Wir schreiben das Jahr 1928. Die Autorin entführt uns in die Welt der Zeitungsverlage und der Meinungsmacher. Alfred Hugenberg hat schon früh erkannt dass man mit einer Meinungsführerschaft Bevölkerung lenken kann. Indem er sämtliche Produktionsstufen der Zeitung zur Erstellung in einer Hand versammelte, drei Filmgesellschaft in der Hand hielt und mit der Wirtschaftsstelle für die Provinzpresse ca. 1600 Zeitungen beeinflusste war er der Meinungsmacher. Als Gegenspieler waren es die Ullsteins und die Verlagsgruppe Scherl die ihm Paroli geboten. Das ist der Grundstoff auf dem diese Kriminalgeschichte basiert. Ein investigativer Journalist von Ullstein wird ermordet. Leo Wechsler hat hier seinen achten großen Fall, der unter die Haut geht.
Susanne Goga lebt als Autorin und Übersetzerin in Mönchengladbach. Sie ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Außer ihrer Krimireihe um Leo Wechsler hat sie mehrere historische Romane veröffentlicht und wurde mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Goldenen HOMER für ›Mord in Babelsberg‹ und dem Silbernen HOMER für ›Nachts am Askanischen Platz‹.
November 1928: Der Journalist Moritz Graf stürzt vom Dach des Ullsteinhauses an der Kochstraße. War es wirklich ein Unfall? Oder wurde er hinuntergestoßen? Graf hatte offenbar an einer explosiven Geschichte gearbeitet. Doch worum es dabei ging, weiß niemand. Kommissar Leo Wechsler trifft bei seinen Ermittlungen auf den ebenso charmanten wie skrupellosen Clemens Marold, die Graue Eminenz des einflussreichen Hugenberg-Konzerns. Der Mann scheint überall zu sein und ganz Berlin zu kennen. Und bald stellt Leo fest, dass er sich einen einflussreichen Feind gemacht hat.
Wenn wir aus der Geschichte lernen können dann ist es dies das Meinungsmacht Stimmung erzeugt und Völker gegeneinander aufhetzt. Wer genau hinsieht wird in diesen Tagen auf genau diese Problematik hingewiesen.
SUSANNE GOGA: Schatten in der Friedrichstadt, DTV Verlag, historischer Kriminalroman, , ISBN: 978-3-423-21962-4, 336 Seiten € 12,-