Ostern ist gerade vorbei, der Garten muss noch warten, denn ich habe gerade das allerneuste Werk, die allerneuste Lektüre von Elke Nansen, meiner Lieblingskriminalautorin vor mir liegen. Und ich weiß eins schon vorab, auch wenn jetzt die Sonne rauskommen würde, der Garten muss warten: ich muss Elke Nansens „Tödlicher Ostfriesenschwindel“ erst fertiglesen. Genauso war es auch. Eigentlich könnte ich die Rezensionen für die morbiden Ostfrieslandkrimis von Elke Nansen nur abschreiben, immer mit den Worten beginnend, besser kann man es nicht machen! Pünktlich zur Som-mer-, Ferien-, Reisezeit ist die Musslektüre für die Nord- und Ostseeküste, bei gutem Wetter im Strandkorb und bei schlechtem Wetter, nach der ostfriesischen Teestunde, auf dem gemütlichen Zimmer das neuste Buch von Elke Nansen in die Hand zu nehmen und in der Ostfriesischen Landschaft einzutauchen. Begleitet von dem Emdener Krimiteam um Richard Faber, seiner Frau Rike Waatstedt, dem exzentrischen Forensiker Schorlau, Opa Knut und nun auch der kleine Benny. Nicht zu vergessen, die ostfriesischen Originale im ganzen Team der Emdener Kriminalpolizei.
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Elke Nansen schreibt unter dem Pseudonym. Sie hat lange Zeit in Verden an der Aller gelebt und so ihre Liebe zu Ostfriesland entdeckt. Sie sagt selbst von sich, dass sie die Nordsee liebt. Das Meer mit den Gezeiten Ebbe und Flut, die unendliche Weite, das Schreien der Möwen, des Tuckern der Kutter, die herrlichen friesischen Charaktere mit dem rauen Charme und der plattdeutschen Sprache. Dieses alles regt ihre Fantasie an und motiviert sie im Schreiben. Besonders angetan ist die leidenschaftliche Taucherin von den Ostfriesischen Inseln und der Vielfältigkeit Ostfrieslands.
Nein, niemals! Guido war der gesetzestreuste Bürger und Polizist, den ich je kennen gelernt habe. Das passt nicht zusammen. Und genau dieser Guido, Erster Hauptkommissar in Aurich wird ermordet aufgefunden. In seinem Hemd steckte eine Botschaft, die seine Kollegen nicht glauben wollen. Es passte nicht zum Lebensstil und Erscheinungsbild ihres Kollegen und Vorgesetzten. Sollte Guido Weisler in seiner früheren Laufbahn als Undercoveragent nicht ganz korrekt gehandelt haben? Da die Auricher Kollegen den Fall wegen Befangenheit nicht übernehmen dürfen, wird das Emdener Kriminal- und Ermittlungsteam damit beauftragt. Richard Faber und Rike Waatstedt mit dem beigeordneten Forensiker Schorlau stoßen dabei auf einen früheren Fall, zu dem scheint es gewisse Parallelen zu geben. Schwierig wird es, als erkannt wird, dass die Akte beim LKA ist und dort als gesperrt gilt. Noch schwieriger wird es, als sich herausstellt, dass der damalige Ermittler, erstens nicht kooperativ ist und zu guter Letzt noch dem Emdener Team als Ermittler und Vorgesetzter zugeordnet wird. Ist der Mann vom LKA darin involviert. Wie können sie an dem Mann vorbei weiter ermitteln? Oder haben sie sich einfach nur verrannt.
Von berühmten Schriftstellern ist bekannt, dass sie für ihre Bücher ganze Rechercheteams beauftragen. Wenn man die Krimis von Elke Nansen liest, die wie immer ein brisantes Thema haben, bestens recherchiert und in den Büchern dokumentiert sind, muss Frau Nansen auch so ein Team haben. Wenn nicht, meine Hochachtung. Ihr Thema ist dieses Mal die Digitalisierung und den Missbrauch damit. Ihr ist es wie in jedem ihrer Bücher bestens gelungen das Thema in einen spannenden mitreißenden Krimi-Roman zu verpacken. Was mich auch immer begeistert, dass ganz zum Gegenteil unserer Fernsehkrimis, die Protagonisten entweder auf Abwegen sind noch persönliche Probleme mit Drogen oder Alkohol haben, wo man fragt, die sollen uns schützen. Nein, bei Elke Nansen ist schön zu lesen, von der Harmonie im Team und dem intakten Familienleben mit Opa Knut, dem kleinen Benny und der Freundschaft zu Philipp Schorlau. Meine Empfehlung für diesen Sommer „Tödlicher Ostfriesenschwindel“ ist ein Muss. Garantiert spannungsgeladene Unterhaltung. Und danach die Vorgängerbücher von Elke Nansen. Ebenso ein muss.
Tödlicher Ostfriesenschwindel, Elke Nansen, Klarant, ISBN: 978-3-965-86747-5, Taschenbuch, € 12,99, veröffentlicht 24. März 2023