Estella Schweizer, Kochen für die Zukunft

„Wenn sich alle Menschen Weltweit ab heute pflanzlich ernähren, haben wir die Ziele des Pariser Abkommens Morgen erreicht. Und Jeder von uns kann unmittelbar mit jeder Mahlzeit dazu beitragen!“ Weltweit feilen wir an erneuerbaren Energien, geschlossenen Wertschöpfungskreisläufen und emissionsfreier Mobilität. Dabei ist kein technischer Fortschritt so effektiv wie die Ernährungswende der Gesellschaft. Estella Schweizer aus dem Buch.

Hätten sie es gewusst? Nicht der Verkehr 18%, nicht das Wohnen mit Heizen 24%, oder Sonstiges 24%, sondern 34% der umweltbelastenden Emissionen kommen durch unser Essen und belasten unser Klima. Wenn man es genau betrachtet, ist da auch eine gewisse Logik dahinter, über 8 Mrd. Menschen müssen täglichg ernährt werden, das Produzieren von Lebensmittel, mit Dünger, die Tierhaltung, die Verarbeitung, Verpackung und Transport, da kommt schon einiges zusammen. Da ist es doch mehr als angebracht, dass man sein Verhalten versucht umzustellen. Die Beratung und Hilfe sind mit diesem Buch „Kochen für die Zukunft“ gegeben. Kochen für den Klimawandel! Estella Schweizer klärt mit diesem Buch uns auf. Esst saisonal, regional und vegan!

Autorinnenfoto: Copyright ® Windried Heinze

Estella Schweizer ist leidenschaftliche Aktivistin für klimafreundliche Küche und Expertin für pflanzliche Ernährung. Sie leitete mehrere Jahre ein veganes Cafe-Bistro in Regensburg und arbeitete freiberuflich als Ernährungscoach, Eventköchin und gab Koch- und Backkurse. Estella ist zertifizierte „Plant-Based Chef“ und eine der renommiertesten veganen Köchinnen in Deutschland. Heute ist sie als Rezept- und Produktentwicklerin für junge Start-ups in der nachhaltigen Lebensmittelindustrie tätig. Darüber hinaus berät sie Gastronomen, Hoteliers und internationale Konzerne zu nachhaltigen Food-Konzepten. Estelle ist Mitglied des „Good Food Collective“ und setzt sich für eine nachhaltige und fair gehandelte Lebensmittelproduktion ein.

Winfried Heinze ist als Fotograf spezialisiert auf Food und Lifestyle und leitet eine Kreativagentur. Er lebt am Bodensee, in London und Zürich und arbeitet weltweit. Seine Fotos erscheinen regelmäßig in Magazinen, Büchern und anderen Publikationen.

Weitere Beiträge von Michael Klarmann, Gründer und CEO von Eaternity. Eaternity forscht an der Zukunft das Ernährungssystem neu zu gestalten: köstlich, gesund und nachhaltig.

„Kochen für die Zukunft“ ist ein Kochbuch, ein Aufklärungsbuch, ein Handbuch zur Ernährung der Zukunft und die Aufforderung seine Essgewohnheiten zu ändern, für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Ich gebe zu, auch ich selbst esse noch gerne Fleisch. Doch habe ich mehrere Studien über gesunde und nachhaltige Ernährung gelesen, so dass ich meinen Fleischkonsum weitestgehend eingestellt habe. Was ich aber ohne extra Studien schon immer praktiziert habe, ist mich saisonal und regional immer mit den aktuellen frischen Marktprodukten zu verwöhnen. Den ersten echten deutschen Spargel, die ersten frischen Erdbeeren vom deutschen Feld, danach die Johannisbeeren, später Kohlrabi, Äpfel bis hin zu den Wintergemüsen, wie Rosenkohl und Grünkohl. Na gut, auf einige importierte Produkte will ich dann doch nicht verzichten, da gehören dann leider die Zitrusfrüchte dazu. Eine Zitrone zum Würzen ist schon etwas anderes als immer Essig zu verwenden. Was ich damit sagen will, wer etwas für die Zukunft gegen den Klimawandel machen möchte, muss sich nicht einem Dogma unterstellen, mit Bedacht und Augenmaß den richtigen Weg finden. Die Anleitung gibt uns Estella Schweizer mit „Kochen für die Zukunft“. Kochen für die Zukunft ist praktisch dreigeteilt. Es fängt an mit einem Vorwort von Volker Gassner, Greenpeace e.V.. Dann folgt Manuel Klarmann, oben erwähnt.  Eaternity über die Motivation, warum wir mit unserem Essverhalten das Klima ändern können. Estella Schweizer stellt sich und ihre Motivation selbst vor und erklärt die Zusammenhänge von Ernährung und Umweltbelastung. Sehr aufschlussreich. Im zweiten Teil zeigt uns Estella wie einfach, lecker und köstlich veganes, saisonales und regionales Kochen ist. Zum Beispiel an der Bruschetta oder Pizza, die gibt es gleich in vier verschiedenen Variationen. Immer der Jahreszeit angepasst, Frühling, Sommer Herbst und Winter. Am Anfang haben für mich die Rezepte etwas lang gewirkt. Doch wenn man das Buch komplett durchliest, versteht man Estella. Ihre Gerichte sollen immer vollwertig sein. Daher gehören die Körner und Nüsse eben dazu. So kann man endlich dem Mythos entgegentreten, wer sich Vegan ernährt, benötigt Zusatzprodukte aus der Apotheke. Bei Estellas Gerichten ist alles vorhanden. Vollwertig! Kommen wir zum dritten Teil: Es ist richtig, dass Estella die Klimafaktoren nicht gleich mit am Anfang gesetzt hat. Wenn am Anfang zu viel Informationen behandelt werden, werden diese leicht übersprungen, um zu den Rezepten zu gelangen. Mit etwas Abstand dann die Klimafaktoren gelesen, bleiben sie besser hängen. In diesem Buch habe ich sehr viele interessante aussag- kräftige Sätze entdeckt: Ich habe diese mit Textmarkern markiert. Ich wollte diese Stellen eigentlich in der Rezension unterbringen. Doch habe ich davon Abstand genommen. Sie sollten dieses Buch sich unbedingt zulegen und selbst lesen und vielleicht ändern sie dann ihre Essgewohnheiten für die Zukunft. Ich selbst bin schon lange dabei. Vielleicht dann auch sie. „Let’s eat the world better!“

Kochen für die Zukunft, Winfried Heinze, Estella Schweizer, südwest, ISBN: 978-3-517-10193-4, Hardcover Pappband, Seiten 224, € 25,00