Mensch Otto, sehr geehrter Herr Waalkes, herzlichen Glückwunsch zu ihrem gelungenen Crossover! Wo hängen die Bilder? Wo kann ich mir die Originale ansehen? Das Buch übertrifft meine Erwartungen um ein Vielfaches. Es ist vom Cover bis zur letzten Seite sehr persönlich und strahlt so viel Positives aus. Ich hätte dem hibbeligen, quirligen Komiker Otto nicht so viel Geduld zugetraut, wie sie der Maler Otto Waalkes an den Tag legt. Schon „Der arme Poet“ auf dem Cover verheißt Gutes und Unterhaltung. Man muss genau hinschauen, um all die versteckten Otto-Details – wie den Leuchtturm in der Ferne oder die Ostfriesen Teekanne und Tasse – zu sehen und mit der Pin-up Zeichnung an der Wand sind wir eindeutig im 20. Jahrhundert. Waalkes kopiert nicht bloß, er macht jedes Bild zu seinem Bild. „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ berührt mich und ich habe das Gefühl, das es an der Zeit ist, nach Den Haag zu reisen. Der Künstler stellt jedem Werk einen Text zur Seite. Manche in Versform, andere erklärend. Er nimmt die Betrachter an die Hand und spaziert mit ihnen durch die Geschichte der Malerei, immer unterhaltsam, nie mit dem erhobenen Zeigefinger, aber mit dem Wunsch dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Mit Denis Scheck, der für das Vorwort verantwortlich zeichnet, hat sich Waalkes ein Literaturkritiker-Schwergewicht geholt, der es den Rezensent:innen schwer macht: vieles von dem, was Scheck über die Bilder sagt, hätte ich auch sehr gern geschrieben. Otto Waalkes hat seinem Bildband ein Zitat von Voltaire vorangestellt: „Alle Künste sind gut, ausgenommen die langweilige Kunst.“ Treffender kann ich es nicht formulieren.
p.s. Für Otto-Fans und Sammler gibt es nummeriert, handsigniert und limitiert Ottos große Kunst im Prachtschuber mit aufwändiger Hardcover-Ausstattung: edle Tiefprägung, zwei Lesebändchen, dazu ein exklusiver Druck als Beilage.
Otto Waalkes, geb. 1948 in Emden, Ostfriesland, lebt in Hamburg und ist einer der erfolgreichsten Komiker Deutschlands. Bereits während seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste (Malerei und Kunstpädagogik) trat er in kleinen Clubs auf. 1972 produzierte er seine erste LP, es folgten unzählige Tourneen, Tonträger, TV-Shows, Bücher und Kinofilme. Die Erfolge auf all diesen Gebieten waren rekordverdächtig. Nun hat sich Otto wieder seiner alten Liebe, der Malerei, zugewandt. Zur Abrundung fehlte nämlich nur noch eine Kunstgeschichte.
Otto kennt jeder! Deutschlands beliebtester Komiker hat Generationen von Fans auf seine ganz eigene Art zum Lachen gebracht. Aber nicht nur auf der Bühne inszeniert das Multitalent seine Szenen perfekt, auch auf der Leinwand ist er ein Meister der pointierten Parodie. Dass er den Umgang mit Pinsel und Farbe in acht Semestern Kunststudium regelrecht gelernt hat, dürfte manchen seiner Anhänger neu sein. Egal ob in altmeisterlicher Technik, impressionistisch oder abstrakt, ob in Öl, Aquarell oder Acryl – Otto Waalkes bleibt dem Wahlspruch seines Vaters, des Malermeisters Karl Waalkes, treu: »Saubere Arbeit ist mein Prinzip.«
Anhand von 75 Meisterwärken – von der Höhlenmalerei über Renaissance und Romantik bis zu den Ikonen der Moderne – zeigt Otto die wahre Geschichte der bildenden Kunst. Und die ist ohne den einen oder anderen Ottifanten undenkbar! Begleitet werden die liebevollen Kabinettstücke von 75 sehr unterschiedlichen Begleittexten – da steht eine dramatische Szene aus der Sixtinischen Kapelle neben einem Rubens-Song oder der Rekonstruktion der Ur-Höhle von Transwaal…
Ein kleiner Parforceritt quer durch die Kunstgeschichte und ein großes Vergnügen – aber hallo!
Heyne Verlag – Paperback – 176 Seiten – 26,00 € – ISBN 978-3-4532-1861-1