marktfrau oder dem Marktmannein Pläuschchen zu halten, und zu Hause in der Wohnung knistert das Kaminfeuer. Dazu wählte ich die winterlichen Gaumenfreuden. Man kann dieses Buch als kulinarische Winterreise durch die Provence betrachten. Das liebevoll gestaltete Buch mit ihren persönlichen Fotos außer den Food-Fotos, und den sehr persönlichen Erlebnissen lässt einen emotional daran teilnehmen. Man wird etwas neidisch darauf und möchte es auch erleben.
Giulia Enders hat sich bereits mit ihrem Bestseller „Darm mit Charme“ einen Namen gemacht, indem sie in humorvoller Weise medizinisches Wissen vermittelt. In ihrem Buch „Organisch“ nimmt sie die Leser erneut mit auf eine Entdeckungsreise durch die Geheimnisse des menschlichen Körpers – diesmal jedoch mit einem erweiterten Blick, der weit über den Verdauungstrakt hinausgeht. Wie schon im Buch „Darm mit Charme“ gelingt es ihr auch im Buch „Organisch“, in humorvoller Sprache in wissenschaftlicher Präzision, uns Laien, aber sicherlich auch Experten gleichermaßen mitzunehmen. Giulia Enders gelingt es, komplexe medizinische Zusammenhänge auf ein verständliches Niveau zu bringen, ohne den tieferen Gehalt aus den Augen zu verlieren. Oft setzt sie auf anschauliche Metaphern: Der Blutkreislauf wird zur Verkehrsader, das Immunsystem zu einer Polizei, die ständig auf Streife ist.