Dieses Buch ist für Jugendliche ab 14 Jahre gedacht und man merkt der Geschichte sofort an, dass Nicole Fröhlich als Sozialarbeiterin mit Jugendlichen arbeitet. Die fünf jungen Leute des Clubs der wütenden Fünf sind sehr authentisch getroffen in den Gesprächen, den Gefühlen und der Handlung. Als Kind verlor Lara ihre Eltern bei einem Autounfall, als sie zwölf war, starb ihr geliebter Opa und mit fünfzehn dann ihre einzige Liebesperson, die wunderbare Omi. Von der Sozialarbeiterin Tina begleitet, kommt sie in ein Übergangsheim. Eigentlich will sie in eine Wohngruppe für Jugendliche, doch Tina zweifelt ihre soziale Kompetenz an und findet einen Platz bei Pflegeeltern. Die Schickimicki-Pflegeeltern wohnen in einer Luxuswohnung im Westend und haben zu allem Übel auch noch einen vorwitzigen kleinen Sohn. Lara ist bereits am Ende und dann muss sie auf der beschissenen Privatschule auch noch in eine therapeutische Gruppe, die sich die wütenden Fünf nennt. Lauter Freaks inklusive des Gruppenleiters Rolf, denkt Lara und will nur raus da.
Ein sehr ansprechendes und wertvolles Buch für junge Erwachsene. Besonders wenn die jungen Leute selbst mit den Zeiten, der Schule und ihrem Dasein hadern. Denn die fünf wütenden Teenager aus dem Club haben auch harte Zeiten hinter sich und noch einiges vor sich. Manchmal, wenn man so etwas liest, dann weiß man erst, dass es einem gar nicht so schlecht geht, vor allem als Heranwachsender.
Autorinnenfoto: ® Privat
Nicole Fröhlich, 1987 in Frankfurt am Main geboren, studierte Soziale Arbeit und ist sehr glücklich darüber, mit Jugendlichen arbeiten zu dürfen. Ihr ganzes Leben hat sie leidenschaftlich geschrieben und den geheimen Traum vom Schriftstellerinnen-Dasein gehegt. Sie absolvierte Kurse im Kreativen Schreiben und erfüllte sich schließlich mit »Der Club der wütenden Fünf« ihren Traum vom ersten eigenen Jugendroman. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt sie im Grünen, in der Nähe von Frankfurt am Main.
Lara ist fünfzehn und Vollwaise. Sie hat niemanden mehr, noch nicht einmal entfernte Verwandtschaft. Sie will in eine betreute Wohngruppe, doch dafür ist sie noch zu jung und ihre Sozialarbeiterin zweifelt Laras soziale Kompetenz an. Die Pflegefamilie in die sie dann kommt, ist relativ jung, reich und irritierend nett. Etwas das Lara mit einer Menge Skepsis wahrnimmt. Vor allem ihr Sohn, der kleine Ludwig, scheint sich regelrecht in Lara zu verlieben. Was will der Zwerg nur von ihr?
Nach einer katastrophalen ersten Nacht in der Luxusbude der Pflegefamilie muss Lara dann vor dem Unterricht in die Therapiestunde des Clubs der wütenden Fünf. Oh Mann, vier Freaks, die anscheinend noch mehr Probleme haben als sie selbst. Da sind Q, der mit der Narbe, die ihm über den ganzen Schädel geht, dann der Junge, der wie ein Albino aussieht Jegor, einer aus dem Osten, Gesa die sich als Zicke und als ein Aggro hervortut und dann auch noch Leo, der fette, stille Typ unter ihnen. Lara hat keine Ahnung, was sie da soll und wofür es gut ist. Erst als sie auf der Toilette Gesa dabei erwischt, wie sie sich die Unterarme aufritzt, versteht sie, dass die Kids alle Probleme haben. Wahrscheinlich ist ihre Einsamkeit, der geringste Kummer unter den fünf Teenagern. Und damit hat Lara recht, jeder der vier steht unter enormen Druck und plötzlich ist es Lara, die helfen kann und das auch will.
Für Jugendliche ein tolles Buch, mit einem Ende, das wunderschön ist und Hoffnung gibt.
Der Club der wütenden Fünf, Nicole Fröhlich, cbj Verlag, gebundenes Buch, Seiten 320, ISBN: 978-3-570-16637-6, Euro 17,00, erschienen 31. August 2022.